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Der Fälscher aus dem Jenseits

Der Fälscher aus dem Jenseits

Titel: Der Fälscher aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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mit dem Datum der Altarweihe sowie dem Namen des Bischofs, der die Zeremonie vorgenommen hatte. Auf den besagten Manuskripten stand nichts anderes, sie waren auf jeden Fall keine Schatzkarte.
    Der Rest war lediglich eine großartige Inszenierung: die Nachforschungen in der Kirche und die Entdeckung des Topfes voller Münzen, den der Pfarrer wohl selbst dort versteckt hatte, dann die Reise nach Paris, die Nächte auf dem Friedhof, die Grabungen auf der Hochebene von Razes und die Rückkehr am frühen Morgen zusammen mit Marie Denardaud, beide tief gebückt unter dem Gewicht einer imaginären Last. 1897 beschloss François Béranger Saunière endlich, das viele Geld, das ihm der Ablasshandel eingebracht hatte, auszugeben. Nun waren alle felsenfest davon überzeugt, dass er einen Schatz entdeckt hatte. Nur die Kirchenbehörden ließen sich nicht täuschen und enthoben ihn seines Amtes.
    Ist es unter diesen Umständen verwunderlich, dass die Haushälterin nach dem Tod des Pfarrers nichts gesagt hat? Wenn sie geredet hätte, hätte sie das Andenken des geliebten Mannes befleckt. Darum hat sie lieber geschwiegen und war schlau genug, das Geheimnis mit zweideutigen Bemerkungen aufrechtzuerhalten.
    Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Der Schatz von Rennes-le-Château hat nie existiert. Noch heute gibt es nämlich viele, die ohne Rücksicht auf die Fakten das Gegenteil behaupten. In Rennes-le-Château hat es nur die Inszenierung eines genialen Spaßvogels gegeben, der noch dazu ein Geistlicher war. Ist das im Grunde nicht das Erstaunlichste an der Sache?
     

Die belgische Witwe
     
    Lüttich, Belgien, 1960. Maxence Goethenfeld war am Ende seines Lebens angelangt und das in zweifacher Hinsicht. Erstens war er jetzt nach einem Leben in der belgischen Armée in Rente und zweitens hatte er große gesundheitliche Probleme. An jenem Abend erwarteten Maxence und seine Frau Philippine ihren alten Freund Florian, der vor Vitalität nur so sprühte und die beiden seit vielen Jahren kannte. Auch wenn die Atmosphäre herzlich war, so war sie keineswegs ausgelassen. Angst zeichnete sich in den Zügen des Ehepaars Goethenfeld ab. Da sie jedoch vor Florian keine Geheimnisse hatten, verrieten sie ihm ohne Vorbehalt den Grund ihrer Angst. Nachdem sich Maxence einer Generaluntersuchung unterzogen hatte, hatten sie heute das Ergebnis, ein sehr deprimierendes Ergebnis, erhalten: Die Ärzte gaben dem armen Maxence allenfalls noch ein halbes Jahr.
    Philippine sah sich bereits als Witwe und tupfte sich ständig die vom Weinen geröteten Augen. Maxence, der sich seit langem damit abgefunden hatte, diese Welt zu verlassen, nahm es mit Gelassenheit, nur eines beunruhigte ihn: Was würde nach seinem Tod aus seiner Frau werden? Ihre kleine Rente würde ihr nicht erlauben, den gleichen Lebensstil wie jetzt zu pflegen. Was also konnte man tun?
    Plötzlich ergriff Florian das Wort. Ein paar Minuten später war die Atmosphäre viel gelöster. Maxence rang sich ein Lächeln ab und Philippine hörte auf zu weinen. Sie hatten eine Lösung gefunden, die sie etwas über das unausweichliche Schicksal von Maxence hinwegtröstete. Die Tage vergingen...
    Ein paar Monate später trug Philippine ihren geliebten Mann zu Grabe. Leider hatten sich die Vorhersagen der Ärzte als richtig erwiesen. Maxence erlag schließlich seinem Krebsleiden. Nun war er tot. Auf dem Friedhof stützte Florian, der treue Freund, die Witwe. Nachdem sie in ihr leeres Haus zurückgekehrt war, ergriff Philippine alle Maßnahmen, die jetzt zu treffen waren. Sie füllte Papiere aus, die sie an verschiedene Versicherungsgesellschaften versandte. Und ein paar Wochen später hatte sie die Genugtuung, dass statt eines Trosts auf ihrem Konto das Geld der Versicherungen einging, die Maxence vor ein paar Monaten abgeschlossen hatte.
    Der arme, von seiner Krankheit mitgenommene Offizier im Ruhestand hatte alles gut arrangiert. Mehrere französische und belgische Versicherungen zahlten die Summen, die für den Todesfall vereinbart worden waren. Und keine von ihnen hatte einen höheren Beitrag verlangt, um die erhöhten Risiken auszugleichen, die durch den Gesundheitszustand des Verstorbenen gegeben waren. Philippine war darüber so glücklich, dass sie sich ein brandneues Auto kaufte.
    Doch die vorgesehenen Summen gingen nicht zur gleichen Zeit auf dem Konto der Witwe ein. Eine französische Versicherungsgesellschaft nahm sich des Falls genauer an, um herauszufinden, ob es nicht vielleicht ein

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