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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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widmen.«
    »Rrrrraaagg!«
    Julha schrie auf. Die Halskrause des Zacathan schnellte hoch. Diskans Hand fuhr an den Blaster. Der Pelzige, der sich während ihrer ganzen Reise durch den stinkenden Untergrund ruhig verhalten hatte, hatte diesen nervenzerfetzenden Schrei ausgestoßen. Er war stehengeblieben, hatte sich auf die Hinterläufe erhoben, die klauenbewehrten Pfoten vorgestreckt und sein kräftiges Gebiß entblößt. Kein Zweifel – Gefahr!
    Diskan schob sich an dem Zacathan und Julha vorbei, ließ seinen Packen fallen.
    Nach dem ersten Schrei war das Tier still geblieben, aber Diskan konnte das leise Zischen seines Atems hören.
    »Zimgrald!« schrie er. »Gebrauchen Sie die Lampe!«
    Der breite Lichtstrahl konnte sie verraten, aber er würde auch enthüllen, was dort in der Dunkelheit lauerte. Und das war besser, als hier still auf die Gefahr zu warten, die sie erwartete und gegen die sie vielleicht gar keine Chance hatten.
    Der grelle gelbweiße Lichtstrahl hinter ihm warf seinen Schatten und den des Pelzigen als lange Finger über die Steinwände. Und er beleuchtete auch, was da mitten auf ihrem Weg hockte. Diskan prallte einen Schritt zurück, bis er sich wieder gefaßt hatte. Dieses Ding war noch weit schlimmer als das Ungeheuer, dem er an dem Paß begegnet war. Der vordere Teil hatte sich über den restlichen Körper erhoben und bewegte sich schwankend vor und zurück, eine scheußliche, grauenerregende Säule ohne feste Konturen, nur mit einer faltigen Öffnung, die sich öffnete und schloß.
    Schimmernde breite Schleimspuren liefen über die graue Haut herunter, trieften vom fetten Hauptteil des monströsen Wesens.
    Diskans Ekel war mit Angst vermischt. Das Ding war riesig. Und obgleich man keine Augen oder sonst irgendwelche Sinnesorgane entdecken konnte, schien es so, als sei es sich ihrer Anwesenheit nicht nur deutlich bewußt, sondern auch in der Lage, sie genau auszumachen.
    Er hob den Blaster, richtete ihn auf den schwankenden ›Kopf‹, blickte aber dann auf den dicken, runden Mittelkörper. An dieser ruhigeren Stelle konnte er das Ding sicherer treffen.
    »Warte!« Zimgralds Befehl kam im gleichen Augenblick, als Diskan abdrücken wollte – und mit solcher Autorität, daß er unwillkürlich gehorchte.
    Der Pelzige machte wieder einmal einen seiner blitzartigen Ausfälle – aber nicht auf das unheimliche Schneckenwesen zu, sondern auf Diskan und riß ihn mit sich nach rechts. Die Öffnung in der schwankenden Säule hatte sich zu einer Art Schnauze verformt, und daraus schoß nun ein Strom dunkler Flüssigkeit hervor – zu kurz, denn er klatschte ein paar barmherzige Zentimeter vor ihm auf den Stein.
    Diskan schoß, aber er hatte nicht besonders sorgfältig gezielt, und der Strahl streifte nur den ›Kopf‹ des Ungeheuers. Es zuckte zusammen, die aufragende Säule schnellte krampfartig vor und zurück.
    »Warte!« Zum zweitenmal erscholl Zimgralds Befehl.
    Aber diesmal wollte Diskan nicht gehorchen. Er bemühte sich. den Blaster auf die Mitte des Körpers zu richten, aber die Bewegungen des Ungeheuers waren noch wilder geworden.
    Es gab ein Geräusch, als hätte jemand ein Stück Stoff der Länge nach durchgerissen. Über die ganze Mitte des krampfhaft zuckenden und hin- und herschnellenden Leibes bildete sich ein Riß, der durch die wilden Bewegungen immer breiter wurde. Einmal noch schnellte die Säule empor, dann fiel sie nach vorne, blieb der Länge nach auf dem Stein liegen und enthüllte, was die Tasche, die aufgerissen war, geborgen hatte, denn es schien, als sei diese ganze Schnecke eine einzige Tasche gewesen, aus der nun der Gefangene hervorkam. Es war kompliziert, selbst im hellen Licht schwer auszumachen, denn es bewegte sich krampfartig, schien das Licht fliehen zu wollen. Beine – ja, denn einmal wurde eines plötzlich hochgerissen. Ein mehrgliedriges Bein, mindestens so lang wie Diskan groß war, mit roter, perlmuttartiger Haut überzogen. Dann, wie zuvor die Schnecke, begann das Wesen zu zucken und zu arbeiten und richtete sich auf.
    Diskan hörte den erstickten Schrei, den Julha ausstieß und auch Zimgralds Zischen. Das Ding war jetzt schrecklich deutlich zu sehen, wie es da stand mit seinen acht Beinen hoch über dem Steinboden. Acht rote Beine, deren mittlere Glieder größer waren als sein Rücken. Es hatte einen Kopf, einen runden Ball mit Augen – oder zumindest Flecken, die man als Augen ansehen konnte und einem langen, rüsselartigen Gebilde, das es blitzschnell

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