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Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition)

Titel: Der Facebook-Killer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann
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Flach­bild­fern­se­her von der Wand und schleu­der­te ihn zu Bo­den. „Du bist tot, Mafro ... du bist ja so­was von tot!“ Vol­ler Wut tram­pel­te er auf den Fun­ken sprühen­den Über­res­ten des teu­ren tech­ni­schen Ge­rätes her­um. Zer­trat das fei­xen­de Ge­sicht die­ses un­er­träg­lich selbst­ge­rech­ten Com­mis­sai­res. Phan­tom­bild, ja? Und die Com­puter­fach­leu­te des DSCS ar­bei­te­ten un­ter Hoch­druck dar­an? So, so. Na, das hät­te er ja wohl ge­wusst. Über­haupt, was soll­te der Quatsch – ein Phan­tom­bild? Das konn­te gar nicht sein. Das hät­te ja be­deu­tet, dass es bei ei­nem sei­ner Straf­ge­rich­te Zeu­gen ge­ge­ben hat­te, die ihn be­schrei­ben konn­ten. Das war voll­kom­men un­mög­lich. Er war doch im­mer so vor­sich­tig ge­we­sen ... Der HERR hät­te nie zu­ge­las­sen, dass es Zeu­gen gab, die sei­nen Ra­cheen­gel über­führen konn­ten.
    Den An­ruf am Mit­tag konn­ten sie auch nicht zu­rück­ver­folgt ha­ben. Da­für war er der Po­li­zei tech­nisch ein­fach zu weit über­le­gen. Und ver­ra­ten hat­te er sich am Te­le­fon un­ter Ga­ran­tie auch nicht. Im Ge­gen­teil: Er hat­te in je­der Se­kun­de die Kon­trol­le über den Ge­sprächs­ver­lauf ge­habt … und jetzt setzte sich die­ses mie­se klei­ne Arsch­loch in die Abend­nach­rich­ten und ließ ihn vor den Au­gen der Welt aus­se­hen wie den letzten Idio­ten. Wie ein trieb­ge­s­teu­er­tes, be­hin­der­tes, un­zu­rech­nungs­fähi­ges Klein­kind. Einen Hor­monkrüp­pel. Eine gei­le Schwanz­ma­rio­net­te. Aber das war al­les Lüge ... al­les Lüge ... al­les Lüge ...
    Mafro hat­te ja kei­nen blas­sen Schim­mer, was er mit die­sem In­ter­view ge­ra­de eben an­ge­rich­tet hat­te. Die­ser gott­lo­se Klein­geist von ei­nem Po­li­zis­ten glaub­te tat­säch­lich, er kön­ne ein­fach so in Frank­reichs meist­ge­se­he­ner abend­li­cher Nach­rich­ten­sen­dung Lü­gen über ihn ver­brei­ten? Un­ge­straft? Sich auf sei­ne Kos­ten im Ram­pen­licht suh­len? Na war­te! Wer zu­letzt lacht, lacht am bes­ten.
    Wenn Vin­ce Vega ihn ins Vi­sier nahm, wenn die Ra­che des HERRN über ihn kam, dann wür­de Mafro nicht mehr zum La­chen zu­mu­te sein. Oh nein.
    Nein, dann wür­de höchs­tens er la­chen. Vin­ce Vega. Der Fa­ce­book-Kil­ler. Als Letzter. Und am bes­ten … denn Gott wür­de Mafro in sei­ne Hand ge­ben. Wie alle Sün­der.
    Mafro wür­de dann al­len­falls um Gna­de fle­hen ...
    Aber es gab kei­ne Gna­de. Nein. Nicht für Ma­rie-Ange, nicht für ih­ren Ste­cher, nicht für all die an­de­ren Met­zen – und schon gar nicht für Schnüff­ler wie die­sen Ky­li­an Brous­se ... oder Mafro.
    Er ließ sich keu­chend in sei­nen Schreib­tisch­stuhl fal­len, kipp­te ihn in eine be­que­me­re Sitz­po­si­ti­on und zog den Lap­top zu sich her­an. Ein Klick auf das wei­ße „f“ im blau­en Qua­drat mit den ab­ge­run­de­ten Ecken in sei­ner Le­se­zei­chen-Sym­bol­leis­te, und die Fa­ce­book-Start­sei­te öff­ne­te sich. Sei­ne Iden­ti­tät muss­te er nicht ve­ri­fi­zie­ren; Be­nut­zer­na­me und Kenn­wort wa­ren längst in den Coo­kies sei­nes Air­books ge­spei­chert.
    Da war sie – sei­ne per­sön­li­che Fa­ce­book-Sei­te.
    Sein Fens­ter zur Welt.
    Sein Evan­ge­li­um.
    John Tra­vol­ta als Vin­ce Vega grins­te ihm läs­sig aus dem Avat­ar-Fens­ter­chen ent­ge­gen. Die rote Flag­ge links oben vor dem Welt­ku­gel­sym­bol zeig­te eine 11 ... elf Er­eig­nis­se in sei­nem Be­kann­ten­kreis seit sei­nem letzten Be­such.
    Span­nend. Aber erst mal war er dran.
    Er be­weg­te den Cur­sor der Maus in die Sta­tus-Ein­ga­be­zei­le.
    Dort stand schon sein On­li­ne-Name:
    VIN­CE VEGA
    Der Fa­ce­book-Kil­ler tipp­te dar­un­ter:
    ... WIRD BLU­TI­GE RA­CHE NEH­MEN.

    Da­nach saß er eine Wei­le im Dunklen, starr­te die Wand an und über­leg­te, ob er in den Mär­chen­wald hin­aus­fah­ren soll­te. Im­mer­hin hat­te er Zoë. Soll­te er sie blu­ten las­sen für die Im­per­ti­nenz die­ses Arschlochs, das sie früher ge­fickt hat­te?
    Während er noch dar­über grü­bel­te, tauch­te oben links in der Fa­ce­book-Kopf­zei­le, wo dun­kel­blau auf et­was hel­le­rem Blau die Ober­körper­sil­hou­et­ten

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