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Der Fall Zamar (German Edition)

Der Fall Zamar (German Edition)

Titel: Der Fall Zamar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Maak
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anklagende Recht dazu, ihm solche Vorhaltungen zu machen? Immerhin hat er sie aus den marternden Klauen dieser Männer befreit. Noch zehn Minuten früher hatte sie sich mit den grausigen Gedanken um ihr viel zu zeitiges Ableben beschäftigt.
    „Was anderes ließ mein Job auch nicht zu.“ Dan nahm das Messer, welches Madea beim Niederknien fallen gelassen hatte, und schnitt ihr den Rest des Klebebandes von den Füßen.
    Es war falsch gewesen. Madea schüttelte für sich den Kopf, so, als könnte sie den anklagenden Satz rückgängig machen. Dankbarkeit sollte sie zeigen.
    Chris Sullivan kam die Stiege herunter. „Ich denke, wir können unserem Piloten das Okay für den Rücktransport geben. Derweil schnüre ich das Paket für Jack.“
    Daniel nickte nur.
    Sullivan ging nach draußen zu dem noch scheinbar bewusstlosen Mann.
    Madea und Daniel standen vom Holzboden auf. Ganz plötzlich schlang sie ihre Arme um seinen Körper und vergrub ihr Gesicht in seine Schulter. Gedämpft vernahm er ihr ‚Danke‘. Und dann noch ein zweites und auch ein drittes Mal. Sanft umarmte er sie wortlos.
    Unter dem schattigen Verandadach lag noch immer der Syrier auf dem Bauch, die Hände von seinem Körper verdeckt. Sullivan trat mit einer Schnellspannfessel aus Plastik zu dem Liegenden und wollte ihn umdrehen.
    Plötzlich raffte sich der Syrier auf und zog den Splint aus einer Handgranate, die er scheinbar in seiner Jackentasche verborgen hatte. Kurz rief er seine Gottheit an und schrie: „Allah sei mit mir.“
    „Scheiße“, entfuhr es Sullivan. „Geht in Deckung, Granate!“, schrie er, als er aufsprang und von der Veranda flüchtete.
    Monroe reagierte sofort. „Hier hinter.“ Er zerrte Madea hinter den naheliegenden, massiven Küchentresen und legte schützend die Arme über ihren Kopf.
    Die gewaltige Kraft des Sprengsatzes ließ fast die komplette Vorderfront des Hauses zusammenbrechen. Eingangstür und den noch vor einigen Sekunden davorliegenden Menschen gab es nicht mehr. Das ohnehin schon marode Dach, nur noch gestützt von drei frei liegenden Balken, neigte sich gefährlich nach vorne. Die Innenansicht des Hauses war zur Vorderfront komplett freigelegt, überall lagen zersplitterte und zerbrochene Holzbretter umher. Ein Fetzen der mausgrauen Gardine flatterte seicht im Wind.
    Als sich nach ein paar Sekunden des Wartens der Staub gelegt hatte, rief Daniel nach Chris. Nichts regte sich.
    „Chris, melde dich.“ Dan ahnte sofort, dass er von der Sprengladung etwas abbekommen hatte. Unbeeindruckt von der Einsturzgefahr des Daches rannte er unmittelbar über die Veranda nach draußen. Dort sah er Chris regungslos im Gras liegen. Offensichtlich hatte er es nicht ganz geschafft, sich vor der Detonation in Sicherheit zu bringen, denn zwischen seiner aufgerissenen Hose klaffte auf seinem rechten Oberschenkel eine handflächengroße Wunde. Das Blut pulsierte im kräftigen Strom aus der Hautöffnung. Um ihn herum lagen etliche Holztrümmer.
    Daniel stürzte zu ihm. „Komm, rede mit mir.“ Er schüttelte ihn sanft an den Schultern.
    Dann stöhnte Chris kurz auf, öffnete die Augen und verzog das Gesicht. „So eine Scheiße aber auch.“ Offenbar fehlte ihm nicht die Kraft, verbal unschöne Worte loszuwerden.
    Erleichtert, seinen Partner nicht bewusstlos zu sehen, nahm Daniel die große Wunde in Augenschein. „Sieht nicht gut aus, kriegen die Ärzte aber wieder hin“, munterte er ihn auf.
    Augenblicklich setzte er einen Hilferuf ab. „Sam, wir brauchen euch sofort hier. Chris ist verletzt. Landung auf der Wiese möglich.“
    Mittlerweile stand Madea neben den beiden und erfasste schnell die Lage. Ohne ein Wort zu verlieren, rannte sie zu ihrem Wagen und holte den Verbandskasten. Schnell kramte sie das benötigte Material heraus, kniete sich neben den Verletzten und versorgte mit gekonnten Handgriffen die Wunde. Danach nahm sie noch eine schnelle augenscheinliche Untersuchung seiner anderen Körperregionen vor, denn der Hubschrauber war schon zu hören. Bis auf ein paar kleinere Schrammen schien er zum Transport in Ordnung zu sein.
    „Ist mit deinem Kopf alles klar?“, fragte Madea. „Hören, sehen, erinnern – klappt das?“
    Chris lächelte gequält: „Solche wunderschöne Erscheinung, wie du es bist, kann man nicht übersehen und überhören.“
    „Das mit dem Sprechen klappt auf jeden Fall“, stellte sie die kurze Diagnose.
    Der Hubschrauber setzte mit einem donnernden Dröhnen auf. Sam sprang heraus, zerrte eine

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