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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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wieder sicher. Viele kannten Zardosch und grüßten ihn. Die Stimmung war entspannt und ausgelassen.
    „Setzt euch an den freien Tisch dort hinten und macht es euch gemütlich! Was kann ich euch bringen?“, wollte Rabulio wissen.
    „Für mich einen Kirschsaft und einen Katarer!“, gab Zardosch in Auftrag. Erek überlegte nicht lange.
    „Für mich dasselbe bitte!“, sagte er und folgt Zardosch zu einem Tisch, der ganz nah an der Himmelswand stand. Sie setzten sich in bequeme Grasstühle, die aus dem Boden gewachsen waren. Zardosch legte seine Tasche auf den Tisch, holte sein Privat-Tele heraus und drückte spielerisch ein paar Tasten. Erek nahm die Cocktailkarte an sich und versuchte, sie zu studieren. Doch er wurde nicht so ganz schlau daraus. Er hatte die Namen noch nie gehört, und die Zutatenliste war ihm auch fremd.
    Es gab ein Getränk, das „Endgültige Erleuchtung“ hieß und eine Siriusschnecke, zwei Stinkapfelsamen, den Mittelstrahl von Zauberkrötenpisse und mehrfach geläuterten Gänsewein beinhaltete. Ein anderes komisches Getränk hieß „Letzte-Ausfahrt-Orion“. Es bestand aus Faulbaumrinde, Kopfnussmilch und einem zerquetschten Tollwutkäfer. Außerdem gab es heute im Sonderangebot: „Galaktische Protuberanzen“, „Feuerzauber im Erdloch“, „Urknall im Ur-All“, „Einmal-Sirius-und-Zurück“, „Big-RIP-on-the-Rocks“, „Big-Crunch, geschüttelt“, „Big-Chills, gerührt“ und so weiter und so fort. Erek hatte leider nicht die leiseste Ahnung, wie das alles schmeckte und vor allem, was es bewirkte. Er kannte lediglich die Kraftbrühe aus Suppenadler, die es auch in konzentrierten Würfeln im Hypermarkt von Usiris zu kaufen gab.
    „Was sind Katarer?“, fragte sich Erek und rätselte im Stillen fieberhaft weiter. Er arbeitete sich mühsam durch die Speisekarte und bekam Antwort auf seine Frage. Katarer waren „Gestampfte Speisefrösche im Stierhodensack“. Das klang sehr nahrhaft und interessant. Erek hatte auch mittlerweile einen beachtlichen Hunger, sodass er sich jetzt auf ein kleines kulinarisches Abenteuer einlassen musste.
    Rabulio kam mit einem dampfenden Teller randvoll mit Katarern zurück. Auf seinem Arm jonglierte er einen weiteren Teller mit frittierten Küchenkräutern und servierte dazu zwei Gläser frisch gepressten Kirschsaft, der mit einem kleinen Spritzer Bananensäure aufgepeppt wurde. „Lasst es euch schmecken!“, wünschte er ihnen und zog weiter.
    Zardosch ergriff das Glas, hob es in die Luft und deutete einen Trinkspruch an. Erek nahm auch sein Glas, hob es auch hoch und wartete auf weitere Anweisungen.
    „Auf die Freiheit!“, sagte Zardosch feierlich, woraufhin alle Anwesenden in der Gaststätte ihr Glas erhoben und lauthals zustimmten.
    „Auf die Freiheit!“, polterte es aus allen Mündern.
    „Auf die Freiheit!“, wiederholte Erek die folgenschweren Worte. Danach schütteten sie den tollen Kirschsaft die Kehlen hinunter und stürzten sich ausgehungert auf die leckeren Katarer. Besteck war nicht vorhanden.
    „Du solltest schnell trinken, weil das Glas aus gepressten Zuckerschrecken besteht und sehr gut schmeckt!“, empfahl Zardosch und biss in das Glas hinein.
    „Wo ist diese berühmte Riesenzwerghöhle?“, wollte Erek wissen.
    „Die Riesenzwerghöhlen sind überall. Sie sind ein weit verzweigtes und sehr irreführendes System von Röhren, Schächten und Stollen, die sich sowohl vertikal als auch horizontal durch das gesamte Bergmassiv der Himmelswand erstrecken. Doch das ist geheim und muss unter uns bleiben. Der Höhleneingang ist gut versteckt und ganz in unserer Nähe. Der erste Eingang, den die Riesenzwerge damals gebohrt hatten, befindet sich zwischenzeitlich einen Kilometer über uns“, sagte Zardosch, während Eintagszuckerschrecken-Glassplitter aus seinem Mund sprangen.
    „Warum über uns?“
    „Weil die Himmelswand nach oben wächst. Wir müssen den Eingang alle zehntausend Jahre erneuern und die alten Eingänge wieder zustopfen.“
    „Warum wächst die Wand?“
    „Weil die Kontinente von Osten gegen das Malakka-Gebirge drücken“, sagte Zardosch.
    „Warum fällt die Himmelswand nicht um?“
    „Weil der weichere Kontinent, auf dem Katara liegt, sich unter das harte Malakka-Gebirge schiebt und die Himmelswand dadurch stabilisiert. Aber sicher, du hast recht. Wer weiß, wie lange das noch gut geht? Ich gebe zu, dass die Statik sehr instabil ist“, gab Zardosch zu bedenken.
    „Warum wohnt ihr dann hier?“, fragte

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