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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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Verräter sehen, und er wäre einer von den vielen Leichen, die er hier bestimmt im Keller hat.
    „Die kenne ich nicht.“ Balroso schüttelte den Kopf. „Irgendwie sehen die mit ihren Umhängen sowieso alle gleich aus.“ Es musste locker klingen. Er nahm das Foto in die Hand und betrachtete es noch eindringlicher. „Nein.“
    „Draußen steht ein schwarzer Defender. Kannst du damit etwas anfangen?“, hakte Al Bashirin nach.
    „Nein, tut mir leid. Uns ist kein Wagen gefolgt. Auf den ausgedorrten, kilometerweiten Schotterstraßen wäre uns der dunkle Wagen auf jeden Fall aufgefallen. Ist das Taxi für mich jetzt da?“ Balroso wollte so schnell wie möglich aus diesem Loch heraus.
    „Soll dich nicht einer meiner Leute fahren?“
    „Bitte keine Umstände, das sind einige Stunden Fahrt. Der Taxifahrer wird sich über den Auftrag freuen.“ Ein Taxi war außerdem unauffälliger als ein Fahrzeug von Al Bashirin.
    „Mit Sicherheit. Wahalid!“, rief Al Bashirin nach nebenan. „Ruf erst ein Taxi für unseren Freund. Die sollen einen verlässlichen Wagen schicken, der muss bis nach Bagdad kommen.“ Dann sprach er in Arabisch weiter: „Hast du schon jemanden in Tarid erreicht?“
    „Da war nur eine neue Putzfrau am Telefon. Ich soll in fünf Minuten noch einmal anrufen.“
    Balroso fingerte an seiner Jackentasche herum, um sich Zigaretten herauszuholen. „Ich muss jetzt eine rauchen. Wenn es deine Gastfreundschaft nicht beleidigt, würde ich draußen auf das Taxi warten. Es war mir eine Ehre, dein Gast zu sein“, schleimte Balroso und trat zur Tür.
    „Ist kein Problem.“ Al Bashirin wies ihm den Weg durch den langen Flur nach draußen. Im Vorraum des Büros bekam er seinen Rucksack wieder in die Hand. Das war ihm nur recht, denn die zwei Pistolen mit den jeweils drei Magazinen, gaben ihm eine gewisse Sicherheit.
    Vor der Tür allein stehend, zündete Balroso sich eine Zigarette an und hoffte, dass dieses verdammte Taxi kam. Der Iraker ist zu seinem getreuen Wahalid gegangen. Irgendetwas ist dort bei denen noch in Gang.
    Plötzlich sah er den schwarzen Defender, von dem Al Bashirin geredet hatte, zum Eingangstor fahren. Von Weitem erkannte er zwei Personen in dem Wagen, eine war dieses Weib. Jetzt musste ihm was einfallen.
     
    Der Wagen stoppte neben dem Wachmann, der mit einer Handbewegung zeigte, dass sie anhalten sollten. Die anderen beiden Männer standen beieinander und redeten leise.
    „Haben Sie alles gefunden?“, fragte er freundlich.
    Madea fiel ein Stein vom Herzen. Sie sprach mit samtiger Zunge: „Wir bedanken uns. Jetzt müssen wir uns beeilen, damit wir rechtzeitig zu dem kranken Jungen zurückkommen.“
    „Ja, natürlich.“ In dem Moment blinkte eine rote Lampe an dem geöffneten Rolltor. „Oh, der Strom ist wieder da. Fahren Sie, denn jeden Moment wird sich das Tor schließen.“
    Aber gerne doch, sagte Dan zu sich selbst und fuhr los. Außer Sicht jagte er den Wagen die Straße hinunter. Sie wollten weit genug weg sein, wenn der Laden explodierte.
    Links zwischen der Außenmauer und dem Wohnhaus sah Balroso einige Autos, den Luxus, den Al Bashirin sich gönnte: genügend Autos zum Protzen. Zwei Jeeps, ein Pick-up, ein Mercedes-Geländewagen, eine große Mercedes-Limousine und ein sportlicher BMW standen dort an der Seite, der irakische Staub bedeckte den edlen Lack.
    Balroso warf seine Zigarette auf den Boden und sprintete los. Er hoffte darauf, dass irgendwo ein Zündschlüssel steckte. Bevor sich das Tor schloss, musste er draußen sein. Das Glück verließ ihn nicht. Er sprang mit seinem Rucksack in den dunkelroten Jeep, ließ den starken V6-Motor aufheulen und jagte durch die zweieinhalb Meter breite Öffnung, die das zurollende Tor noch hergab.
    Der verdutzte Wachmann nahm seine Waffe und schoss dem Flüchtenden hinterher.
    Im gleichen Augenblick kamen Al Bashirin und Wahalid aus dem Bürogebäude gerannt.
    „Ich hab es geahnt.“ Wahalid hat ihm gerade von dem Telefonat mit der Krankenstation berichtet. Eine junge Ärztin gab es dort nicht.
    „Los, alarmiert alle Wachen, ich will den Reporter und den Italiener in einem Leichensack auf meinem Hof wieder sehen!“, brüllte Al Bashirin. „Das Weib könnt ihr mir lebend bringen.“
    Während die ersten Wachen zu ihren Geländewagen neben dem Eingangstor liefen, kam ein Lagerarbeiter aufgeregt aus Halle 1 gelaufen. „Feuer!“, brüllte er. „Wir brauchen mehrere Feuerlöscher. Das Feuer breitet sich rasend schnell

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