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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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infiltriert, ohne sie vorher bei den Quarantäne- und Kontrollbehörden ordnungsgemäß zu deklarieren. Wir vermuten auch, dass ein System dahintersteckt. Viele Augen müssen zugedrückt werden, damit die Bio-Piraten unseren Planeten unsicher machen können. Wir haben Beweise, die bezeugen können, dass gewisse Kreise von Katara eine nicht unerhebliche Rolle bei der Ausbreitung von Exogenen auf Tenemos spielen. Es gab in den letzten Jahren nur einen einzigen Bio-Piraten-Schauprozess in Usiris, damit die Öffentlichkeit wieder beruhigt war. Das ist doch komisch, oder? Alles stirbt weg auf diesem Planeten, doch keiner will irgendetwas gesehen haben oder auch nur im Entferntesten etwas damit zu tun haben. Unsere Geduld ist so langsam am Ende“, ereiferte sich Zardosch.
    „Das klingt schrecklich und beängstigend. Kann man nichts dagegen unternehmen?“
    „Eine Billiarde Euroblüten warten auf denjenigen, der uns eine Lösung für dieses Problem präsentieren kann. Außerdem bekommt er noch ein Abonnement für den Friedensnobelpreis, eine Ehrenbürgerurkunde und ein Freischwimmerabzeichen verliehen. Nein, im Ernst jetzt. Es gibt, wenn du mich fragst, nur eine Lösung für das Problem: die vollständige Zerschlagung sämtlicher Regierungen Poligäas bis in die untersten Etagen hinein. Zusätzlich müssen alle Geheimorganisationen des Inneren Zirkels ausfindig gemacht und aufgelöst werden, damit dieser Blödsinn nicht wieder von vorne irgendwo anders anfängt. Diese Leute sind schwer zu fassen. Dabei werden wir wohl Hilfe gut gebrauchen können. Ihre Machenschaften sind jedoch untragbar geworden. Sie wollen Krieg? Sie sollen ihren Krieg bekommen. Dann hört endlich das Säbelrasseln auf. Wenn wir schon Kriege führen, wollen wir aber nachhaltige Erfolge sehen. Zuallererst müsste diese Kritikzersetzungsmaschine (Brainfuck-Maschine) für alle Ewigkeiten zerstört werden. Das wäre eine solide Ausgangsbasis für einen Neuanfang. Bevor das nicht geschieht, brauchen wir über die Freiheit nicht zu diskutieren.“
    „Das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, oder?“, meinte Erek.
    „Es ist eine Gratwanderung. Ja. Aber heftige Maßnahmen rufen wiederum noch heftigere Gegenmaßnahmen hervor.“
    „Wie will man das bewerkstelligen ohne Kampferfahrung, ohne Kampfjets und vor allem ohne Kämpfer?“, fragte Erek.
    „Wer sagt, dass wir das nicht haben? Von Natur aus sind die meisten Yakkis oppositionelle Pazifisten, aber wir haben auch unsere Spezialeinheiten, unsere Dualen-Kampftruppen und unsere Kampfjets. Im Prinzip haben wir alles zur Verfügung, was wir für einen schnellen Kriegseinsatz brauchen. Doch wir haben nicht vor, den ersten Schritt zu machen“, ließ Zardosch ihn wissen.
    „Warum?“, fragte Erek.
    „Strategie. Wie beim Schach. Wir warten alle darauf, dass uns Katara den Krieg erklärt und uns zuerst angreift. Ich bin jetzt auch überzeugt, dass dieser Fall eintreten wird.“
    „Warum bist du so überzeugt davon?“, wollte Erek wissen. Zardosch seufzte.
    „Wir wollten Katara soweit aus der Reserve locken, dass sie sich genötigt fühlen, den Erstschlag auszuführen. Das war Gegenstand meines Geheimauftrages.“
    „Ach? Dein Auftrag war es, Katara zu provozieren?“
    „Ja, das wird dir der Hohe Rat von Nigidu bestätigen können. Tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt sagen konnte, aber du wärst sonst nie freiwillig mitgegangen, wenn du es von Anfang gewusst hättest, oder?“, fragte Zardosch.
    „Also bin ich Teil eines Plans zur Kriegsvorbereitung?“, fragte Erek.
    „Teils, teils. Du bist mehr als das. Du bist unser Joker“, sagte Zardosch.
    „Warum ich?“
    „Wie es dir MUTTER schon gesagt hat: Deine DNA ist nach unserem Wissenstand einzigartig und deswegen auch unbeschreiblich wertvoll. Bio-Piraten würden sich alle zehn Finger nach dir abschlecken. Weißt du überhaupt, wie viel deine Gene auf dem interstellaren DNA-Schwarzmarkt wert ist?“, ließ Zardosch ihn schätzen.
    „Nein, woher auch? Sag mir, wie viel ich wert bin! Einen Euro?“
    „Nur eine einzige winzige Körperzelle von dir hat den Gegenwert von einer Tonne Iridium. Weißt du, was das bedeutet? Wenn man deine Körperzellen auf interstellaren Schwarzmarktauktionen einzeln versteigern würde, könnte man mit dem Erlös tausend Neutrino-Generatoren bauen. Katara hätte auch keine Skrupel, dich in deine Bestandteile zu zerlegen und Stück für Stück zu verhökern. Hast du wirklich gedacht, Katara ist lebend an deiner DNA

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