Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)
durch den inzwischen sinkenden Absatz auf dem amerikanischen Eisenbahnmarkt erhältlich waren. Wachsende Profite durch Streckenbündelungen und abgesprochener Angebote und routen im Schifffahrtsgeschäft und ein neuer Abnehmermarkt für den benötigten Rohstoff für den Schiffbau im Stahlgeschäft. Erneut ein gewinnversprechendes Investitionsvorhaben.
Morgan bewies eine goldene Nase und war mit diesen Investitionen und der Verknüpfung auf dem höhepunkt seiner Wirtschaftsmacht als Bankier und damit indirekter Besitzer dieser Industriezweige angekommen. Doch wem dieses noch nicht als Beweis ausreichte, der wurde spätestens dann davon überzeugt, als Morgan ein weiteres Jahr später zwei Drittel des Aktienkapitals für die Gründung der „ Maxwell- Briscoe Motor Company “ beisteuerte, aus der später die „ Chrysler Corporation “ und der drittgrößte amerikanische Automobilbauer wurde. Die Stahlabnahme für sein riesiges Monopol war gesichert und im Transportwesen, welches im Begriff war mit enormen Wachstumsraten zu glänzen gab es keinen Weg vorbei an J.P. Morgan.
Bei seinem Weg ging J.P. Morgan mit angsteinflößender Brutalität im wirtschaftlichen Tagesgeschehen vor. Ungeliebte und ungebetene Konkurrenten wurden entweder aufgekauft oder zerstört, um seinen eigenen Markt nicht gestört zu sehen. Durch den Einflussbereich seiner Unternehmen bis hin zu den Spitzen der Staaten war er gezwungen, weiter auf dem Weg vorwärts zu bleiben. Seine Unternehmen wuchsen an und der damit einhergehende Bedarf an frischem Kapital für weitere Aufkäufe der ebenfalls größer und damit teurer werdenden Mitbewerber und der Rohstoffe wurde gestillt durch neue Aktionäre. Doch mit jeder Aufnahme neuer Aktionäre und der damit steigenden Zahl der Aktien seiner Unternehmen wurde sein eigener Anteil immer kleiner, was einen Verlust seiner eigenen Stimmmacht auf den Hauptversammlungen mit sich brachte. Jetzt konnte er nicht mehr allein schalten wie er es wollte, sondern war darauf angewiesen, dass er durch seine Aktionäre unterstützt wurde, auf deren Stimmen er angewiesen war, wollte er die Mehrheit bekommen für seine Vorhaben. Ebenso bei Wahlen zum Vorstand und damit Cheflenker der Unternehmen: Wollte er diese Positionen nicht verlieren, brauchte er auch die Stimmen der anderen Aktionäre, da seine eigenen nicht mehr ausreichen für eine Mehrheit. Doch so lange er den Aktionären sprudelnde Profite bescheren konnte, war er sich diesen benötigten Mehrheiten sicher. Was jedoch, wen die Profite und Renditen zurück gingen und unter die Gewinnmargen der konkurrierenden Unternehmen fielen? Wäre dann diese Mehrheit noch immer sicher oder würde Kapital abgezogen aus den Unternehmen, was Kursverfälle und weiteren Druck bedeuten würde? Verlust der Vorstandsposition, der Investoren und zuletzt des eigenen, „guten Namens“? Der Fluch der eigenen Größe schwebte stets wie ein Damokles Schwert über ihm. So kontrollierte Morgan in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender bereits im Jahre 1901 die Hälfte des kompletten amerikanischen Schienennetzes und über zwei Drittel der kompletten Stahlproduktion.
Doch mit dem aufstrebenden Geschäft des Schiffbaus und der Reedereien, welche die begehrten weil finanzkräftigen Routen anboten, konnte er über Jahre hinweg seine Aktionäre ausreichend mit Dividenden und Profit auf ihr eingesetztes Kapital befriedigen, auch wenn diese mehr und mehr zu der aufstrebenden Konkurrenz schielten.
Morgan legte bei seinen Investitionen stets enormen Wert auf exakte Vorhersehbarkeit und auf feststehende Bedingungen. Auf Jahre im Voraus wollte er kalkulatorisch exakt vorhersagen, wie sich Geschäftszweige und damit das investierte Geld entwickelten und damit seinen Aktionären und Investoren einen sicheren Hafen für das Geld anbieten. Unwägbarkeiten, Risiken oder Gefahren, welche eine Abweichung für die Prognosen darstellten wurden nicht geduldet. Sein Name sollte ein Synonym für sicher investiertes Geld sein, was er auch jahrelang erfolgreich bewies.
Die Unterstützung der staatlichen Autorität und der Regierung war er sich dabei stets sicher. Denn nicht zuletzt konnte er durch gezielte Aufkäufe entsprechender Staatsanleihen mehr als einmal den Bankrott ganzer Staaten verhindern (so z.B. 1895 und 1907 als die USA vor dem Staatsbankrott standen und nur durch seine Aufkäufe an das notwendige frische Geld kamen, um sich selbst zu retten). Das sicherte ihm zudem
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