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Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus

Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus

Titel: Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva J.
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einen
Jungen namens Jupp kennen. 
     

Auszug aus meinem Tagebuch:
    Ich habe eine sehr lange Zeit
gebraucht, um den Milosh zu vergessen. Es war schrecklich. Aber jetzt ist diese
Zeit endlich überstanden. Ich habe viele Freunde gehabt nach dem Milosh, aber
alle durch die Reihe und ohne Ausnahme verarscht! Jetzt habe ich meine große
Liebe gefunden. Jupp! Er ist 18 Jahre. Ich habe sehr lange nicht mehr in dieses
Buch geschrieben, weil das für mich alles nur Flirts waren. Aber jetzt bin ich
seit dem 7. Januar nur am Schweben. Ich habe noch nie so einen Jungen gekannt
wie ihn. Da ist der Milosh nur ein lächerlicher Furz gegen. Ich glaube, ich
werde jetzt auch wieder öfter in das Tagebuch eintragen!  [3]
     
    Auszug aus dem Tagebuch:
    Ich liege schon im Bett. Es ist
erst zehn Uhr. Ich habe mich heute wahnsinnig auf den Jupp gefreut und gedacht,
dass er kommt. Aber er hat ja gesagt, er wüsste es noch nicht genau. Ich kann
nicht aufhören zu flennen. Ich weiß auch nicht, warum. Wahrscheinlich liegt es
an der Flasche Sekt, die ich grade getrunken habe. Ich weiß jetzt, warum ich
heule. Wir haben diese verdammten Schulden, die mir ständig im Kopf herumschwirren.
Ich kann das einfach nicht mehr verkraften. 46.000 DM! Wenn meine Eltern mal
nicht mehr sind? Was dann? Das müssen wir dann bezahlen! Ich darf gar nicht
daran denken! Ich weiß nur eins: Ich bin froh, wenn ich den Jupp endlich sehe! Wenn
ich Jupps Eltern betrachte, werde ich manchmal richtig neidisch. Warum können
sich meine Eltern nicht so gut verstehen? Ich gebe es zwar nicht zu, aber mir
macht das schwer zu schaffen, dieser dauernde Zank. Ich fühle mich beim Jupp am
wohlsten. Ich würde am liebsten da wohnen. Da ist alles so anders als hier. Ich
beneide ihn, wenn ich an sein Familienleben denke ... Mir ist hundeelend. Ich
habe grade ein Auto gehört und gedacht, es wäre seins. Das Auto ist
weggefahren. Ich weiß genau, dass er das hier irgendwann lesen wird, aber ich
will gleich schreiben, dass ich hier wirklich geschrieben habe, was ich fühle. Jupp,
bitte mach dich diesmal nicht über meine Fehler lustig, wenn du das lesen
solltest. Ich habe so geschrieben, wie ich fühle. Ich liebe dich!
    Ich könnte noch das ganze Buch vollschreiben,
aber ich weiß, dass ich darüber mit jemandem reden muss. Schreiben nützt da
nichts. So, ich werde jetzt Musik hören und wenn ich aufwache, weiß ich, dass
ich den Jupp sehen werde.
     
    Ich
klammerte, klettete und klebte an ihm. Ich vergötterte ihn. Wir gingen oft mit
der Clique in Diskotheken und ich verbrachte viele Wochenenden bei ihm zu
Hause. Irgendwann machte er mal einen Jux und sprach vom Verloben. Nicht ernst
gemeint, nur so dahergesagt, wie das bei Jungs in seinem Alter schnell
passiert. Ich nagelte ihn darauf fest und hatte seitdem nichts anderes im Kopf
als unsere Verlobung.
    Einmal,
als er nach einem Streit gehen wollte, ließ ich ihn nicht zur Tür raus. Ich
schloss sie einfach zu und steckte den Schlüssel in die Hosentasche. Ich konnte
es nicht ertragen, dass er im Streit von mir weg gehen wollte und ich hatte Panik,
dass er nie wieder kommt. Ich brachte ihn derart zur Weißglut, dass er ausholte,
mir mit der flachen Hand eine schallende Ohrfeige gab und ich rücklings auf
mein Bett fiel. Danach gab ich ihm den Schlüssel und er fuhr wütend weg. Aber
... er kam trotzdem wieder. 
    Unsere
Beziehung hielt bis zum Mai 1985 und hatte für mich ein bitteres Ende. Genau
erinnern kann ich mich nicht mehr, aber ich hatte die Pille offenbar einfach vergessen
und wurde schwanger. Ich war überglücklich und Jupp machte gute Mine zum bösen
Spiel. Im zweiten Monat setzten auf der Geburtstagsfeier seiner Oma Blutungen
bei mir ein. Mein Frauenarzt, Dr. Arschloch, offenbarte mir, dass das Kind, falls
es überleben sollte, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit behindert sein würde.
Es wäre wohl besser, ich würde es vorher „wegmachen“. Ich hätte ihn in diesem
Moment am liebsten erwürgt. „Niemals!“ Ich hielt einige Tage Bettruhe, aber ich
bekam immer größere Schmerzen. Schließlich wurde ich zu einer Ausschabung ins
Krankenhaus eingewiesen. Ich war am Boden zerstört.
    Geschlachtet
    Die
Maske wurde mir vor mein Gesicht gehalten, mir war kalt. Überall um mich herum
gesichtslose Menschen in grünen Kitteln. Kalte Fliesen an den Wänden, die mich
fies angafften. Ich hatte Angst. So viel Angst, wie ich sie vorher im Leben
noch nie hatte. Ich fühlte mich allein, ich hatte es verloren ... mein

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