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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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konnte noch nicht einmal nach ihrem Wohlbefinden fragen, sie hatte weder die Handynummer noch ihre Wohnanschrift. Wenn sie sich das nächste Mal sehen, wollte Madea sich gleich die Telefonnummer von ihr geben lassen, schließlich gibt es in der Stadt genügend Münztelefone.
    Als Madea das Café verließ, bemerkte sie nicht, wie sie von einem Augenpaar beobachtet wurde. Die Person, die Madea überwachte, saß in dem Bistro gegenüber von dem Café „Paris“ und holte jetzt ein Handy aus der Tasche.
     
    Am Mittwoch durfte Gregory Moor schon eine halbe Stunde eher Feierabend machen als sonst. Sein Chef wusste, dass er eine kranke Mutter zu Hause hatte, die er jeden Mittwoch zur Wassergymnastik fuhr. Er arbeitete als Kfz-Mechaniker in einer kleinen Werkstatt in Cedartown. Jeden Tag fuhr er etwa 30 Meilen von Tallapoosa zu seiner Arbeit. Er war froh, dass Larry ihn eingestellt hatte, denn es war schwer, in der Gegend einen Job zu finden.
    Larry Koogan, ein alter, graubärtiger Kauz, setzte auf gute Arbeiter, die ihren Job verstanden, ihm war es völlig egal, mit welcher Vorgeschichte sie bei ihm arbeiteten. Vielleicht auch deshalb, weil er in jungen Jahren selbst nicht aus einem Nonnenkloster entsprungen war. Larry stand seinem Land patriotisch immer bei, egal wie der Präsident entscheidet, eben ein echter Amerikaner. So meinte er es auch, als er zu Moor sagte, dass die Jungs im Irak und auch in Afghanistan einen tollen Job machen. Solche Ausrutscher wie von Moor kann es immer Mal geben, passiert eben im Krieg.
    Moor verabschiedete sich bei seinem Chef und fuhr mit seinem Ford Transit auf dem Highway 100 Richtung Tallapoosa. Bei dem mäßigen Verkehr auf der Straße konnte er noch über unerledigte Dinge nachdenken. Eine ganze Weile fuhr hinter ihm schon dieser große Jeep, schwarz, aus der Sicht eines Autoschraubers ziemlich zerbeult. Der Wagen wollte ihn einfach nicht überholen, was er aber mit seinem 150-PS-Motor locker hätte machen können. Bestimmt ist solch alter Tattergreis drin, dachte sich Moor, die haben die größten Fahrzeuge und schleichen über die Straßen. Er stellte sein Radio etwas lauter, als ein Lied von Michael Jackson gespielt wurde.
    Auf seiner täglichen Fahrt musste er mit dem Auto mehrere Brücken passieren. Die Landschaft wurde von etlichen Gewässern durchzogen, gesäumt von riesigen Waldflächen.
    Kurz bevor er auf die nächste Brücke zusteuerte, wurde er von einem gewaltigen Stoß durchgeschüttelt. Sein Ford schlingerte leicht über die Straße.
    „Scheiße, was war das denn?“, fluchte er. Moor riss ein paar Mal am Lenkrad hin und her, bis der Wagen wieder ruhig auf der Fahrbahn lag. Er schaute in den Rückspiegel und sah den schwarzen Jeep dicht hinter seinem Auto.
    „Das war der Jeep. Scheiße, was macht der?“ Moor sah in den Spiegel, kein anderes Fahrzeug war zu sehen. Er wollte Gas geben, aber unterließ es gleich, weil er wusste, dass er gegen diesen PS-starken Geländewagen keine Chance hatte. Vielleicht sollte er anhalten.
    Moor hatte gerade den Anfang der Brücke erreicht, als er im Rückspiegel sah, wie der Jeep wieder mit gewaltigem Schwung auf ihn zukam. Er fuhr jetzt neben ihm. Moor blickte nach vorn, aber die Straße war leer. Im Rückspiegel erkannte er auf der schnurgeraden Straße erst etwa 300 Meter hinter ihm zwei Autos. In seiner Panik konnte er nicht nach links schauen, er klammerte sich an das Lenkrad. Dann krachte der Jeep wieder mit brachialer Gewalt in die Seite des Fords. Das Fahrzeug schleuderte auf das Brückengeländer zu und durchbrach es. 12 Meter stürzte es in die Tiefe und versank sofort in den Fluten.
    Der Fahrer des Jeeps wartete einen kurzen Augenblick, bis die beiden Autos an der Unfallstelle hielten. Als eine junge Frau aus dem einen Fahrzeug stieg und ein alter Mann die Tür des anderen Autos öffnete, fuhr der Geländewagen mit quietschenden Reifen davon.
    Später werden die beiden Zeugen der Polizei genau schildern können, dass eine Person mit schwarzen langen Haaren den Jeep gefahren hat.
     
    Als Mario Balroso in der nächsten Kurve außer Sichtweite war, zog er beim Fahren sofort die Perücke vom Kopf und geschickt die schwarze Jacke aus. Er nahm sein Handy, welches während der Aktion neben dem Autoradio in einer Halterung klemmte, und wählte sofort die Nummer der Polizei.
    „Hallo, hier ist ein Unfall!“ Balroso spielte den aufgeregten Zeugen. „Auf der 100, etwa vier Kilometer von Tallapoosa entfernt, da ist ein Ford von der

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