Der Fall von Katara
15 der Universellen Völkerrechtsordnung Hominider Lebensformen des Inneren Zirkels von Orion, der im Jahre 100.125.534 e.n.d.e. vom Galaktischen Zentralrat kurz vor der Mittagspause beschlossen worden war, damit das leidige Thema nicht weiter überstrapaziert werden musste.
Nachdem es exorbitant schwierig nachzuweisen war, dass eine Zivilisation Massenvernichtungswaffen überhaupt besaß, scheiterte ein strafrechtlicher Prozess meistens schon im Vorfeld, weil entweder alle Zeugen auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen oder das Corpus Delicti nie gefunden worden war. Manchmal scheiterte es auch schlichtweg an den hirnparalysierten Richtern, die in der Regel mit Aschischisch bestochen wurden, sodass man das Papier, worauf dieses Gesetz niedergeschrieben worden war, genauso gut dafür hätte hernehmen können, die Notdurft zu verrichten.
Nichtsdestotrotz war die Brainfuck-Maschine existent und wurde vom katarischen Heimatschutz sehr geschätzt, weil sie wahrhaft treue Lügendienste leistete. Die Zielgruppen, auf die die Gedankenkanone im Allgemeinen gerichtet war, konnten sich auch nicht über zu viele Kopfschmerzen beklagen, sodass alle hätten rundum zufrieden sein müssen, da es sich nicht um eine militärische, sondern nur um eine friedliche Übernahme des mündigen Geistes handelte. Diesbezüglich gab es viele Kritiker des Systems, die in strahlengeschützten Erdlöchern hausten und bewusst zugelassen worden waren, damit am Ende das „Vollkommene Chaos“ inszeniert werden konnte.
Wenn also die Angst vor dieser latenten Gefahr, die die Stahlen-Technologie mit all ihren Konsequenzen in sich barg - und auch Radiophobie genannt wurde - ins Unermessliche stieg, war es im Prinzip sogar egal, ob es diese Strahlenkanonen gab oder nicht gab, zumal nur die schiere Möglichkeit ihrer Existenz bei furchtsamen Menschen einen Alarmschalter umlegte. So verschanzten sich die überaus sensiblen Yakkis Tag und Nacht in ihren Höhlen, um diese totalitäre Gedankenkontrolle mit einem zarten Hauch von Freiheit zu überdecken. Ziviler Ungehorsam, Anti-Gegenspionage, Euroblütenherstellung, Dauerkonsum von bewusstseinserweiternden Drogen oder die Verbreitung kritischer Gedanken wurden zwar von den Yakkis als notwendige Gegenwehr betrachtet, konnten aber im komplexen Gefüge von Kataras Lügenpropaganda leider nur sehr wenig bewirken.
Zardosch hatte es geschafft, Erek wachzurütteln und ihn für seine Sache zu gewinnen. Dabei bekam er auch ungewollt Unterstützung von den dilettantischen Agenten des katarischen Heimatschutzes, die es ihm dabei zu leicht gemacht hatten. Es gab kaum Widerstand, und das hatte einen triftigen Grund. Zardosch war davon überzeugt, dass Frau Alonis keine Gelegenheit ausließ, um tief in das yakkische Hoheitsgebiet einzudringen. Sie wollte endlich handfeste Beweise finden, mit denen sie einen Kriegseintritt beim Bund Poligäischer Staaten einfordern konnten. Das würde auch den reibungslosen Ablauf ihrer Flucht erklären. Zardosch wusste, dass katarische Heimatschutzbeamte bei peinlichen Befragungen herausbekommen hatten, dass sich im Inneren der Himmelswand tatsächlich Strahlenangriffsabwehrapparaturen befanden, die den Strahlenverschwörern von Katara sicherlich ein Dorn im Auge waren.
Falls eines Tages Beweise für die Existenz solcher Maschinen, die auf der Schwarzen Liste Aller Verbotener Elementargeräte (SLAVE) eingetragen waren, vorliegen würden, könnte Katara die Friedensverträge im Freudentaumel zerreißen, schon allein aus dem Grund, um endlich ihren Altwaffenschrott auf Negidu abzufeuern und das Malakka-Gebirge dem Erdboden gleichzumachen. Ein Krieg käme auch der Müllrecyclingmafia, der Waffenindustrie und anderen ominösen Strukturen sehr gelegen. Doch zuerst mussten diese versteckten Beweismittel gefunden werden, damit ein Kriegseintritt gerechtfertigt werden konnte. Sobald dies aber der Fall wäre, würden sich sogar die Unabhängigen Poligäischen Friedensrichter beide Augen verbinden lassen, um endlich einmal die unangenehme Angelegenheit des lauwarmen Krieges aus der Welt zu schaffen.
So waren auf der SLAVE diverse Gerätschaften eingetragen, die im lauwarmen Krieg sehr beliebt waren, wie zum Beispiel Tarnkappenbomberjacken mit Höllenfeuerraketen, Massenvernichtungswaffen-Ortungssysteme, Chaosstrahlen-Reflektoren, Störwellen-Zwischenfunkstationen, Spionage-Teles mit Holo-Schleifen-Option, Virenrechner für Cyberinfiltrationen, Ionosphäre-Interferenz-Modulatoren und
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