Der Fall Zamar (German Edition)
Aushilfskräften in der Küche angemeldet, sie hat es einfach nur genutzt, um dich im Auge zu behalten.“
Madea überlegte kurz. „Sie lud mich auch an dem Mittwoch, als der Mord in Tallapoosa geschah, in das Café ein. Und kam dann nicht. Über zwei Stunden saß ich allein dort und habe auf sie gewartet. Ich hatte also keinen Zeugen, außer vielleicht die Kellnerinnen. Dann sollte ich also für den Mord verantwortlich gemacht werden“, kombinierte sie.
„Das stimmt. Du hattest auch keine Zeugin mehr. Die Kellnerin, die dich an dem Tag bediente, wurde getötet.“ Madea sah ihn entsetzt an. Er sprach weiter: „Sie wurde in ihrer Wohnung erschossen aufgefunden. Es sollte wie ein Raubmord aussehen, ist aber misslungen. Ich selbst traf beim Tatort ein, ich wollte sie befragen.“
„Warum das alles?“ Madea schüttelte betrübt den Kopf.
„Wie du vorhin bei Thompson schon sagtest. Es sieht so aus, als ob jemand einen Konflikt heraufbeschwören will. Es wird alles inszeniert, und du sollst der Auslöser sein, du wirst zum Sündenbock gemacht.“
„Aber bei den letzten beiden Toten hatte ich dich als Alibi und …“ Sie hielt inne. „Eigentlich wollte ich mich mit Deborah zum Kinoabend treffen, aber ich sagte ihr ab, wie du weißt. Ich erwähnte mit keinem Wort unser Zusammensein. Also ging sie davon aus, dass ich den Abend allein verbringe, was ich ihr am Telefon auch weisgemacht habe. Wieder hätte ich keinen Zeugen gehabt.“
„So ist es. Und dein Selbstmord mit dem Brief sollte die Krönung des Unternehmens werden. Wer aber dahinter steckt, wissen wir noch nicht.“
„In der Zentrale meintest du, dass du nicht ganz verstanden hast, ob der Iraker schreiben oder unterschreiben sagte. Heißt das etwa, du verstehst und sprichst Arabisch?“
„Ja“, sagte Daniel auf Arabisch. „Ich kann es noch nicht sehr gut, seit dreieinhalb Jahren lerne ich es. Wenn sehr schnell gesprochen wird, ist es etwas schwierig, alles zu verstehen. Vielleicht kannst du mit mir noch üben?“ Er lächelte.
„Nun, ich … Wie hast du mich überhaupt gefunden?“, wollte Madea wissen.
„Ich bekam von der Campuspolizei eine Einladung, wo ich noch einmal zu den Vorfällen befragt werden sollte. Da ich meine Tarnung noch nicht aufgeben konnte, ging ich also heute Mittag dort hin, wie jeder andere auch. Allerdings sagten mir die zwei Beamten dort, sie hätten mich nicht vorgeladen. Letztendlich kamen wir drauf, dass der Brief gefälscht war, die Campuspolizei benutzt jetzt andere Briefköpfe. Wer auch immer den Brief verfasst hat, wollte sichergehen, dass wir nicht zusammen sind, das heißt, du solltest auf jeden Fall allein im Wald ankommen.“
„Und dann?“, fragte Madea.
„Ich ahnte die Gefahr. Denn die Schüsse im Park galten dir, es war kein durchgedrehter Amokschütze. Du wusstest es auch, oder?“
Madea senkte den Kopf. „Ja. Ich bekam umso mehr Angst, als du mir sagtest: ‚Die Sache ist größer, als sie scheint‘. Und du wusstest, dass ich es weiß.“
„Ja. Ich kam aber nicht dahinter, warum du dich nicht an die Polizei gewandt hast.“ Daniel zog seinen Stuhl weiter zu ihrem hin.
„Hätte man mir geglaubt?“, fragte sie trotzig. „Nicht wirklich, oder?“
„Wie dem auch sei, ich lief dann in die Mensa, um Deborah zu suchen, denn sie gab dir schließlich die Adresse. Da erfuhr ich erst, dass sie nicht in der Buchhaltung gemeldet war. Sie hatte sich unter das Küchenpersonal gemischt, sie konnte dich also gut beobachten.“
„Die Anschrift kanntest du dann aber immer noch nicht.“
„Das ist richtig. Ich rannte zu deiner Wohnung, in der Hoffnung, Maggie noch anzutreffen. Vielleicht kannte sie die Adresse, zu der du unterwegs warst. Ganz verwirrt schaute mich Maggie an, als ich gehetzt danach fragte. Sie erinnerte sich an den Ort, mehr auch nicht. Ich sagte ihr allerdings auch noch nicht, dass ich beim FBI arbeite.“ Eine Pause entstand. „Unter deinem Ford habe ich am ersten Tag einen Peilsender befestigt, der hat dir schließlich das Leben gerettet.“
Daniel holte sich die Flasche Wasser vom Küchentresen, um Madea und sich nachzuschenken.
„Wir sollten Maggie benachrichtigen, sie macht sich sicher Sorgen um dich. Sie fragte mich, ob das mit den Schüssen im Park zusammenhänge, was ich ihr wahrheitsgemäß mit Ja beantwortete. Zu mehr Erklärungen fehlte allerdings die Zeit.“
„Das sollten wir noch tun“, sagte Madea. „Sie wollte nach Hause fahren.“
„Hm, fast jeder fährt doch
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