Der Fall Zamar (German Edition)
nicht zu sehr auf den Pelz rücken. Alles, was mit Baker zusammenhängt, müssen wir äußerst vertraulich behandeln. Alle Informationen, die wir über ihn sammeln, bleiben im engsten Kreis, nur Malcolm und Ethan sind damit betraut.“ Thompson machte eine minimale Pause. „Ich habe Malcolm mit der diskreten Überprüfung seiner Kontodaten betraut. Er soll mal ein wenig stöbern, wenn er es schafft. Vielleicht gibt es ein paar Ungereimtheiten. Privat schottet sich Baker ab. Ich habe Morrison und Albers auf ihn angesetzt, sie sollen unsichtbar sein. Einen Schwachpunkt haben wir bereits, Baker ist ein notorischer Spieler. Er besucht verschiedene exklusive Clubs durch den Hintereingang. Aus einer sicheren Quelle wissen wir, dass dort nicht nur um 1 000 Dollar gespielt wird. Allabendlich geht wesentlich mehr Geld über den Spieltisch. Baker hat schon einiges an Geld dortgelassen.“
„Und auf seinem Konto finden wir wohl nur einen Rest an Taschengeld“, sinnierte Daniel.
„So in etwa.“
„Konntet ihr denn bei Baker schon irgendeinen wunden Punkt finden? Wie können wir ihm eine Mittäterschaft nachweisen?“ Daniel klang gereizt.
„Du bist demnach auch der festen Überzeugung, dass er in der Sache mit drin steckt.“
„Ja, gewiss doch. So viele Zufälle kann es nicht geben.“
„Das ist richtig. Bei solch einem politischen Kaliber brauchen wir glasklare Beweise. Und das ist schwierig. Nachdem er wahrscheinlich von zwei Seiten seine Informationen erhält, wird er extrem vorsichtig sein.“
„Irgendwann macht jeder einen Fehler.“ Daniels kurzes Schweigen ließ alle nachdenken. „Wie kommen wir bei Pearson weiter?
„Der hält die Füße still. Wir haben auch keinen rechtlichen Grund für einen Durchsuchungsbeschluss. Jetzt hängt es von dir ab. Fotografiere die Waffen, dann können wir die dem Richter unter die Nase halten. Auch wenn keine Registriernummern mehr vorhanden sein sollten, so werden wir sie wohl Pearson zuordnen können.“
„Dem einen der falschen Polizisten konnte ich seine Schusswaffe abnehmen. Die haben wir hier noch im Fahrzeug. Diese Pistole könnte aus Pearsons Produktion stammen.“
„Das ist zwar für uns so weit interessant, aber Pearson wird sich mit den beiden Kerlen nicht in Verbindung bringen lassen, schon gar nicht auf diese Entfernung, es sei denn, sie haben ihren Auftrag schriftlich in der Brusttasche stecken.“
„Leider nicht.“ Dan holte tief Luft. „Gut, ich werde versuchen Fotos zu machen. Aber danach müssen die Waffen vernichtet werden. Aus diesem Land werden wir sie nicht mehr rausholen können.“
„Dann macht eben die Waffen unbrauchbar.“
„Ich weiß nicht, ob wir das so einfach hinbekommen“, sagte Dan. „Ist es nicht möglich, dass uns das US-Militär mit einer unbemannten Kampfdrohne unterstützt? Es wäre nicht das erste Mal, dass die fliegenden Roboter ein Ziel auslöschen. In Libyen bei Gaddafi hat so ein Ding auch präzise funktioniert.“
„Ja, ich weiß, was du meinst. Aber seit einem Jahr hat sich um diese Drohnen ein politisches Feuer entfacht. Mehr und mehr Kritiker stechen immer wieder in die gleiche Wunde, und zwar, dass bei Raketenabschüssen zu viele Unschuldige ums Leben kommen. Ich sehe da keine positive Antwort, wenn wir da nachfragen.“
„Wenn ich die Waffen nicht unbrauchbar mache, so gäbe Madea ihre ganze Kraft her, um diese Waffen zu vernichten, damit sie in ihrem Land keinen weiteren Schaden anstellen.“
„Nun, ich denke, ich habe verstanden. Dann schaut, was ihr aus der Situation machen könnt. Wenn ihr nicht weiterkommt, dann zieht euch zurück, und wir werden über diplomatische Beziehungen die irakische Polizei mit einbeziehen, oder ich kann den Direktor der CIA doch zum Drohneneinsatz überreden.“
„Okay, einverstanden.“
„Dann viel Glück.“
„Bis bald.“ Daniel legte auf.
„Die irakische Polizei mit dieser Sache zu betrauen, wäre bestimmt ein Fehler“, sagte Madea während des Fahrens. „Nicht immer kann man den Beamten trauen. Es gibt einfach zu viele korrupte Polizisten.“
„Das ist sicher ein Argument“, überlegte Dan. „Aber wenn dort eine halbe Armee des Waffenhändlers auf uns wartet, dann werden wir allein nichts ausrichten können.“
Madea musste einsehen, dass er recht hatte. „Stimmt“, sagte sie missmutig.
41.
Da waren sie! Seit etwa einer Stunde stand er mit seinem Toyota-Geländewagen am Straßenrand zwischen einigen anderen Fahrzeugen in Al‘Amadiyah und
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