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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was früher schon immer getan worden war. Ich beugte mich etwas vor und legte mein Ohr gegen die Tür.
    Suko stand gespannt daneben. Er musste nicht lange warten.
    Ich richtete mich auf und schüttelte den Kopf. » Nada , nichts zu hören. Alles ruhig.«
    »Gut, dann...«
    »Wir sollten trotzdem vorsichtig sein.«
    »Das versteht sich.«
    Möglichst lautlos schob er den Generalschlüssel in das schmale Schloss. Er war von uns beiden der Mensch mit den sensiblen Finger, und das bewies er auch jetzt. Ein behutsames Drehen des Schlüssels, und nicht mal ein Klicken war zu hören.
    Wenig später war die Tür offen. Wir hätten locker die Agentur betreten können, taten das jedoch noch nicht. Unsere Erfahrung hatte uns Vorsicht gelehrt, und Igor Sartow hatte uns bereits einmal überrumpelt.
    Erst nachdem ich genickt hatte, schob Suko die Tür nach innen. Alles geschah sehr langsam, aber nicht völlig lautlos. Doch der Flur blieb leer.
    Erst als ich die Agentur ebenfalls betreten hatte, fing ich wieder an zu sprechen. »Sie sind tatsächlich alle ausgeflogen.«
    »Aber Wanda Rice müsste doch noch hier sein.«
    »Und Igor Sartow«, fügte ich hinzu.
    Wir blieben noch nahe der Tür stehen und suchten nach Spuren auf dem Boden, die ein Eindringling hinterlassen haben könnte. Es war vergebliche Liebesmüh. Das Wetter draußen war nicht gerade optimal. Fast jeder, der den Flur betreten hatte, war auf dem Boden verewigt.
    Das konnten wir abhaken. Aber wir standen mit unserer Suche erst am Beginn. Natürlich hätten wir nach Wanda Rice rufen können, genau das wollten wir jedoch nicht. Sollte sich noch jemand hier versteckt halten, wäre er nur aufmerksam geworden. Und ich hatte nicht vor, Igor Sartow noch einmal zu unterschätzen.
    »Was sagt dein Gefühl, John?«
    Ich hob die Schultern. »Mir gefällt es hier nicht.«
    »Mir auch nicht...«
    Es gab nur eine Chance für uns. Wir mussten jeden Raum in der Agentur durchsuchen. Die Büros verteilten sich auf beiden Seiten des Ganges. Recht bald stellten wir fest, dass die Mitarbeiter die Agentur wohl überstürzt verlassen hatten. Da war nichts auf- oder weggeräumt. In den Büros sah es aus, als wären deren Benutzer nur mal kurz zur Mittagspause gegangen.
    Wir bemühten uns, so leise wie möglich zu gehen. Einen anderen Menschen sahen wir nicht. Nach wie vor konnten und mussten wir den Eindruck haben, dass wir uns allein in der Agentur befanden.
    Wir wussten, dass die Räume der Chefin ziemlich weit hinten lagen. Genau dort wollten wir hin. Da aber nicht feststand, dass sie im Büro geblieben war, wollten wir in alle anderen einen Blick werfen, um uns später keine Vorwürfe zu machen.
    Alles blieb gleich, bis auf den Geruch. Da erlebten wir eine Veränderung, je tiefer wir den Flur durchliefen. Auch Suko hatte ihn wahrgenommen. Er fing an zu schnüffeln und runzelte die Stirn.
    »Und?«, fragte ich ihn. »Was meinst du?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    »Aber du riechst es auch?«
    »Das muss man einfach.«
    Er ging noch weiter und blieb kurz vor der Bürotür der Chefin stehen. Hinein ging er nicht. Er drehte sich langsam um, nickte mir zu und flüsterte: »Blut!«
    Ich schloss für einen Moment die Augen. Aussprechen hatte ich es nicht wollen, doch jetzt, wo Suko mir das gesagt hatte, war alles klar. Auf seine Nase konnte ich mich verlassen.
    Ich öffnete die Augen wieder und sah Suko soeben im Büro der Chefin verschwinden. Rasch ging ich ihm nach. Beinahe wäre ich gegen ihn geprallt, weil er dicht hinter der Schwelle stehen geblieben war.
    »Mein Gott!«, flüsterte er nur. Mehr brachte er nicht hervor.
    Ich konnte nichts sagen, denn der Anblick war einfach nur grauenhaft.
    Auf der Couch lag Wanda Rice.
    Sie war tot!
    ***
    Es war leider für uns nichts Neues, mit dem Tod konfrontiert zu werden, doch dieser Anblick ging uns durch und durch. Sie war nicht einfach umgebracht worden, man hatte sie auf eine besonders schlimme Art und Weise ermordet.
    Einzelheiten möchte ich mir hier ersparen, aber ich merkte, dass sich meine Hände zu Fäusten ballten – so fest, dass sich die Fingernägel ins Fleisch bohrten.
    Jetzt hatten wir auch den Ursprung des Geruchs gefunden. Es war das Blut, das im ganzen Raum verteilt war.
    Ich blieb stehen, während Suko durch das Büro schritt. Er sah aus wie jemand, der nach Spuren sucht, aber Probleme damit hat, etwas zu finden. Da sahen wir nur das Blut auf dem Boden. Niemand war in eine Lache hineingetreten, sodass wir keinen Fußabdruck

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