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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ohne Kontrolle über die Worte, die er sprach, oder das Gedächtnis, das sie produzierte. Überall um ihn herum war nun Kommunikation. Er fing hier ein Wort auf, dort einen Gedanken von schon fast quälender Intelligenz, aber nie genug, um einen Sinn darin zu entdecken.
    Ein Gefühl wachsender Ungeduld. Er zuckte zurück. Dies war das alte, frustrierende Gefühl, außer Tritt geraten zu sein, gefangen im Teufelskreis unsinniger Handlungen, weil Körper und Geist nicht zusammenarbeiteten. Aber diesmal: sofortige Reaktion auf seinen Verlust an Selbstvertrauen, beglückendes Verständnis. Und dann klickte ein Bild in seine Gedanken, das so deutlich war, als sähe er es mit seinen Augen. Was waren diese Pelzigen wirklich, die solche Kräfte besaßen?
    Auf der letzten der Steintreppen, die er einst hinuntergestiegen war, ehe er nach Xcothal gekommen war, lag ein Stapel Holz. Ein Feuer flackerte auf, und dann kamen Äste mit diesen gefrorenen roten Blättern hinein. Das mußte geschehen, ehe sie Xcothal betraten. Es war unbedingt notwendig!
    Diskan stimmte zu; er wußte nicht, wie er es machte. Und dann wirbelte er zurück, benommen und geschwächt, wurde er herausgeschleudert aus dem dunklen See, der die Augen des Pelzigen gewesen waren. Aber er brachte etwas mit, das er noch nie in seinem Leben gekannt hatte, und von dem er auch jetzt nicht wußte, daß er es besaß, obgleich es seinen Geist beruhigte, seine Gedanken beschleunigte und eine Waffe war gegen das, was ihm bevorstehen mochte. Zum erstenmal in seinem Leben hatte Diskan Fentress eine Verwandtschaft kennengelernt, die auf Vertrauen gebaut war.
    Bewußtsein sprach zu Bewußtsein, nahm einen anderen Geist hier auf und dort, verursachte Bewegung, wie der Wind die Oberfläche eines Sees kräuselt; aber dieses Kräuseln hatte weit mehr Sinn.
     
    Reaktion, Brüder, endlich! Der Wunsch, unser sehnsüchtiges Forschen zu beantworten. Jetzt vereint die Kraft und laßt uns sehen, wie die endgültige Formung gelingt. Wir haben es versucht, werden es wieder versuchen. Vielleicht bekommen wir endlich ein Ergebnis, das dem dient, dessen wir bedürfen] Die Vereinigung – Brüder – denkt an die Vereinigung nach all dieser endlosen, ermüdenden Zeit.
    Und die anderen!
    Laßt sie, je nach ihrem Geiste, kommen oder gehen. Das Eidechsenwesen und das Weib, sie sind nicht geeignet für die Formung. Unter den Neuen – wer weiß – vielleicht finden wir weitere. Aber da ist einer, meine Brüder, dieser eine, der bereit liegt. Konzentriert euch auf das Formen. Laßt das Wort vordringen!
    Er sollte also ein Feuer auf jener letzten Treppe anzünden und jene Blätter hineinwerfen, überlegte Diskan. Die Pelzigen wollten es so, aber was würde dann geschehen? Dann erinnerte er sich an Zimgralds letzte Worte, ehe sich dieser in Trance versetzt hatte.
    »Die Tiere kennen das Geheimnis …«
    Welches Geheimnis? Das des Schatzes? Welchen Schatzes? Und was hatten die Blätter damit zu tun? In jener Nacht, als er von der Stadt geträumt hatte, lange bevor er überhaupt von ihrer Existenz erfahren hatte, war er in dem Tal mit den rotblättrigen Bäumen gewesen. Er hatte ein paar von den Blättern verwendet, um sein Feuer zu schüren und war unter den Ästen aufgewacht, an denen sie immer noch hingen. Blätter, der funkensprühende Rauch – irgendwelche Drogen, die die Vergangenheit als Traum wieder auferstehen ließen?
    Wurde ihm befohlen, die Piraten in das Xcothal zu bringen, das einst war? Ja, das war es, was die Pelzigen wünschten. Wenn es ihm gelang, selbst einen klaren Kopf zu behalten und nur die anderen unter dem Einfluß der Droge standen … Aber welchen Grund konnte er seinen Gegnern nennen, um das Entzünden eines solchen Feuers zu rechtfertigen? Befehl der Eingeborenen, ehe man die heilige Stadt betrat? Würden die Piraten und der Veep das akzeptieren? Es hatte sicher keinen Sinn, sich jetzt darüber Sorgen zu machen; er mußte die Dinge eben so nehmen, wie sie kamen. Mit einem nie zuvor gekannten Selbstvertrauen beschloß Diskan, daß er morgen eben würde improvisieren müssen und daß jetzt nichts mehr zu tun blieb.
    Der nächste Tag war klar und sonnig. Während die Gruppe die Hütte verließ und der Veep und noch ein weiterer Mann mit dem Abzeichen eines persönlichen Wächters vom Schiff her zu ihnen stießen, fragte sich Diskan, wie es in dieser Welt wohl in der wärmeren Jahreszeit aussehen mochte. Die Sümpfe mußten doppelt gefährlich und die Wasserwege schwer zu

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