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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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offensichtlich befriedigt hatten. Die ›Eingeborenen‹ – wer? Er war absolut sicher, daß er dazu gebraucht werden sollte, die Piraten nach Xcothal hineinzuführen. Aber diese Geschichte von dem Fluch, und der Stadt, die sich selbst verteidigen könne – die die Piraten als Märchen abtaten …
    Und dieser Veep … Was gab es nach Ansicht der Piraten denn nun wirklich auf Mimir? Was war es, das so wertvoll sein mußte, daß die Piraten dazu sogar die Unterstützung eines wohlhabenden Edelmannes aus dem inneren System bekamen und ihn daran beteiligten? Was Julha und Zimgrald gesagt hatten, stimmte; der Zacathan hatte sich bei zwei archäologischen Funden einen großen Namen gemacht, und das konnte eine Piratenbande sehr wohl allein aufgrund seiner Anwesenheit auf Mimir zu einem Überfall veranlassen – aber nicht zu einer solch wohlgeplanten Aktion unter einem Veep!
    Dieser Hinweis auf das Band in der Sammlung seines Vaters. War es das Band, das Diskan aus dem Regal genommen hatte? Aber Diskan konnte sich nicht vorstellen, daß sein Vater oder irgend jemand von den Vaans sich an einem Piratenstück beteiligen würden. Diskan versuchte, sich daran zu erinnern, wer in jener Nacht noch anwesend war. Ein Zacathan von der Botschaft, ein Freihändler, und dann waren da noch ein paar andere Gäste von anderen Welten gewesen. Er hatte sich jedoch nur wenig um sie gekümmert. Und Drustans’ Verbindung mit einem von ihnen? Keine Antwort.
    Aber eines wußte Diskan – der Veep war offen genug gewesen, daß er erkannt hatte, daß sein Leben – und das jedes anderen Zeugen – keinen Pfifferling mehr wert war, sobald er nicht mehr gebraucht wurde. Der Veep hatte zwar so getan, als würde er Diskan wegen des gestohlenen Raumschiffs der Patrouille zur Persönlichkeitsumwandlung übergeben, aber ihn zu töten war viel einfacher. Wenn man ihn irgendwann einmal hier fand, dann war er eben einfach das bedauerliche Opfer einer Schiffskatastrophe. Vielleicht war sogar schon die ganze restliche Mannschaft der archäologischen Expedition tot.
    Für den Augenblick waren der Zacathan und das Mädchen in Sicherheit. Dank der falschen Informationen, für die er keine Erklärung finden konnte, hatte er nichts über sie ausgeplaudert. Wahrscheinlich machten sich die Piraten am Morgen direkt auf den Weg in die Stadt und gebrauchten dabei ihn und die anderen Gefangenen als Geiseln – als eine Art Schutzschild, um eventuelle Fallen aufzuspüren. Und draußen im Freien hatte er eine Chance, zu entkommen – auch wenn sie nur sehr dürftig war.
    Eingeborene? Seine Gedanken kehrten an diesen Punkt zurück. Die Pelzigen – es konnten nur diese Tiere sein. Und es gab eine Möglichkeit – Diskan erschrak; er hätte wohl zu zittern angefangen, wenn sein Körper nicht unter Muskelkontrolle gestanden hätte. Diskan hatte noch nie Angst davor gehabt, sein Leben zu riskieren, aber dies war etwas anderes, ein Teil von ihm, den er nicht als Einsatz bringen wollte. Und doch, seine Gedanken kehrten immer wieder zu dieser Lösung zurück, die vielleicht die einzige war.
    Schließlich fand sich Diskan mit der Tatsache ab und akzeptierte sie. Und dann, noch ehe die Panik seinen ganzen Mut hinwegspülen konnte, tat er es. Der lahmende Pelzige. Er konzentrierte sich auf ihn, schuf in seinem Geist das Bild jener pelzbewachsenden Gestalt, genau wie er das Tier zuletzt gesehen hatte, ehe Julha es mit dem Stunner gelähmt hatte. Die Wirkung des Strahls mußte inzwischen bestimmt nachgelassen haben, und es hatte nie einen Einfluß auf die Denkfähigkeit, wenn man nur eine kleine Ladung benützte.
    Die Augen in diesem geistigen Bild wurden größer und größer, flossen ineinander, vereinigten sich zu einem großen dunklen See, in den Diskan hineingezogen wurde, immer schneller, wirbelnd, schwebend …
    Er konnte jetzt nicht abbrechen, weil er dem anderen ja keinen Befehl erteilt hatte, wie den Tieren auf Nyborg oder dem Varch auf Vaanchard. Diesmal stand er unter diesem Zwang. Und das Gefühl äußerster Hilflosigkeit war so schrecklich, daß er augenblicklich darum kämpfte, wenigstens einen kleinen Fetzen seiner Identität zu behalten, damit in dieser Dunkelheit Diskan Fentress sich nicht völlig auflöste.
    Er stellte fest, daß er tatsächlich gegen das verwirrende Wirbeln ankämpfen konnte. Befriedigt über diesen Erfolg gab er einen kleinen Teil seines Widerstands auf. Und jetzt war es, als höre er sich wieder unter Einfluß der Droge reden, als sei er

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