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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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Gemeinde ist arm und lebt ausschließlich von der Pferdezucht.“
    „Solange es keine Pferdeäpfel sind“, sagte Erek und machte die Türe wieder zu. Er trank in vollen Zügen. Seine Kehle wurde wieder weich und geschmeidig. Zardosch bekam auch Durst, schnappte sich sein Getränk, nahm den Strohhalm in den Mund und saugte daran.
    „Was trinkst du?“, erkundigte sich Erek.
    „Pferdemilchshake. Willst du auch etwas?“
    „Nein. Ich hab doch schon etwas.“
    „Probieren vielleicht?“, forderte Zardosch ihn auf und hielt ihm den Becher hin. Erek nahm, sah und kostete.
    „Das schmeckt ja phänomenal“, sagte er und gab den Becher zurück.
    „Es gibt nichts Besseres als Stutenmilch“, meinte Zardosch und stellte den Becher in die Halterung hinein.
    „So und jetzt fahren wir zum Hohen Rat von…äh?“, fragte Erek.
    „Nigidu. Sag es ruhig! Wir können hier frei sprechen. Unsere Tarnfunktion ist an. Sie können uns nicht mehr belauschen“, erklärte Zardosch.
    „Nigidu also?“, wiederholte Erek.
    „Genau. Jedes der vielen Negidus im autonomen Land der Yakkis hat einen Hohen Rat. Aber der Hohe Rat von Nigidu ist der Höchste Rat.“
    „Warum nennt ihr ihn nicht einfach, ähm, Hochrat von Nigidu?“, schlug Erek vor.
    „Weil es sonst viel zu viele Verwechslungen gäbe.“
    „Aber ich dachte, ihr liebt Verwechslungen?“
    „Naja, bei fast hundert Negidus und Hohen Räten kommen sogar wir an die Grenzen der Verständigung.“
    „Und was weißt du über die TSBs? Diese Brillen scheinen tatsächlich eine grenzenlose Verständigung zu haben. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wie kann eine so kleine Brille so viele Informationen bereitstellen. Wie geht das?“
    „In den TSBs ist nur ein kleines Modul integriert, das deine Gedankenströme in Bits und Bytes umwandelt und Bits und Bytes wiederum in Gedankenströme. Dadurch dass die Kontaktelektroden über den ganzen Frontallappen reichen, können sie sich in den Bereich einklinken, in dem der innere Monolog und alle unsere Gedanken ihren Sitz haben. Letztlich braucht es aber ein dichtes Netz an Kommunikationssatelliten, die sämtliche Verbindungen erstellen. Unsere TSBs funktionieren nur semi-telepathisch. Du kannst sie über deine Gedanken zwar steuern, aber bekommst die Information nicht telepathisch, sondern nur über den Statustext. Ich habe bei meinen Brillen lediglich die äußere Form etwas verändern lassen, damit sie den Anschein erwecken, sie könnten noch mehr. Das ist psychologische Kriegsführung. Jedoch diese katarischen Spezial-TSBs können auf jeden Fall mehr, weil sie voll-telepathisch sind und man sogar außerhalb unseres Spiralarmes noch einen guten Empfang hat. Wie das genau funktioniert, weiß ich aber nicht. Das könnten dir vielleicht die Leute erklären, die diese Brillen konstruiert haben, falls wir sie einmal treffen sollten. Man weiß ja nie, wohin uns die Winde des Schicksals wehen“, erklärte Zardosch.
    „Wer sind die Leute, die diese Brillen hergestellt haben?“
    „Die Mayoren.“
    „Und wer sind die Mayoren?“, fragte Erek.
    „Siehst du diesen hellen Stern da?“
    „Sicher. Er ist nicht zu übersehen. Das ist VY-Canis-Mayoris. Ach so, jetzt verstehe ich. Du meinst dieses System ist bewohnt wie der Mars? Die TSBs sollen also von dort kommen?“, kombinierte Erek.
    „Dieses System ist sicher bewohnt. Es soll zwar unsagbar hell dort sein, aber es gibt unzählige habitable Zonen, die Milliarden Kilometer vom Mittelpunkt des Sterns entfernt liegen. VY-Canis-Mayoris ist eine der größten Sonnen im uns bekannten Universum. Sie hat weit über hundert Planeten, die - alle zusammen gerechnet - wiederum zehntausend Monde haben. Drei Monde davon werden von den Mayoren bewohnt. Luminis-Epsilon, Luxus-Delta-II und Exitus-Omega. Die Mayoren müssen schon seit zehn Millionen Jahren dort existieren und gigantische Zivilisation gegründet haben. Ihre Technik ist der unseren weit überlegen. Seit einer Million Jahren tüftelten sie angeblich an Hyper-TSBs herum. Dann hieß es, dass sie es endlich geschafft hätten, diese Brillen so zu konzipieren, damit es keinen Zeitverlust bei der Informationsübertragung gäbe. Wenn das stimmt, wäre das der größte Durchbruch in der Kommunikationstechnik. Die Mayoren könnten angeblich mit ihren Hyper-TSBs telepathischen Kontakt mit allen nur erdenklichen Zivilisationen dieses Universums herstellen und ohne Sprachbarrieren miteinander kommunizieren. Und wenn man sich einmal überlegt, dass die

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