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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Na­men nen­nen – ges­tern auf der Ti­tel­sei­te ge­tan hat. Nein, was die­ser Mann braucht, sind nicht rei­ße­ri­sche Son­der­re­por­ta­gen, son­dern in ers­ter Li­nie pro­fes­sio­nel­le Hil­fe. Der­zeit ar­bei­ten un­se­re Com­puter­fach­leu­te un­ter Hoch­druck an ei­nem Phan­tom­bild des Man­nes, und wenn wir ihn schnap­pen …“
    Na­di­ne Eude war fas­sungs­los über Mafros Schwa­dro­nie­ren. Mit fah­ri­gen Fin­gern griff sie nach dem Glas Pi­not Blanc, das vor ihr auf dem Couch­tisch stand. Doch der Com­mis­saire setzte noch einen drauf. Er hat­te sein grim­mig-ent­schlos­se­nes, mas­ku­li­nes Lächeln von zu­vor wie­der auf­ge­setzt und vers­tieg sich zu der Aus­sa­ge:
    „… wenn wir ihn schnap­pen, wer­den wir da­für sor­gen, dass er hin­ter Git­tern kommt. Aber wir wer­den ihm vor al­lem eine gute The­ra­pie be­sor­gen und si­chers­tel­len, dass er mit an­ge­mes­se­nen Psy­cho­phar­ma­ka ver­sorgt ist.”
    Na­di­ne Eude schüt­tel­te den Kopf. Der Rest des In­ter­views, etwa drei Mi­nu­ten all­ge­mei­nes Bla­bla dar­über, dass die ge­sam­te Pa­ri­ser Po­li­zei na­tür­lich mit al­len ver­füg­ba­ren Kräf­ten an der Lö­sung des Fal­les ar­bei­te­te, das in ei­ner fast schon eu­pho­ri­schen Ver­ab­schie­dung Fron­zacs gip­fel­te, rausch­te an ihr vor­bei, doch sie nahm es nicht mehr rich­tig wahr.
    Sie hat­te sel­ten eine falsche­re psy­cho­lo­gi­sche Ein­schät­zung ei­nes Täters ge­hört als die, die Fron­zac da eben von sich ge­ge­ben hat­te. Un­will­kür­lich frag­te sie sich, wie Mafro wohl auf die­ses schma­le Brett kam. Von sei­ner hoch­ge­schätzten Dr. Wolf konn­te er die­sen Quark je­den­falls nicht ha­ben. Na­di­ne moch­te die deut­sche Kol­le­gin nicht und war nicht in al­len fach­li­chen De­tails ih­rer Mei­nung, an­er­kann­te aber de­ren hohe Pro­fes­sio­na­li­tät in ih­rem Fach.
    Je­den­falls lag Mafro kom­plett da­ne­ben. Dass der Mann, den die Me­di­en den Fa­ce­book-Kil­ler nann­ten, über­durch­schnitt­lich in­tel­li­gent war, dar­an konn­te es nach Dr. Eu­des Ein­schät­zung kei­nen Zwei­fel ge­ben. Da­für spra­chen schon sein um­fas­sen­des Wis­sen um In­ter­na der Er­mitt­lungs­be­hör­den und die schlich­te Tat­sa­che, wie lan­ge er schon un­be­hel­ligt in der Stadt sein Un­we­sen trei­ben konn­te.
    Und ein ar­mes Würst­chen? Kei­nes­wegs. Nach Na­di­ne Eu­des Ein­schät­zung war der Fa­ce­book-Kil­ler eher ein wüten­der Stier.
    Und Mafro war der To­re­ro, der durch sei­ne her­ab­las­sen­den Wor­te im Fern­se­hen so­eben mit ei­nem ro­ten Tuch vor sei­ner Nase her­um ge­we­delt hat­te.

    „Vie­len Dank für die­ses Ge­spräch, Com­mis­saire Fron­zac. Sie ha­ben dazu bei­ge­tra­gen, dass Mil­lio­nen Fran­zosen ru­hi­ger schla­fen kön­nen.”
    „Sehr ger­ne.“
    Das Ka­me­ra­au­ge kon­zen­trier­te sich wie­der ganz auf Claire Cha­zal, und Mafro er­hob sich, um seit­wärts aus dem sicht­ba­ren Be­reich des Nach­rich­ten­stu­di­os her­aus­zu­tre­ten. So­fort war eine jun­ge To­nas­sis­ten­tin da und half ihm, das win­zi­ge an­clip­ba­re Mi­kro­fon vom Re­vers sei­nes Jacketts zu lö­sen.
    „Das war ziem­lich gute Ar­beit”, sag­te die Wöl­fin. Sie hat­te in den dunklen Rand­be­rei­chen des Stu­di­os auf ihn ge­war­tet. Es war ihr wich­tig ge­we­sen, das In­ter­view mit Claire Cha­zal nicht selbst zu führen. So­lan­ge ihr nicht klar war, warum der Mann, den sie jag­ten, am Te­le­fon so un­be­dingt mit ihr hat­te spre­chen wol­len, leg­te sie kei­nen ge­stei­ger­ten Wert dar­auf, sich noch stär­ker in sei­ne Schuss­li­nie zu bug­sie­ren.
    Mafro fuhr sich müde mit den Hän­den durchs Ge­sicht. „Dan­ke. Ich bin trotz­dem froh, dass es vor­bei ist. Glau­ben Sie, er hat es ge­se­hen?”
    „Ich den­ke schon.“
    Sie be­glei­te­te Mafro zur Gar­de­ro­be, wo er ne­ben sei­nem Man­tel auch das Un­ter­ach­sel­hols­ter mit sei­ner Dienst­waf­fe aus­ge­hän­digt be­kam. Fast schon au­to­ma­tisch zog er die Waf­fe, nach­dem er das Hols­ter wie­der um­ge­schnallt hat­te, und prüf­te sie kurz, ehe er sie wie­der wegs­teck­te. Er ge­dach­te, sich erst wie­der von ihr zu

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