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erarbeitete, dem der Ruf voraus eilte, seine Investitionen seien alle „gesegnet“, da es ihm stets gelang rechtzeitig in aufstrebende Technologien oder Geschäftsbereiche zu investieren und so einen stabilen Profit zu erwirtschaften. Dadurch hatte es der noch junge John Pierpont Morgan sehr leicht, sein eigenes Bankhaus zu starten, zumal er bereits seit frühen Jahren nicht nur den Ruf hatte, es dem Vater gleich zu tun und über eine ebensolche „goldene Nase“ für lohnenswerte Geschäfte zu verfügen, sondern diesen Ruf noch steigern konnte durch seine intensivsten Beziehungen zu den staatlichen Behörden in diesem noch sehr jungen Land.
In seinen Anfangsjahren als Bankier legte er den Schwerpunkt vor allem darauf, die zahlreichen kleinen Eisenbahnlinien und Gesellschaften, die zu dieser Zeit quer über das Land verteilt waren aufzukaufen und erfolgreich zu sanieren. Er erkannte die Gelegenheit, dass, wenn man mehrere Konkurrenten in der gleichen Branche besaß, diese Strecken bündeln und optimieren und dadurch wieder profitabel betreiben konnte. Er selbst hatte genügend Mittel hier massiv in den Markt einzukaufen und sich so eine vorherrschende Stellung zu verschaffen, an der es schon bald keinen Weg mehr vorbei gab. Ein indirektes Monopol aus zahlreichen Eisenbahnlinien war entstanden, die hinter der Fassade alle vereint waren und dadurch profitabel wirtschaften konnten.
Doch das Eisenbahngeschäft war ihm nicht genug. Er sah zudem die Gelegenheit und den Bedarf seiner eigenen Linien im Stahl. Eisenbahnlinien benötigten Stahl. Zum Einen für den weiteren Ausbau des bis dahin noch eher spärlichen Streckennetzes und zum anderen für den Bau weiterer Züge, Lokomotiven und der Streckentechnik. Stahl war das Lebenselixier, welches jede expandierende Eisenbahngesellschaft benötigte, warum also nicht in diesen Markt einsteigen und selbst zum Lieferanten und Produzenten werden, um dann die eigenen Linien bedienen zu können und die Vormachtstellung weiter auszubauen? Er wurde zum eigenen Lieferanten – für ihn und seine Teilhaber ein enorm profitables Geschäft, die ihm auf Dauer die Lenkung der Unternehmen sicherte, ohne dass es ein aufbegehren gegen seinen Führungsstil durch die Teilhaber gegeben hätte. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gründete er dann die bis dahin weltgrößte Aktiengesellschaft, die „ United States Steel Corp. “ im Jahre 1901 um weiteres frisches Geld durch Aktionäre einsammeln zu können und auch in Übersee zu expandieren, wo das Stahlgeschäft ebenso lohnenswert erschien.
Da auf dem „alten Kontinent“ Europa der Stahlbedarf jedoch nicht schwerpunktmäßig im Eisenbahngeschäft lag, das zu der Zeit schon über ausgedehnte Streckennetze verfügte, musste ein anderer Industriezweig her, der die riesigen Stahlmengen abzunehmen und damit dauerhaften Profit garantierte. Diese Branche erkannte der clevere Bankier in der aufstrebenden Schifffahrtsindustrie. Die Linien auf dem Kontinent lieferten sich massive Konkurrenzkämpfe um die steigende Zahl der Auswanderer über den Atlantik. Schiffe konnten nicht so schnell gebaut werden, wie sie benötigt wurden um die Nachfrage nach Kapazität zu erfüllen und seit der Etablierung der Dampfschiffe und der Stahlrümpfe, welche die Holzboote immer mehr vom Markt verdrängten, stieg diese Nachfrage noch immer weiter an. Stahlschiffe galten als modern, schnell und vor allem sicher. Aus diesem Grund stellten die großen Reedereien immer mehr ihre Flotten um. Jeder wollte damit werben können, die sicherste, schnellste und komfortabelste Überfahrt über den Atlantik anzubieten. Zudem war die Lebensdauer dieser Stahlschiffe für die Reedereien deutlich länger, was sich auf die Preise für den Fracht- und Passagiertransport auswirkte. Musste doch jetzt nicht mehr damit gerechnet werden, dass man in stürmischer See ganze Schiffe verliert, was als Risiko immer in den Preisen berücksichtigt werden musste.
So gründete der Bankier J. P. Morgan schon ein Jahr nach der Etablierung seiner „ United States Steel Corp. “ die „ International Mercantile Marine Company (IMMC )“ welche ihren Schwerpunkt vor allem darin haben sollte, ganze Reedereien aufzukaufen und zu betreiben. Nicht nur war das ein profitables Geschäft, wenn man die konkurrierenden Unternehmen unter ein Dach brachte, wie es das Eisenbahngeschäft bereits sehr einträchtig bewies. Es war zudem ein riesiger Abnehmer der angebotenen Stahlmengen, die
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