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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Vertrauen als übertrieben bezeichnen.« Das waren wohl eher seine eigenen Gedanken, die er aussprach, als eine an Diskan gerichtete Bemerkung.
    »Aber wahrscheinlich hatten sie auch noch nie mit Besuchern von anderen Planeten zu tun.«
    Diskan brauchte den Kopf nicht zu wenden, um zu wissen, daß der Veep ihn nun anstarrte, als wolle er seine Gedanken lesen, um zu erfahren, ob Diskan etwas über die Archäologen wisse.
    »Ich weiß es nicht – nur was sie mir gesagt haben …«
    »Gesagt?« wiederholte der Veep. »Sie sprechen Basic? Aber das würde doch bedeuten, daß sie Kontakt mit anderen Welten haben!«
    Diskan wartete einen Augenblick, ob ihm die Antwort von selbst über die Lippen kam, aber er wagte nicht, zu lange zu warten. Dann sagte er: »Sie denken Botschaften – in Gedankenbildern.«
    »Telepathen!«
    Ja, das konnte der Veep akzeptieren. Es gab einige bekannte Telepathenrassen und, Diskan erinnerte sich mit Schrecken daran und fragte sich, ob er einen Fehler gemacht hatte, zu einer von ihnen gehörte der Zacathan. Aber nun hatte er es gesagt und mußte das Ergebnis abwarten.
    »Telepathen.« Der Veep grinste. »Na schön, da haben wir ja ein weiteres Glied in der Kette. Kein Wunder, daß der Erhabene sich hier mit einer solch kleinen Expedition begnügt hat. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum sie glauben, von Eindringlingen in ihre Stadt nichts befürchten zu müssen. Fernsteuerung … Aber ich fürchte, Fentress, daß unser Einfallsreichtum auch solch außergewöhnliche Gaben überwindet. Wir haben unsere Mittel, um uns zu verteidigen und um anzugreifen.«
    Diskan verstand, warum der andere so zuversichtlich war. Jeder einzelne Teilnehmer der Expedition, außer Diskan, strotzte vor Waffen und anderem Gerät. Einige der Apparate mußten Detektoren und Lokalisatoren sein. Und an diesem Morgen hatten sie bestimmt alle eingeschaltet. Diskan glaubte nicht, daß der Veep oder der Piratenoffizier losmarschiert waren, ohne jede nur erdenkliche Sicherheitsmaßnahme zu ergreifen. Und doch hatten sie die Beobachter noch nicht aufgespürt, und er glaubte auch nicht, daß sie wußten, daß er in Kontakt mit den Verborgenen stand.
    »Sie sagen, die Stadt kann sich selbst verteidigen. Ich weiß nicht, wie.« Diskan gab seiner Stimme einen schweren, mürrischen Klang. Und wahrscheinlich hatte er auch Erfolg damit, denn der Veep lachte.
    »Nein, das wissen Sie bestimmt nicht, was, Fentress? Ah, Rendezvous wie vereinbart, genau auf die Sekunde!«
    Drei Gestalten traten aus den Schatten der Felsen hervor. Einer von ihnen war offensichtlich ein Pirat, wie seine bewaffneten Kumpane. Die anderen beiden – Diskan sah, daß sie sich seltsam ruckartig bewegten, als erfolge jeder Schritt nur auf Befehl.
    Als sich die beiden Gruppen trafen, konnte er die beiden anderen Gefangenen deutlich sehen.
    »Drustans!« Er konnte den Aufschrei nicht mehr zurückhalten. Aber sein Stiefbruder von Vaan – war verschwunden! Dieser Fremde, der auf seltsam steifen Beinen einherstakste, die Gesichtszüge wie erstarrt, die Arme steif an beiden Seiten herabhängend, wie von unsichtbaren Fesseln gehalten, war weit entfernt von jenem heiteren, ausgeglichenen, selbstsicheren Menschen, der in Diskan jedesmal das Gefühl der Unterlegenheit und der Unbeholfenheit nur noch verstärkt hatte, wenn er ihn nur angeblickt hatte. Und der andere – ein Mannschaftsmitglied in Uniform – bewegte sich mit der gleichen seltsamen Steifheit, mit ausdruckslosem Gesicht, die Augen irgendwie nach innen blickend …
    »Ja, ein Familientreffen«, schnurrte die Stimme des Veep katzengleich. »Unglücklicherweise hat Drustans zu viel erfahren, so daß wir ihn mitnehmen mußten, als wir Vaanchard verließen. Er hatte verschiedene Rollen für uns zu spielen – die eines Forschungsexperten, dann Geisel, und nun brauchen wir ihn wieder zu Forschungszwecken – oder sollten wir sagen, als Scout? Ah, perfekt, Fentress. Ich glaube, Sie wollten auch einmal Scout sein, den Spuren Ihres Vaters folgen. Nun – jetzt sind Sie ja dabei, diesen Traum zu verwirklichen, ein wenig spät allerdings. Ich würde Ihnen auch empfehlen, Ihr Augenmerk auf den Zustand dieser beiden zu richten. Sie haben uns Schwierigkeiten bereitet. Aber jetzt pflichten sie unseren Plänen bereitwillig bei. Sie werden jeden Befehl ausführen, einschließlich dessen, aufeinander loszugehen – oder auf Sie – sollte es notwendig werden, drastische Disziplinierungsmaßnahmen zu ergreifen. Bis jetzt

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