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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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betrachtete er die Gesundheitszigarette, die sich immer noch im Mund der Schwarzen Dame befand.
    „So. Jetzt brauche ich noch irgendein Feuer, sonst brennt sie nicht. Das Feuerzeug ist auch in meiner Tasche. Ich müsste sogar zwei Stück davon haben, weil ich heute eines geschenkt bekommen habe, von, äh, egal…“, erklärte Frau Alonis dem aufmerksamen Hyper-Nekrodonten. Selbiger suchte geduldig in der Saumagentasche nach einem brauchbaren Gesundheitszigarettenanzünder. Er konnte die Aussage von Frau Alonis aber nicht bestätigen und fand nur ein einziges Wasserstofffeuerzeug darin. Er nahm es heraus, entriegelte die Kindersicherung und entzündete schockartig die Flamme. Alle Anwesenden bekamen einen Schreck und gingen einen Schritt zurück. Die Flamme war eindeutig zu hoch eingestellt.
    Frau Alonis konnte von Glück reden, dass der vorausschauende Hyper-Nekrodont die Zündfunktion des unhandlichen Wasserstofffeuerzeugs sorgsam überprüft hatte, sonst wäre ihr Gesicht verbrannt gewesen und er wäre seinen Job losgeworden. Nachdem der Hyper-Nekrodont die Stichflamme reduziert und auf Wohlfühltemperatur gebracht hatte, hielt er sie ruhig ans Ende der Gesundheitszigarette hin, ohne auch nur ein Wort dabei zu verlieren, weil ihm die Sache etwas peinlich war. Der Hyper-Nekrodont erlebte diese Situation zum ersten Mal und erfasste immer noch nicht den Sinn von dem Ganzen. In Anbetracht dessen, musste man ihm aber eingestehen, dass er seine Aufgabe befriedigend gemeistert hatte. Er verhielt sich während dieser ganzen Zeit freundlich, entgegenkommend, wissbegierig und uneigennützig.
    „Sie müssen jetzt ziehen!“, bemerkte Zardosch ungeduldig und runzelte die Stirn.
    „Danke. Ah, das tut gut! Hui! Tja, ähm, ich vermute, dass Erek auch bei dir ist, oder? Du wirst ihn doch nicht in Nigidu allein gelassen haben? Ich spüre, dass jemanden neben dir steht. Ich brauche kein Augenlicht, um das zu erkennen“, meinte sie.
    „Ja, Erek ist auch bei mir. Aber er hat Ihnen nichts zu sagen, oder Erek?“, fragte Zardosch ihn. Erek blieb stumm und hatte keine Lust, sich auf irgendeine Diskussion einzulassen. Er war von dieser komischen Situation zu sehr überwältigt.
    „Tja, Erek! Mir fällt jetzt auch nichts dazu ein. Ich hätte natürlich nie gedacht, dass wir uns unter diesen misslichen Umständen einmal treffen würden“, sagte Frau Alonis etwas unterkühlt. Erek reagierte nicht und starrte nur in ihr bizarres Gesicht. Aber Zardosch hatte etwas dazu zu sagen. Ihm lag schon lange Zeit die eine oder andere Frage auf den Lippen, die er der Schwarzen Dame stellen wollte.
    „Sie sind doch schuld an diesen misslichen Umständen, oder nicht? Was soll denn diese Heuchelei, Frau Alonis? Ist das alles, was Sie Ihrem Sohn zu sagen haben? Und was erzählen Sie den poligäischen Völkern, warum Sie sie in den Krieg geschickt haben? Das ist meiner Meinung nach alles nur aufgrund Ihrer kühlen Berechnungen geschehen“, entgegnete Zardosch. Er wollte ihr keine Plattform für ihre Negativität geben.
    „Erek ist nicht mein Sohn. Er ist Don Kobayaschys Sohn. Von ihm hat er alles geerbt. Von mir hat er nichts. Ich war nur seine Leihmutter. Und den Krieg habe ich nicht angefangen. Ihr habt Katara provoziert, weil ihr Erek zu euch gelockt habt. Das ist gegen die Verträge, die wir…“, erklärte sie.
    Zardosch wurde wütend und wollte ihr Plädoyer vorzeitig beenden, weil er sich schon dachte, worauf das hinauslief. Es würde eine Hasstirade gegen die ach so rückständigen, scheinheiligen Yakkis werden, und das wollte er sich und Erek nicht antun.
    „Lange Rede, kurzer Sinn. Katara hat den Krieg verloren und ist hiermit nur noch Geschichte. Sie rauchen am besten schnell Ihre Gesundheitszigarette fertig, damit wir bald von hier wegkommen. Sie werden danach mit uns in den mayorischen Goldrochen einsteigen, damit wir Sie zu den Mayoren bringen können. Ihr Spiel ist aus“, sprach Zardosch verärgert.
    Die Schwarze Dame lachte, als wäre sie geisteskrank geworden. Sie hatte heute viel wegstecken müssen und machte einen leicht verwirrten Eindruck.
    „Ich habe doch erst angefangen zu rauchen. Nicht so ungeduldig, Zardosch! Tja, bei einem muss ich dir recht geben. Die erste Runde ging an dich. Gut. Aber in einer anderen Sache hast du dich schwer getäuscht. Das Spiel ist noch lange nicht aus“, erklärte sie ihm.
    „Wie meinen Sie das? Sehen Sie es doch ein! Sie haben verloren“, beharrte Zardosch.
    „Vielleicht habe ich

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