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Der Fall der Feste

Der Fall der Feste

Titel: Der Fall der Feste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Cenn-Vekanen klar gegen die Düsternis ab.
    Dann raste plötzlich Sonnenbrand durch die Pfeilerreihen und die Schatten schmolzen zusammen wie Blei im Feuer.

    Das Geräusch klirrenden Stahls empfing Auric und seine Begleiter, als sie sich ihrem Terrassenraum näherten.
    Auf den ersten Blick sah er, dass ein wüstes und tumulthaftes Gefecht im Gange war. Die Tür zu ihrem Versammlungsort war aufgebrochen und hing schief in den Angeln. Béal, Bruc, Siganche und einige andere Ninraé drängten hinaus, um eine Horde in ihrer Wut heulender Angreifer am Eindringen zu hindern.
    Ohne weiter nachzudenken fiel Auric mit Cedrach und Sekainen den Attackierenden in die Flanke. Schwerter prallten aufeinander.  
    Ihnen begegnete bei ihren Gegnern keine Verwunderung angesichts eines Angriffs von unerwarteter Seite sondern nur die sofortige Bereitschaft Wut und Aggression in eine neue sich bietende Richtung zu lenken. Die Augen der Ninraé, die sie bekämpften, waren blank und irre. Sie schnappten bei der Gelegenheit, sich auf neue Feinde zu stürzen, zu wie zur Raserei getriebene Wölfe. Am Körper und den Gliedmaßen einiger von ihnen flackerten ähnliche blaue Flammenschwaden empor, wie er sie an Cedrach gesehen hatte, in der Nacht, als sich ihre Gemeinschaft zum ersten Mal um sein Bett versammelt hatte.  
    Er warf die Angreifer mit heftigen Hieben des ninraidischen Langschwertes in seinen Händen zurück. Aus der geborstenen Türfüllung heraus hörte er, wie Willkommensrufe ihnen entgegenhallten.
    Er trieb mit Cedrach und Sekainen an seiner Seite rasch einen Keil in die rasend andrängende Menge hinein, obwohl er die Zurückhaltung seiner Begleiter spürte angesichts der Tatsache, dass sie gegen andere ihrer Ninraégemeinschaft kämpfen mussten, die durch keinerlei Rüstwerk geschützt waren. Es war ihr Glück, dass er mit zweien, die sein Training genossen hatten, gegen ungeübte Kämpfer stand, die nur von der Flamme ihres Wahnsinns angetrieben wurden.
    Sie lösten sich aus dem Gestrüpp blitzender Waffen und kampfesirrer Gegner, gliederten sich in die Formation der Verteidiger ein. Auric fiel geradewegs in die Reihe neben Siganche und einem weiteren Ninra, den er von ihrem Waffentraining kannte. Direkt daneben sah er Béal, der mit beherztem Vorpreschen und kühnen Klingenschwüngen die Angreifer zurücktrieb.
    Ein ungutes Gefühl durchfuhr Auric, als sein Blick die Kampfsituation streifte.
    Zwar waren sie dadurch in einer guten Position, dass das Portal zu dem Terrassenraum schmal und leicht zu verteidigen war, doch hatten sie es hier nicht mit Gegnern zu tun, die leicht abzuschrecken waren oder aus Furcht um ihr Leben zurückweichen würden. Sie waren im Drachenblutrausch. Die Drohung einer schnell und geschickt geführten Klinge allein würde sie nicht zurückhalten.
    Als hätten die Angreifer seine Gedanken gespürt, verstärkte sich in diesem Moment ihr Druck. Eine ganze neue Welle von Angreifern stürmte gegen sie an. Er sah fein geschnittene bleiche Gesichter, von Hass und Raserei verzerrt, andrängen, ein Gewirr von Körpern und von Klingen verschiedenster Art in bleichen, schlanken Händen, er sah sie einfach nur wie eine einzige Walze aus Körpern heranstürmen, ein wahnsinnig gewordener Mob.  
    Es ging um ihr Leben, diese vom Drachenblut Besessenen wollten töten.
    Er führte einen hohen Hieb gegen den ersten auf ihn Anstürmenden, hackte seine Klinge tief in dessen Hals. Gurgelnd und Blut spuckend brach er zusammen. Wurde aber schon von den Nachfolgenden niedergeworfen und zu Boden getrampelt. Sie kletterten ohne seiner zu achten über ihn hinweg, und warfen sich nach vorn. Auric war nicht mehr in der Lage einen gezielten Hieb anzubringen, bevor die Woge der Ninraé ihn traf.  
    Ein Körper prallte gegen ihn, und er wurde nach hinten geworfen, versuchte den festen Griff um sein hoch erhobenes Schwert nicht zu verlieren. Siganche neben ihm hatte in der ihr unbekannten Situation nicht wie er die Umsicht besessen, ihre Waffe hoch zu führen, statt sie zu senken, so dass sie sich in den Leib des ersten Anstürmenden gebohrt hatte. Da steckte sie nun im Leib des Schreienden und Ächzenden fest, wurde durch den Druck der Folgenden nur noch tiefer hineingebohrt, so dass sie die Klinge nicht mehr herausbekam und ihr Arm eingeklemmt war, wenn sie ihre Waffe nicht losließ. Der schwer Getroffene wurde Brust an Brust gegen sie gedrückt, das Gesicht des in Qualen und Wahnsinn Schreienden war direkt an ihrem. Wie auch

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