Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
Vom Netzwerk:
fragte Hariri.
    „Ist sie auch. Es wird schon klappen“, merkte Notte an.
    Es war soweit. Der Bus verlangsamte jetzt seine Geschwindigkeit und näherte sich der Haltestation Schrobenhausen. Im schäbigen Schrobenhausen waren nur unterirdische Müllverwertungsanlagen angesiedelt. Dann sahen und hörten sie, wie das Vehikel abbremste, wobei sich eine feine Sandstaubwolke in der Luft bildete. Die Türen öffneten sich und die fünf Wartenden stiegen in den Bus ein. Nachdem sie ihre Tickets gelöst und ihre Plätze eingenommen hatten, stieg der Busfahrer kurz aus und ging an die Seitenklappe des Busses, um aus seiner Tasche eine Gesundheitszigarre herauszuholen. Er zündete sie an und lief zweimal um den Bus, um den Reifendruck zu überprüfen. Nachdem er alles gecheckt hatte, warf er die zur Hälfte verbrannte Gesundheitszigarre in den Wüstensand und stieg wieder in den Bus ein. Er startete den Motor und fuhr weiter, damit er vorschriftsmäßig seinen Fahrplan einhalten konnte.
    Danach stieg eine monströse Staubwolke auf. Als sie sich gelegt hatte, sah man nur noch ein einsames Bushäuschen in der kahlen Wüste stehen. Lediglich ein paar Dornbüsche, Wüstenfeigen und Stiefmütterchen-Stühle heiterten diese trostlose Landschaft etwas auf. Schrobenhausen hatte sonst nicht viel zu bieten. Der Hochgeschwindigkeitsreisebus nahm an Fahrt auf und wurde seinem Namen bald wieder gerecht. Doch er konnte noch so schnell über die Landstraßen fahren, wie er wollte, er wurde trotzdem von allen Seiten strengstens überwacht. Erek und Zardosch waren nach wie vor auf ihren Plätzen und unterhielten sich miteinander. Kotan Hariri war sich seiner Sache diesmal sicher.
    „Das wird ein Kinderspiel werden. Sie haben keine Chance, uns zu entkommen“, sagte er, holte seine Spezial-TSB heraus und setzte sie auf. Schnell teilte er den letzten Stand seiner Informationen telepathisch der Statusanzeige mit und schickte die Nachricht an Frau Alonis weiter, die sich jetzt schon im Cockpit ihres FK-19-Jets befand und auch eine kompatible Spezial-TSB hatte. Auf die Anwesenheit eines Kopiloten verzichtete Frau Alonis vollständig, da sie zweifelsfrei die beste Fliegerin auf ganz Tenemos war. Nur im Andocken von großen Sternenkreuzern an interstellare Raumstationen hatte sie immer ein bisschen Schwierigkeiten gehabt, weil sie die Ungeduld in Person war. Ansonsten gab es niemanden auf der Welt, der an ihre Flugkünste heranreichte.
    Frau Alonis nahm die letzte Nachricht, die sie von Hariri bekommen hatte, zur Kenntnis, setzte den Helm auf, zurrte ihn am Kinn fest und legte danach die Sicherheitsgurte an. Sie überprüfte die Bordcomputersysteme, während sie sich bei Oberst Ohmann Starterlaubnis einholte. Langsam glitt sie mit ihrem Jet in die Abschussrampe hinein, während der Countdown ablief. Nach zehn Sekunden wurde der FK-19-Jet durch eine lange Röhre geschossen, deren Ausgang unmittelbar hinter der Stadt Usiris lag. Sobald das Röhrenende erreicht war, wurde es sehr hell im Cockpit, und Frau Alonis schoss über die Hochebene von Katara hinweg.
    Der FK-19-Jet war auf dem neuesten Stand der Technik. Er hatte mehrere Vorwärts- und Rückwärtsgänge und alle Arten von Sensoren. Er sah aus wie ein sichelförmiger Silbermond und konnte alle erdenklichen Flugmanöver durchführen. Es gab spezielle Vorrichtungen, die die herkömmliche Grundausstattung bereicherten. Geräuschlose Motoren, energiesparende Tarnkappentechnik und Autopilot mit Gedankenlesefunktion machten den FK-19-Jet zu einem benutzerfreundlichen Allround-Flugkörper, der sowohl ohne Waffen im zivilen als auch mit Waffen im militärischen Bereich gern eingesetzt wurde. Sogar mit einem elektromagnetischen Schutzschild konnte der FK-19-Jet aufwarten. Der übliche Wasserstoffplasma-Antrieb war bewährt und zuverlässig. Er wurde bei fast allen innerplanetarischen Flugkörpern verwendet, zumal Treibstoff an jedem Ort des Universums in unerschöpflicher Weise vorhanden war. Aber es gab auch andere raffinierte Antriebe.
    Der H-Antrieb oder besser bekannt als Hundescheißegärkammer-Antrieb wurde vorzugsweise in gigantisch großen Raumschiffen verbaut, die auch den dafür benötigten Platz für die Hunde bereitstellen konnten. Dafür brauchte man Kunstwiesen, Auslaufflächen und Entfaltungsräume für individuelle Hundebedürfnisse, woraus sich eine bestimmte Mindestgröße für das Raumschiff ergab. Das war ganz praktisch, wenn man sich selbst mit Treib- oder Gärstoffen versorgen und

Weitere Kostenlose Bücher