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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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wie vor auf Madea und den Iraker gerichtet.
    „Was ihr redet da für einen Dreck?“, schrie der Mann und drückte Madea den Lauf der Pistole wieder schmerzhaft an die Schläfe.
    „Okay, versuch es“, sagte Daniel knapp und sah dabei Madea an. Sein Verstand drohte ihm zu kündigen, er merkte selbst, dass dieser Einsatz anders war als alle zuvor von ihm erfahrenen Situationen. Sonst gab es kaum engere Kontakte zu Opfern oder Tätern, aber Madea ist ihm ans Herz gewachsen. Daher zog ihn sein Geist auf eine andere emotionale Ebene, die ihn nicht so locker handeln ließ, wie er es sonst immer tat.
    „Gib auf!“, rief Sullivan. „Du kommst hier nicht raus.“
    „Nein! Ich sie habe“, blaffte der Iraker zurück. Er schob sich ein Stück zum Küchentresen, der zwei Meter in den Raum ragte. Madea hüpfte wieder hinterher.
    Daniel wurde unruhig. „Ich glaube, der will nicht auf uns hören.“ Er hatte tatsächlich große Angst um Madea. Diese durchgeknallten Typen waren oft unberechenbar.
    „Also gut, machen wir es so wie in Macon.“
    „Nur, ich bin heute ganz schön nervös, wegen Madea. Verstehst du? Könntest du vielleicht …“
    „Muss ich wohl. Ich sag es immer wieder, wenn man verliebt ist, wird es kompliziert.“
    Der angespannte Blick des Gangsters wechselte nervös zwischen den beiden FBI-Agenten hin und her. Scheinbar verstand er nicht so recht das Gespräch.
    Es sollte den beiden Agenten nur recht sein.
    „Du willst also mit ihr hier rausspazieren?“, wandte sich Daniel nun an den Mann. „Wie soll das funktionieren? Ihre Füße sind zusammengeschnürt. Du kannst mit ihr keine drei Meter laufen. Gib ihr ein Messer, damit sie ihre Füße freibekommt, dann kann sie besser gehen.“
    Madea machte ängstliche, große Augen. Sie nahm an, dass Dan sie mit dem Gangster ziehen lassen würde.
    Im Gesicht des Irakers tat sich ein großes Fragezeichen auf.
    „Du sollst ihr ein Messer geben, damit sie ihre Fessel zerschneiden kann. Nur so hast du doch eine Chance, mit ihr zu fliehen.“ Daniel nickte mit dem Kopf in Richtung Küchentresen. „Da liegen bestimmt noch irgendwelche Messer rum.“
    „Ich nicht dumm sein. Gehe nicht von sie weg“, gab der Iraker garstig zu verstehen. „Habe selbst Messer.“
    „Na schön, dann eben so“, zischte Daniel, dem das alles zu lange dauerte.
    Vorsichtig gab der Gangster Madea ein kleines Messer in die Hand, welches er aus seiner Jackentaschen zerrte. Zitternd nahm sie das Messer entgegen und sah hilfesuchend zu Dan, der wohl wissend ihre still im Geist formulierte Frage verstand: Was kommt dann?
    Da sich Madea nun nach vorn runterbeugen musste, stand der Iraker ab Brustkorbhöhe halb schutzlos im Raum. Die Waffe hielt er inkonsequent nur gegen ihre Schulter, da sich seine Konzentration stark auf Madeas Handeln richtete. Sie sollte das Messer natürlich nur zum Lösen der Klebebänder benutzen.
    Was sie auch tat. Aber im Moment der Körperbloßstellung des Verbrechers zielte Sullivan auf dessen Kopf und traf ihn in der Mitte seiner Stirn. Mit noch fassungslosem Gesichtsausdruck fiel der Körper nach hinten und schlug mit dem Kopf auf dem Küchentresen auf.
    Madea hatte das Band noch nicht ganz durchtrennt, als sie ihren Blick auf den toten Körper hinter sich richtete. Dann schaute sie wieder zu Dan und sackte auf dem Holzboden zusammen. Auf den Knien sitzend, kamen ihr jetzt die leisen Tränen der Erleichterung.
    Sullivan ging zu der Stiege, die sich in der äußersten linken Ecke des Raumes befand. Er wollte nur sichergehen, dass sich nicht noch jemand dort oben aufhielt.
    Daniel sicherte seine Schusswaffe, stürmte zu Madea, kniete sich neben sie und nahm sie schützend in den Arm. Ein paar Sekunden saß er so eng, sie tröstend, bei ihr, als er Sullivans ‚Alles Okay hier oben‘ hörte.
    Kurz danach meldete sich Jack: „Wie sieht es bei euch aus?“, fragte er vorsichtig.
    Dan fasste sich mit der linken Hand an sein Ohr, so, als wolle er noch einmal den Sitz des Empfängers prüfen: „Wir haben sie, ein paar Schrammen sind zu erkennen. Zwei Personen sind tot, einer bewusstlos. Die wertvolle Fracht bringen wir mit.“
    Madea löste sich aus der Umarmung, wischte sich ein paar Tränen mit der Hand aus ihrem Gesicht und sah Dan rügend in die Augen. „Du hast mich angelogen.“ Eigentlich wollte sie ihm diese Worte noch viel vorwurfsvoller entgegen bringen, aber mehr ließ ihre angespannte Stimmungslage nicht zu. Hatte sie in dieser Situation eigentlich das

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