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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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keinen Fall abweisen, denn er musste seine Schuld begleichen, und die wog schwer. Schon allein der Gedanke daran ließ ihn wütend auf sich selber werden. Madea Zamar hätte tot sein können. Gab es denn jemals zuvor schon so etwas, dass ein hochrangiger Politiker sich zu einem schwerwiegenden Verbrechen hinreißen ließ?
    Also stand Malcolm sofort auf und machte sich daran, herauszufinden, wer das Sicherheitssystem bei Pearson-Steel baute und heute noch wartet. In Atlanta kannte der Technikfreak, sechs große namenhafte Firmen, die Sicherheitssysteme dieser Größenordnung installierten. Er rief die Internetseiten der Firmen auf und überprüfte die Referenzlisten. Bei der vierten Firma wurde er fündig. Vor sechs Jahren ließ sich Pearson-Steel mit neuer Technik von Elpansuc ausstatten. Jetzt wusste Malcolm, mit welchen Videoüberwachungs- und Alarmsystemen er es zu tun hatte.
    In einem Arbeitsoverall, der Malcolm als Mitarbeiter der Firma Elpansuc auswies, trotte er mit Laptop und Werkzeugtasche gelassen zum Empfangsoval, der sich mitten in der großen Glaslobby befand. Hinter dem Empfangstresen gab es ebenfalls eine riesige Glasfront, die von drei verschlossenen Türen unterbrochen wurde. Erst dahinter befanden sich ein Fahrstuhl und das elegant moderne Treppenhaus. Das tief in die Stirn gezogene Basecap schützte wenigstens sein halbes Gesicht vor den Fängen der Überwachungskameras, die überall in der Vorhalle dieser Waffenfirma hingen. In der Werkzeugtasche befand sich ein Störsender, der seit einer Minute seine Arbeit verrichtete.
    „Hallo, ich komme wegen der Störung, die bei Ihnen aufgetreten ist.“ Malcolm Turner zog seinen nachgemachten Ausweis aus der Tasche und zeigte ihn dem Mann, der hinter dem mit allerlei Technik ausgestatteten Empfang saß. Der beleibte Bedienstete schaute ihn schief an. Damit keine Verlegenheit aufkam, musste Turner weiterreden. „Ich wurde jedenfalls hierherbeordert, weil wohl die Übertragung von Kamera 3 zur Aufnahmestation nicht klappt. Außerdem treten angeblich leichte Störungen auf verschiedenen Sendekanälen auf.“
    „Ja, ich weiß gar nichts von dem Problem“, stotterte der Hausangestellte. In dem Moment sah er auf seinen Monitor und entdeckte das verzerrte Bild. „Hm, aber wie es aussieht, scheint es dieses Problem wirklich zu geben.“ Er drehte sich zu dem zweiten Monitor um. Auch dort sah er nur ungenaue Schattierungen.
    „Es wird schon so sein. Nicht umsonst wird jemand von Ihnen in meiner Firma angerufen haben.“ Malcolm hoffte jetzt, dass der Mann sich nicht zu querstellte und jede erdenkliche Möglichkeit unternahm, um die Richtigkeit seines Handels zu überprüfen. Ganz wohl war ihm nicht bei der Sache. „Ich muss nur in euer Herzstück, die Überwachungszentrale. Ich denke, dass ich das Problem in zehn Minuten behoben habe.“
    „Mir hat man nicht gemeldet, dass Sie im Anmarsch sind“, sagte der Mann.
    „Da kann ich doch aber nichts dafür. Soll ich etwa unverrichteter Dinge wieder abdüsen?“
    „Kann natürlich sein, dass mein Kollege, der zuvor hier saß, die Information bekommen hat, und mir nicht Bescheid gab“, brummte der Mann. „Wissen Sie, wir wechseln hier alle drei Stunden.“ Er überlegte, ob er in der Zentrale anrufen sollte, um nachzufragen, ob der Techniker der Firma Elpansuc bestellt wurde. Aber dann wäre es wieder möglich, dass seine Kollegen sich über ihn auslassen, wie sie es öfter tun. Die meinen immer, er sei unfähig, sich dieses oder jenes zu merken.
    „So wird es gewesen sein.“
    Im Prinzip wird es stimmen, dachte sich der Mann, denn auf seinen Bildschirmen gab es ja die Störung. So wird es wohl auf den anderen Monitoren auch ausschauen.
    „Nun, dann werde ich mal meinen Kollegen rufen, der Sie in die Sicherheitszentrale bringt.“ Per Telefon beorderte der Angestellte einen Mitarbeiter in die Eingangshalle.
    Mit einer Sicherheitschipkarte öffnete der Mitarbeiter eine der Glastüren. Turner und der Mann passierten den Durchgang. Er führte ihn in die fensterlose Sicherheitszentrale, ein Raum, der sich im zweiten Stockwerk befand.
    Auch dort war schon auf einigen Monitoren ein verzerrtes Bild zu erkennen. Der Mann, der in dem schwarzen Bürosessel saß, rollte ein Stück vom Arbeitstisch weg. Verschiedene Monitore standen darauf oder waren an der Wand dahinter befestigt.
    „So ein Müll aber auch!“, fluchte er. „Was soll denn dieser Mist.“
    „Genau deshalb bin ich hier“, sagte Turner. „Guten Tag.

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