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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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wieder auf den Feind richtete, entriegelte sich die Hyper-Strahlenkanone selbsttätig. Diese Neuerung war wegweisend für die Zukunft aller planetarischen Kriege.
    Die Mayoren stellten die höchsten Anforderungen an sich selbst und mussten ständig ein gutes Vorbild für alle Zivilisationen sein. Sogar von diesen gefährlichen Antimateriekanonen hatten sich die Waffeningenieure der Mayoren schon vor zehntausend Jahren gänzlich verabschiedet, da jene Waffen bei jeder stärkeren Erschütterung explodierten und somit nicht leicht in der Handhabung waren.
    Zu guter Letzt bekamen Zardosch und Erek noch eine Hyper-Armbanduhr vom Kommodore geschenkt, die über die Fallgeschwindigkeitskonstante, die spezielle Fliehkraft und die momentane Rotationsgeschwindigkeit des jeweiligen Planeten dessen Echtzeit ermitteln konnte. Nachdem die Ausrüstung angelegt war, gingen sie zum Aufzug, der sie nach oben zum Berghangar von der Militärbasis Nigidu-Mitte befördern sollte. Der Kommodore begleitet die beiden nur noch bis zum Lift, während die anderen Mayoren in der Zentrale des militärischen Abschirmdienstes ihre Positionen beibehielten, um den weiteren Verlauf der Niederschlagung der katarischen Rebellion zu koordinieren, weil sich die Situation dramatisch zugespitzt hatte. Das von der Denkfabrik abgekoppelte katarische Militär unter der Führung von Xander Ohmann holte zum großen Gegenschlag aus. Ihre Kampfbereitschaft war noch nicht erloschen. Sie hatten nun alles vorbereitet, um die Büchse der Pandora zu öffnen.
    Nachdem Erek und Zardosch in den Lift eingestiegen waren, schwebten sie zehn Stockwerke weiter nach oben und kamen in einem Gang heraus, der wieder Laufbänder am Boden hatte. Eine Minute mussten sie darauf fahren, bis sie an einen anderen Lift angelangten, der sie direkt in den Militärflughafen von Nigidu-Mitte bringen sollte. Sobald sie dort ankamen, stiegen sie in ein motorisiertes Gefährt ein und sausten im Eiltempo in den Hangar Nummer Acht hinein, in dem vier mayorische Goldrochen geparkt waren, die jeweils einen Cybernauten, der das Flugzeug steuerte, mit an Bord hatten.
    Ein Cybernaut war nichts anderes als ein vermenschlichter Großrechner, der mit Viertelleitertechnik vollgestopft und auf einen drehbaren Sitz montiert war, sodass er mit seinen sechs langen bionischen Armen alles in den Griff bekam, damit die komplizierten mayorischen Goldrochen auch elegant ihr Ziel erreichten. Für den speziellen Fall, dass zusätzlich eine hominide Mannschaft mit an Bord war, konnte ein Kopilot nur mit seinen Gedanken den hinter ihm sitzenden Cybernauten steuern, und ein zweiter Kopilot konnte sich auf das Kampfgeschehen um ihn herum konzentrieren; was einem Effizienzquotienten von 0.927 entsprach und mit anderen Worten bedeutete, dass in dieser Flugmaschine eine Entwicklungsarbeit von einigen hunderttausend Jahren steckte. Das war zwar ein unvorstellbar langer Zeitraum, aber noch viel unvorstellbarer waren diese Unsummen an Mayorischen Real, die für dieses Rochen-Projekt im Gesamten aufgewendet werden mussten. Wenn man alle Nullen dieser galaktischen Summe, die das Projekt bis jetzt gekostet hatte, übereinander stellen würde, käme man bis zum Mond, aber nicht mehr zurück.
    Erek und Zardosch verschlug es die Sprache, sobald sie den mayorischen Goldrochen in seiner beachtlichen Größe vor sich sahen. Er war fünfzig Meter in der Länge und dreißig Meter in der Breite von einer Flügelspitze bis zur anderen. Er hatte keine Sichtfenster, da die Sensoren, die außen angebracht waren, die visuellen Daten in eine Holografie übertrugen, die die Kopiloten mit ihren Hyper-TSBs zusätzlich sehen konnten. Die Form dieser Flugmaschine war einem Stachelrochen nachempfunden. Hinten am Rumpf war sogar ein kleiner Schwanz mit Dorn angebracht, womit der Cybernaut durch die winzigsten Bewegungen den mayorischen Goldrochen manövrieren konnte. Bei einer normalen Geschwindigkeit von Drei bis Vier Mach glänzte der mayorische Goldrochen mit den idealsten Flugeigenschaften.
    Wenn man ihn von unten in der Luft schweben sah, glaubte man tatsächlich, auf dem Grund des Meeresbodens zu stehen und einem Stachelrochen bei der Jagd zuzusehen. Eine 180-Grad-Kehrtwende von der einen Sekunde auf die andere war kein Problem für ihn. Er konnte sich auch senkrecht zu Boden stürzen, anschließend einen Dreifachsalto vollbringen und danach schnurgerade weiterfliegen, als wäre nichts gewesen. Bei einem feindlichen Beschuss ermöglichte das

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