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Der Facebook-Killer

Der Facebook-Killer

Titel: Der Facebook-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hoffmann , Thommy Mardo
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Police
    Rue de la Cité, Paris
    Bis sich die Türen hinter ihm schlossen und er sich damit nicht mehr im Sichtbereich der Medienvertreter befand, hatte Mafro gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Kaum aber waren die beiden Türen mit vernehmlichem Klacken zugefallen, stürmte er wie ein wütender Stier in Richtung der Treppe zu seinem Büro und zerrte Dr. Eude ohne jede Rücksicht einfach mit. Sie hatte keine andere Wahl, als auf ihren hohen Hacken so gut sie konnte mit dem Commissaire Schritt zu halten.
    Als sie auf der halben Treppe an Fabregas vorbeikamen, hielt Mafro inne. „Fabregas, Sie sind mir dafür verantwortlich, dass bis auf Weiteres kein Reporter und schon gar keine Kamera dieses Gebäude betritt. Wir müssen wenigstens ansatzweise die Kontrolle darüber behalten, wie viel von diesem beschissenen Fall an die Öffentlichkeit gelangt.“
    Fabregas setzte sich mit einem knappen Nicken kommentarlos in Richtung Hauptportal in Bewegung.
    Ohne ein weiteres Wort zerrte Mafro Dr. Eude dann weiter; bis in sein Büro lockerte er seinen Griff um ihren Arm keine Sekunde lang. Wahrscheinlich tat er ihr weh, aber seine Nerven lagen so blank, dass ihm das vollkommen gleichgültig war. Nur Sekunden nach den beiden trat die Wölfin ein; sie strahlte regelrecht vor Zorn und unterstrich, was sie empfand, indem sie lautstark die Tür hinter sich ins Schloss warf. Dann ließ sie sich in einen von Mafros Besucherstühlen fallen.
    „So, jetzt reicht es aber“, knurrte Dr. Eude, deren Gesicht weiß wie die Wand war und deren Augen Funken zu sprühen schienen. „Was ist nur in euch beide gefahren? Wenn ich mit der Presse spreche, habt ihr gefälligst die Füße stillzuhalten …”
    „Wer, bitte, ist gestorben und hat Ihnen das Amt der Pressesprecherin vererbt?“, fiel ihr Mafro ins Wort.
    Dr. Eude stand mit offenem Mund da. Dann schloss sie ihn langsam wieder. Es erinnerte Mafro ein wenig an die Karpfen, die seine Mutter zu Weihnachten häufig einen Tag in ihrer heimischen Badewanne zwischenzulagern pflegte. Doch dann lief die Psychologin rot an und stieß ihm die flache Hand vor die Brust.
    „Das DSCS hat keinen offiziell ernannten Pressesprecher, das wissen Sie genau. Mir ist klar, dass Sie das in der Vergangenheit gerne mit erledigt haben, aber ich bin genauso Teil dieser Sonderkommission wie Sie, und ich darf …“
    Mafro hob so gebieterisch die Hand, dass Eude überrascht verstummte. Dann ging er um seinen Schreibtisch herum, setzte sich dahinter und richtete das Wort an sie: „Jetzt hören Sie mir mal genau zu, Madame le Docteur. Hören Sie zu und prägen Sie sich jedes Wort ganz genau ein, denn ich habe nicht vor, mich zu wiederholen. Der Commandant hat Madame Wolf hier zu diesem Fall nicht hinzugezogen, weil er der Auffassung war, sie hätten das Geschehen voll im Griff.“ Geza senkte peinlich berührt den Kopf. „Sie hat ihre Sache bisher sehr gut gemacht. Sie hat auf einen Serientäter gesetzt, als Sie noch starre Lehrbuchargumente gegen diese These ins Feld geführt haben, und konnte die Serie sogar um einige Fälle erweitern, die Ihnen, Manet und dem Rest der Backoffice-Rechercheure entgangen sind. Außerdem hat sie sich hervorragend in die laufende Ermittlung eingefügt, und das, obwohl wir auf eine Einarbeitung quasi vollständig verzichten mussten, weil sich die Ereignisse seit Tag eins ihres Aufenthaltes hier überstürzt haben. Wir arbeiten hervorragend zusammen.“
    „Ich habe schon erkannt, dass Sie eine mir unbegreifliche Vorliebe für meine verehrte Kollegin aus Deutschland entwickelt haben“, entgegnete Eude spitz, als sei Geza gar nicht anwesend. „Ich sehe dennoch nicht …“
    „Jetzt hat unser – wie sagten Sie doch so schön? – Facebook-Killer meine Ex-Freundin und eine befreundete Kollegin von Madame Wolf in seiner Gewalt“, schnitt Mafro Dr. Eude erneut das Wort ab. „Ich werde nicht zulassen, dass Sie aus Geltungsdrang und verletzter Eitelkeit gleich drei Menschenleben gefährden.“
    Dr. Eudes Gesicht wurde aschfahl. „Drei? Wieso drei? Und überhaupt: Ich verbitte mir diese Unterstellungen! Von Ihnen lasse ich mir gar nichts verbieten!“
    „Dann werden wir Commandant Bavarois einschalten müssen“, griff die Wölfin mit völlig ruhiger Stimme erstmals in die Diskussion ein. „Er ist der ranghöchste Beamte und Leiter der Sonderkommission und Ihnen gegenüber definitiv weisungsbefugt.“
    Diese Drohung saß. Eude versuchte, ihren Fehler kleinzureden: „Es war doch nur ein

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