Der Fall von Katara
einen klaren Befehl vom Hohen Rat, von mir oder von anderen autorisierten Personen bekommen würden. Doch das yakkische Gesetz verbietet die Tötung jeder Person. Die Gesetze der Yakkis sind genauso streng wie die der Threber. Und was sollte Frau Alonis schon ausrichten können? Sie befindet sich hier schließlich in einem Ameisenhaufen, in dem es vor yakkischen Spionen nur noch so wimmelt. Nach meinem Kenntnisstand irrt sie mittlerweile in Gnomopolis umher, weil sie deine Fährte verloren hat.“
„Warum helft ihr mir überhaupt. Bin ich nützlich für euch?“
„Nein. Ich will dir helfen, weil ich nur an der Wahrheit interessiert bin und an der Weitergabe unverfälschter Inhalte. Das hat einen sinnvollen Zweck. Die Wahrheit soll den geistigen Fortbestand einer aufgeklärten Zivilisation aufrechterhalten. Lügen führen zu Tod und Verderben. Mein System ist darauf ausgerichtet, den ehrlichen, freiheitsliebenden Menschen zu helfen und die Lügner und Betrüger zu enttarnen. Dafür wurde ich gebaut, kalibriert und für alle Ewigkeiten konfiguriert. Und was die Yakkis angeht, bin ich mir sicher, dass sie dir helfen wollen. Zum einen, weil ihr Blut auch in deinen Adern fließt, und zum anderen, weil sie dich für einen anständigen Menschen halten. Und es gibt noch einen anderen triftigen Grund, warum dir die Yakkis helfen wollen. Es geht um den Fortbestand deiner DNA, und das funktioniert nur, wenn man dich am Leben erhält. Die Informationen aus deinem Erbgut sind von unschätzbarem Wert und könnten auch den Yakkis weiterhelfen. Noch können sie Kinder bekommen. Aber wer weiß, wie lange das gut geht? Yakkische Geheimagenten haben herausgefunden, dass katarische Pharma-Kartelle enorme Mengen an Unfruchtbarkeitssilberiodid-Pulver heimlich produziert haben und nun beabsichtigen, mit dieser Chemikalie sämtliche Wolken von Poligäa zu impfen, damit alle Wasserspeicher der Welt verseucht werden. Falls sie das machen, werden alle einheimischen Völker keine Kinder mehr bekommen können und müssen sich den katarischen Gendesignern ausliefern. Und dieser teuflische Plan ist schon sehr weit fortgeschritten. Diese katarischen Verschwörer stehen kurz vor der Verwirklichung ihrer verbrecherischen Ziele.“
„Warum verhindert ihr das nicht?“, wollte Erek wissen.
„Die Gesetze der Yakkis erlauben keinen Krieg. Sie erlauben nur eine Verteidigung im Notfall. Ich finde, diese Gesetze machen auch Sinn.“
„Dann seid ihr aber verloren. Dann werden auch die Yakkis aussterben.“
„Wir haben in unsere Wasserleitungssysteme schon überall Aktivkohlefilter eingebaut und sind auf eine Wasserverseuchung vorbereitet. Wir können nur darauf reagieren, jedoch nicht agieren. Katara rüstet sich im Verborgenen, und die Yakkis schützen sich im Verborgenen.“
„Aber die Reinheit des Wassers auf Poligäa ist ein allgemeingültiges Naturgesetz und ein unveräußerliches Menschenrecht. Warum reicht ihr keine Klage ein? Sie sollen ein autorisiertes, unabhängiges Expertenteam hierherschicken, das alle möglichen Kontrollen vor Ort durchführen könnte?“, fragte Erek.
„Jede Nachricht, die wir bisher in Richtung interstellarer Behörden abgeschickt haben, wurde von katarischen Satellitensystemen, die extra dafür gebaut worden sind, abgefangen, verfälscht oder zerstört. Im Übrigen ist die Interstellare Gerichtsbarkeit nur noch bürokratischer Ballast. Die Interstellare Strafverfolgungsbehörde des Inneren Zirkels von Orion ist zu einem Umschlagplatz für harte Drogen geworden, heißt es.“
„Dann gibt es also keine Gewaltenteilung mehr?“
„Nein. Die politische Macht hat sich an einer Stelle konzentriert. Parlamentarismus ist nur noch ein Scheinkonstrukt. Wir sind auf uns allein gestellt.“
„Wenn aber Katara universelle Allgemeingesetze bricht, um euch mit diesem Verhalten die Lebensgrundlage zu entziehen, dann rechtfertigt dieser Umstand doch einen Kriegseintritt gegen Katara, oder nicht?“
„Ja, das tut es. Genau das ist unser Problem. Nach logischem Sachverstand würde es einen Kriegseintritt rechtfertigen. Doch was würde ein Krieg bringen? Nur Tod und Verlust auf beiden Seiten. Bestimmt keinen Doppelgewinn. Katara ist militärisch und technologisch weit überlegen“, erklärte MUTTER.
„Dann ist das euer Untergang.“
„Nicht, wenn du uns hilfst.“
„Wie?“
„Yakkis töten niemanden, doch Threber könnten es tun. Und du bist ein Threber.“
„Wie bitte? Du verlangst von mir, dass ich Frau
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