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Der Falke des Pharao

Der Falke des Pharao

Titel: Der Falke des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda S. Robinson
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Rücken zu, als dieser vorbeiging und erneut in die Straße des Ibex einbog.
    Meren schoß geschwind in den Hof des Juweliers und griff nach dem Handgelenk des Mannes, der gerade das Halsband von dem Tisch nahm.
    »Was?« kreischte der Mann.
    »Das Halsband – was habt ihr mit dem jungen Mann wegen des Halsbandes ausgehandelt?«
    »Es ist nur eine kleine Reparatur, guter Herr. Der Verschluß muß erneuert werden. Wer seid Ihr? Ich finde Euer Betragen – «
    Der Mund des Juweliers blieb offen stehen und sein Kinn hing schlaff herunter, als Merens Fahrer erschien. Sein Blick schoß von der Peitsche und dem Dolch zum Gürtel des Kriegers und dann auf die Gelenkbänder aus Leder und Gold sowie auf den Nackenschutz.
    »Gibt es Ärger, Herr?«
    Meren hatte bereits wieder die Verfolgung Imsetys aufgenommen. Er rief seinem Fahrer über die Schulter zu: »Beschlagnahme das Halsband aus Lapislazuli und rotem Jaspis. Wir treffen uns am Wagen.« Im Weggehen vernahm er noch, wie der Fahrer den Juwelier verhörte.
    »War der junge Imsety schon einmal bei Euch?«
    »N-nein, guter Herr. Er war mir fremd.« Der Kaufmann sah Meren noch immer mit offenem Mund hinterher, als dieser in Imsetys Kielwasser die Straße entlanghastete. Während er sich seinen Weg durch die Menge bahnte, versuchte er Imsetys breite Schultern und seinen Kopf über denen der anderen auf der Straße auszumachen. Im Zickzack umging er Hausierer, Kinder und mit Körben beladene Frauen; der kurze Aufenthalt bei dem Juwelier hatte dem Verfolgten einen Vorsprung gegeben. Meren tauchte hinter einem großen Stapel aus Tonkrügen hervor, und ging gleich darauf erneut dahinter in Deckung, als er Imsety erspähte. Imsety hatte am Stand eines Bäckers einen Honigkuchen erworben und schob ihn sich ganz in den Mund.
    Meren wartete und nahm die Verfolgung wieder auf, als Imsety sich erneut in Bewegung setzte und in eine der engen Seitenstraßen einbog, welche die Hauptstraße kreuzten. Vorsichtig näherte Meren sich der Biegung und als er sie erreicht hatte, bemerkte er, daß die Straße wenig mehr als eine Gasse war und im Zickzack in die Dunkelheit führte. Sonnensegel erstreckten sich wie auf vielen solcher Wege von Dach zu Dach, um die Passanten vor der Sonne zu schützen.
    Er bog um die Ecke und hielt sich dicht an der Hausmauer. Zunächst mußten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen, dann aber erkannte er, daß vor ihm kein Mensch war. Die Gebäude an beiden Seiten standen dicht aneinandergedrängt, so daß höchstens zwei Männer nebeneinander hergehen konnten, und das auch nur, wenn sie sich Schulter an Schulter fortbewegten. Die Gasse bog etwa dreißig Schritte weiter scharf nach rechts. Imsety war bereits verschwunden.
    Meren tauchte in den Schatten ein und hastete zur nächsten Ecke. Er glitt herum, und vor ihm erstreckte sich ein weiteres Wegstück, das am Ende eine Biegung nach links machte. Er würde schneller laufen müssen, wenn er Hormins Sohn in diesem Irrgarten nicht verlieren wollte. An der nächsten Ecke hielt er kurz inne, dann lief er den Weg hinunter. Hier standen die Gebäude so dicht beieinander und die Sonnensegel waren so undurchlässig, daß man kaum etwas erkennen konnte. Er näherte sich der nächsten Biegung und verlangsamte seinen Schritt.
    Etwas packte ihn! Plötzlich als er an einem Hauseingang vorbeikam. Ein schwitzendes Paar Hände umschloß seine Kehle und preßte sie zu. Meren spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und beinahe aus den Augen hervorquoll. Als er sich an die Hände klammerte, die seine Kehle umschlossen, wurde er emporgehoben, und er drehte und wand sich ohne Erfolg. Meren hob die Arme und preßte die Fäuste gegeneinander. Seine Kraft begann ihn zu verlassen, doch er rammte seinen Ellbogen in den Brustkorb des Mannes hinter ihm.
    Der Griff um seine Kehle lockerte sich etwas. Er hatte nur einen Augenblick Zeit, bevor die Hände ein letztes Mal zudrücken würden. Meren wurde schwächer und hörte ein befriedigtes Grunzen. Seine Füße berührten den Boden wieder als sein Angreifer ein wenig locker ließ. Schnell ballte er die Fäuste. Er spreizte die Daumen nach hinten, schnellte mit den Händen zurück und stach dem Mann in die Augen. Er hörte einen Schrei, und plötzlich war er befreit.
    Meren wirbelte herum und trat in einen massigen, nackten Bauch. Der Angreifer grunzte, fiel in sich zusammen und sank auf die Knie. Er wollte den Mann gerade nochmals treten, als dieser zu Boden fiel. Meren schnellte herum

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