Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)
prallte die HAWKE auf die OLYMPIC, welche das Überholmanöver und die Kraft der Maschinen in dem Fall massiv überschätzte und zu früh wieder auf Kurs gehen wollte.
Bei diesem Aufprall wurde der komplette Bug der HAWKE zusammengestaucht, während die OLYMPIC durch ihre Größe nur einen riesigen Eindruck auf der Seite hatte, an dem die HAWKE auf dieses massive Schiff stieß.
Das Synonym für Imposanz und Glanz auf der Transatlantikroute war beschädigt und der schimmernde Glanz der White Star Line hatte den ersten matten Punkt; der Lack der Neuzeit und des Luxus auf dem Ozean hatte mit diesem Unfall den ersten Kratzer abbekommen.
Dieser Zusammenstoß auf See führte zu langwierigen Untersuchungen und Prozessen, die dem es um Schuldzuweisungen ging. Die White Star Line konnte den Makel, ein solches riskantes Manöver gefahren zu haben und damit die Gesundheit der Passagiere aufs Spiel gesetzt zu haben nicht auf sich sitzen lassen. Lag sie doch gerade mit der CUNARD Line im direkten Konkurrenzkampf um das Vertrauen der Passagiere. Doch alle Instanzengänge nutzen nichts: Das Urteil der ersten Instanz, welches den kommandierenden Kapitän der HMS HAWKE von aller Mitschuld frei sprach und der White Star Line und der OLYMPIC die Schuld für dieses Unglück gab, blieb bestätigt und fest zementiert.
Das war dann auch der Grund, weshalb sich die Versicherung der White Star Line weigerte, die an der OLYMPIC entstandenen Schäden zu bezahlen.
Die OLYMPIC war nach diesem Unfall, trotz augenscheinlicher nur äußerer Kratzer und Beulen nicht mehr voll seetüchtig und musste nach Belfast zur Reparatur in die Werft, um schnellstmöglich wieder die begehrte, weil gewinnträchtige, Transatlantikroute für die White Star Line fahren zu können. Eine Linie, welche die Reederei dringend brauchte, nach diesem Unfall mehr als zuvor.
Schon vorher durch den harten Wettbewerb auf See unter schwächer werdender Auslastung und damit einhergehender geringerer Umsätze leidend, kam zu alledem jetzt noch die kostspielige Reparatur der eben erst in den Dienst gestellten OLYMPIC, für deren Kosten die Versicherung nicht einstehen wollte. Für die damalige Zeit ein enormes wirtschaftliches Desaster. Erst recht, hatte man doch mit der TITANIC ein nahezu baugleiches Schiff ebenfalls in Belfast in der Werft liegen, welches darauf wartete auf große Fahrt zu gehen und dessen Fertigstellung sich jetzt durch die in die Werft gebrachte OLYMPIC um drei weitere Monate verzögern sollte.
So lief die OLYMPIC beschädigt ein zur Reparatur in die Werft nach Belfast und nahm den Liegeplatz direkt neben dem baugleichen Schwesterschiff, der TITANIC, ein um auf die notwendigen Reparaturen zu warten.
Alles Andere als Gute Vorzeichen für die White Star Line und ihr wirtschaftliches Überleben. Doch es sollte noch viel schlimmer kommen…
Erster T eil
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Die bekannten F akten
Trotz der bereits 1911 in Dienst gestellten nahezu baugleichen OLYMPIC zelebrierte die White Star Line die In- Dienst- Stellung der TITANIC, dem Schwesterschiff der OLYMPIC, als historisches Ereignis und kündigte noch nie dagewesenen Luxus und Glamour für die Transatlantiküberfahrt an. Fast schon krampfhaft verdrängte die Reederei die Erinnerung an die OLYMPIC im Bewusstsein der Presse und der Bevölkerung. Der Schmach, dass der Luxus angreifbar ist und dennoch kein Ersatz für Sicherheit auf See darstellt wurde getilgt als die TITANIC vom Stapel lief. Der Unfall der OLYMPIC war durch diese Zelebrierung des neuen Schiffes und Glanzstückes der White Star Line nur noch ein Stück „unangenehmer Geschichte“.
So wurde alle Konzentration auf die TITANIC gelegt; dieses Schiff würde neue Maßstäbe setzen und wäre das bis dahin größte, je von Menschenhand gebaute Transportmittel der Welt. Ein fast schon perverser Zufall oder geschickte Strategie der Reederei, dass die Presse und Weltöffentlichkeit dieser Werbekampagne und diesen Werbeaussagen der White Star Line blindlings hingab, zumal es mit der OLYMPIC doch bereits ein Jahr zuvor 1911 ein Schiff der selben Reederei gab, welches nahezu identisch war.
So waren dann auch alle Augen der Weltöffentlichkeit auf die TITANIC gerichtet, als diese offiziell am 02. April 1912 in Dienst gestellt und der Reederei übergeben wurde.
Für die Jungfernfahrt, die am 10. April 1912 von Southampton nach New York führen sollte, sollte alles, was bislang bekannt war in den Schatten gestellt
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