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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Daniel kam sogleich nach. Geistesgegenwärtig hatte er die von dem einen Wachmann abgenommene Pistole mitgenommen. Damit schoss er in Richtung Angreifer, den Defender als Deckung nutzend. Aber nach neun Schüssen war Schluss.
    „So ein Mist!“, erregte sich Dan, „für diesen Colt habe ich keine Patronen. Unsere Waffen sind alle noch im Versteck hinten drin. Da kommen wir nicht ran.“
    Ringsherum sind die aufgeregten Iraker ebenfalls in Deckung gegangen.
    Dan hörte dann einen Schuss von drei Autos weiter vorne. Scheinbar hatte ein Mann eine Pistole bei sich. Der schoss auch ein zweites Mal in Richtung des Angreifers.
    „Ich glaube, es ist nur ein Mann von Al Bashirin, der auf uns schießt.“ Dan versuchte, die Situation auszuloten. „Entweder wir warten ab, bis der Kerl keine Munition mehr hat, oder ich versuche, nach vorne zu dem Schützen mit der Waffe zu kommen.“
    „Das ist beides schlecht“, sagte Madea mit zittriger Stimme. „Was können wir machen?“
    „Haben wir vielleicht das Feuerzeug hier vorne im Handschuhfach?“, fragte Dan hastig.
    „Es ist in meinem Rucksack“, sagte Madea. „Der liegt vorn im Fußraum.“
    Dan zerrte Madeas Rucksack aus der Tür. „Vielleicht können wir den Schützen mit einem Feuer ablenken und allgemeines Chaos auslösen.“
    Während Balroso in keinerlei Hinsicht auf die Menschen um sich herum achtete, sondern blindwütig wie ein Irrer auf den Defender schoss, rotteten sich hinter ihm schon aufgebrachte Passanten zusammen, um den Wahnsinnigen zu stoppen. Gern wäre er auf den Defender zugestürmt, aber er merkte schnell, dass er den Schutz des Wageninneren nicht verlassen konnte. Einzelne Steine flogen zu ihm und arabisches Gezeter setzte ein. Balroso musste sich immer wieder durch das offene Dach in den Wagen zurückducken.
    Kurz sah Balroso sich um, richtete seine Waffe in Richtung der Aufgebrachten und schrie auf Englisch: „Verzieht euch. Macht, dass ihr wegkommt.“ Er schoss auf den Defender. Balroso merkte bald, dass er seine Position dort nicht halten konnte. Die aufgewiegelten Leute kamen näher. Aber er hatte dieses nicht totzukriegende Weib und seinen Helfer noch nicht erledigt, und das wurmte ihn über alle Maße. Wütend wechselte er das Magazin seiner Waffe und gab wieder einen Schuss auf den Defender ab, dann einen auf die Menschentraube hinter ihm. Aus den Augenwinkeln sah er auf der anderen Seite der Straße ebenfalls einen Geländewagen auf dem Gehweg entlangfahren.
    Daniel wühlte noch in Madeas Rucksack, als hinter ihnen auf dem Gehweg ein Toyota hielt. Das Fenster war geöffnet. Im Moment fiel kein Schuss in Murats Richtung, denn er sah, wie der Angreifer auf der anderen Straßenseite mit dem Mob zu tun hatte.
    „Kommt rein, eure Mitfahrgelegenheit.“
    Daniel schaute einen Augenblick zweifelnd, aber eine bessere Möglichkeit sah er nicht. Er schob Madea im Schutze des Defenders zur Hintertür des Toyotas. Eine Kugel prallte von der Dachreling des Fluchtfahrzeuges ab. Darauf folgte wieder eine Pause des Kugelhagels.
    „Los, rein mit euch, der Kerl dort drüben ist mit den Leuten beschäftigt.“
    Balroso sah nun ein, dass er nicht an zwei Fronten kämpfen konnte. Er gab noch einen Schuss in Richtung Toyota ab und ließ sich dann in den Fahrersitz fallen. Der Motor heulte laut auf und er legte den Rückwärtsgang ein. Wenn er noch ein vielversprechendes Ergebnis erreichen wollte, so musste er dieser Zamar nachsetzten. Aber das war nicht so einfach mit dem Wagen, denn die stillstehende Blechkolonne ließ ein Übersetzen auf die andere Gehwegseite nicht zu. Also musste er zurück zur nächsten Kreuzung, aber ob er dort weiterkam, war fraglich, denn womöglich standen die Fahrzeuge dort auch kreuz und quer.
    Madea und Dan krabbelten geschwind auf die Rücksitzbank des Toyotas. Dan zog die Tür zu, während Murat schon den Gehweg weiter geradeaus fuhr, endlich raus aus der Schusslinie und raus aus der Stadt.
    Auf der anderen Seite fuhr Balroso den Gehweg im Rückwärtsgang zurück und hoffte, dass er nicht auf Al Bashirins Leute stoßen würde. Allerdings ahnte er, dass keiner mehr von dieser Sippe auftauchen würde, da die Explosion, der er gerade so entkommen war, alles dahingerafft hatte. Schnell war ihm klar, dass die Irakerin etwas damit zu tun hatte.
    Murat lenkte den Wagen bis zum Ende der Häuserreihe, wo der Gehweg endete und in Feld- und Straßenrand einer Landstraße überging. Allmählich lösten sich auch die Menschen aus der

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