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Der Fänger

Der Fänger

Titel: Der Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sahen.
    Aber es war ein Killer hier gewesen, und es schien mir glasklar zu sein, um wen es sich dabei handelte.
    »Sartow!«, entfuhr es mir.
    Suko schaute mich an und nickte. »Ganz recht, Igor Sartow. Er merkt, dass wir ihm auf der Spur sind. Deshalb bricht er alle Brücken hinter sich ab. Er will auch keine Zeugen haben. Sein mörderisches Spiel ist gelaufen. – Wer ist der Fänger?«, flüsterte er. »Wer ist Sartow wirklich, John?«
    »Du hast ihn erlebt.«
    »Genau. Und ich habe erlebte, wie du ihn mit deinem Kreuz konfrontiert hast. Ich habe seine Reaktion nicht vergessen. So reagiert kein normaler Mensch.«
    Es war eine starke Kerbe, in die Suko da hineingeschlagen hatte, und ich musste ihm zustimmen.
    So wie dieser Mörder gewütet hatte, reagierte kein Mensch. Das kam schon mehr einem Tier gleich, das jegliche Kontrolle über sich verloren hatte. Ich dachte darüber nach, ob er nicht beides war – Mensch und Tier.
    Suko berührte die Tote an einer Stelle, wo es kein Blut gab. »Noch warm«, stellte er fest. »Die Haut ist noch warm. Das heißt, sie ist noch nicht lange tot.«
    »Und den Killer Igor Sartow haben wir verpasst?«
    »Leider.«
    Ich starrte ins Leere. Mir ging so einiges durch den Kopf. Die Stille empfand ich plötzlich als belastend, und der Blutgeruch lenkte mich immer wieder ab. Doch schließlich kam ich zu einem Ergebnis, das mir nicht gefiel. Es erschreckte mich fast.
    »Denkst du auch, Suko, dass sich der Killer noch hier in den Büroräumen versteckt haben könnte?, fragte ich.
    Er überlegte nicht lange. » Sorry , alle Räume, in die ich geschaut habe, waren leer.«
    »Aber wir haben noch nicht alle kontrolliert.«
    »Das ist auch wahr. Deshalb sollten wir...« Von einer Sekunde zur anderen änderte sich Suko’s Verhalten. Er fuhr mit einer wilden Bewegung herum und aus dem Sprung heraus jagte er auf die offene Tür des Büros zu.
    Ich hatte nichts gehört, verließ mich aber auf Suko und stürmte hinterher. Noch bevor ich den Flur erreicht hatte, hörte ich seinen Schrei.
    »Stehen bleiben!«, rief mein Partner.
    Ich sprang über die Schwelle und sah Suko noch auf die Tür zu rennen, die wieder geschlossen war.
    Es musste sich tatsächlich jemand in der Firma aufgehalten haben. Jetzt war er weg, und er war so weit weg, dass Suko seinen Stab nicht einsetzen und das magische Wort ausrufen konnte, um die Zeit anzuhalten.
    Mein Partner hatte die Tür erreicht, riss sie auf und sprang in den Hausflur. Er hätte jetzt das magische Wort rufen müssen, um den Flüchtling zu stoppen, aber es gab wohl keine Chance.
    Als ich die Räume der Agentur verließ und zur Treppe eilte, hatte Suko bereits einen Vorsprung vor mir bekommen. Er jagte wie ein Derwisch die Stufen hinab. Einen Moment darauf hörte ich seine Stimme von unten. Nur klang sie nicht eben optimistisch. Er sprach mich dem Sicherheitsmann, der offenbar ebenfalls überrascht worden war, wie ich erkannte, als ich wenig später die beiden erreicht hatte.
    Der Mann deutete auf die Tür. »Es ging alles zu schnell, viel zu schnell. Ich habe nichts machen können.«
    Ich wurde kaum langsamer, stieß die Tür zur Straße auf und rannte nach draußen.
    Dunkelheit lag über der Stadt, an verschiedenen Stellen von Lichtern zerrissen. Immer wieder passierten mich Autos, deren Scheinwerfer die Umgebung jedoch nur schlecht erhellten.
    Die Dunkelheit, die Normalität und auch die Passanten waren die perfekte Tarnung für jemanden, der fliehen wollte.
    Ich drehte mich wieder um und ging mit leicht schleppenden Schritten zurück. In mir kochte der Ärger hoch. Wir waren so nahe daran gewesen und hatten es trotzdem nicht geschafft. Der Killer war letztendlich schneller gewesen, als hätte er im Voraus bemerkt, was die Stunde geschlagen hatte.
    Einen Zeugen gab es, und dem stellte Suko bereits die erste Frage, als ich hinzutrat. »Ist es möglich, dass Sie uns den Kerl beschreiben?«
    Der Mann mit den kurzen Haaren und dem schwarzen Outfit hob die Schultern. »Es ging alles so verdammt schnell. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas Vernünftiges und Nachvollziehbares gesehen habe.«
    »Aber es war ein Mensch?«, fragte ich.
    Der Mann starrte mich an, als hätte er einen Verrückten vor sich. »Was soll das denn heißen?«
    »Bitte beantworten Sie meine Frage.«
    »Ja, verdammt, ja. Es war ein Mensch. Der Russe, Mr. Sartow. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass er sich oben in der Agentur aufhält. Was hat er getan, dass er wie von Furien gehetzt

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