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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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das rationale Denken auswirken. Wenn Sie also über die Stränge schlagen, pfeife ich Sie wieder zurück.«
    »Aber Sie werden mir helfen, den Fall zu gewinnen?«
    »Nur, dass Sie mich nicht falsch verstehen, Sara: Wir werden gewinnen. Egal, was Ihr Mann tut, egal, wie viele Anträge er stellt, egal, wie viele Designeranzüge und Seidenkrawatten tragende, Saab fahrende, gefönte, manikürte, konsum- und prestigegeile, über ihre Verhältnisse lebende Schickimicki-Anwälte er in seiner großkotzigen Kanzlei auftreibt – wir machen sie fertig, dass sie nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Und egal, wer der Dreckskerl ist, der Ihrem Pop das angetan hat – wenn wir das hier vom Tisch haben, werden wir diesem mysteriösen Unbekannten die Fresse polieren, dass er sich sein Leben lang nicht mehr zu waschen braucht.«
    Sara grinste über beide Ohren.
    »Ich wusste, dass er das sagen würde«, bemerkte Guff. »Absolut berechenbar!«
    »Und? Einverstanden?« Moore reichte Sara die Hand.
    »Solange Sie Monaghan nichts von dem Kerl erzählen, der mich bedroht hat.«
    »Monaghan wird kein Sterbenswörtchen erfahren. Ich habe ihm lediglich erzählt, wie aggressiv Sie als Anklägerin sind und wie lange Sie immer arbeiten. Sie wissen, wie gern er das hört. Also, sind Sie sicher, dass Sie mit der Jagd auf diesen Kerl weitermachen wollen?«
    »Ich habe nie etwas anderes gewollt«, sagte Sara und ergriff Moores Hand.
    »Gut«, sagte Moore und setzte sich neben Guff auf die Couch. »Denn genau damit möchte ich gleich anfangen.«
    »Halt, erst müssen Sie mir noch etwas verraten«, sagte Sara. »Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, mir den Fall zu lassen?«
    »Dazu musste ich mich nur in Ihre Haut versetzen. Und sobald ich das tat, wurde mir klar, dass ich in Ihrer Situation auf keinen Fall wollte, dass jemand anders für mich einspringt. Beantwortet das Ihre Frage, oder wollen Sie irgendwelchen Psychoquatsch hören, dass ich es tun muss, um verschüttete Probleme aus meiner Vergangenheit aufzuarbeiten?«
    »Nein. Das genügt mir vollauf«, sagte Sara. »Aber wenn Sie weiter so nett zu mir sind, fange ich noch an, überall herumzuerzählen, was für ein Softie Sie in Wirklichkeit sind.«
    »Kein Mensch würde Ihnen glauben.« Moore öffnete seine Aktentasche und zog einen verschlossenen Umschlag für interne Post heraus. »Übrigens – das kam gerade von der Spurensicherung. Sieht nach den Fingerabdruckuntersuchungen aus, die Sie beantragt haben.«
    »Die von meiner Aktentasche? Was ist dabei herausgekommen?«
    »Ich wollte sie nur im Beisein meiner Partnerin öffnen.« Moore warf Sara den Umschlag zu. »Bitte.«
    Sara riss den Umschlag auf und blätterte den Bericht durch. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Was?«, wollte Guff wissen. »Sind die Fingerabdrücke vom selben Toten?«
    »Nein, es ist nicht derselbe Tote. Es ist ein neuer Toter. Dem Bericht zufolge gehören die Abdrücke auf meiner Aktentasche Warren Eastham, einem Kleinkriminellen, der letztes Jahr ermordet wurde.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Guff. »Wie kann ein Mann zwei verschiedene Fingerabdrücke haben?«
    »Vielleicht arbeitet er bei der Spurensicherung und sabotiert alle Untersuchungen, die wir machen«, schlug Moore vor.
    »Oder die Spurensicherung baut den Mist ganz von selbst«, fügte Guff hinzu.
    »Mir ist völlig egal, wie er es macht«, sagte Sara. »Ich möchte nur wissen, wer er ist.«
    In engen schwarzen Bikershorts und einem sehr großen verwaschenen Michigan-Sweatshirt marschierte Elliott schnurstracks ins Foyer des rechtsmedizinischen Instituts. Er rief dem Sicherheitsbeamten »Bote« zu und hob den knallgelben Nylonrucksack, den er sich über die Schulter gehängt hatte, leicht an. »Ich suche einen Dr. Fawcett.«
    »Nehmen Sie den Lift in den Keller«, sagte der Sicherheitsbeamte. »Zimmer B-22.«
    Als Elliott im Keller ankam, fand er Zimmer B-22 schnell. Fawcett saß an seinem Schreibtisch. »Tag«, sagte Elliott lächelnd. »Ich soll den Obduktionsbefund für Arnold Doniger abholen.«
    »Sind Sie von der Staatsanwaltschaft?«, fragte Fawcett argwöhnisch.
    »Aber sicher.« Elliott zog ein Klemmbrett aus seinem Rucksack. »Mal sehen – ich soll ihn auf schnellstem Weg der stellvertretenden Bezirksstaatsanwältin Sara Tate in der Centre Street 80 bringen. Sie möchte ihn am liebsten schon gestern haben.«
    »Das wollen sie alle«, sagte Fawcett grinsend und reichte Elliott den verschlossenen Umschlag.
    »Danke, Doktor«, sagte

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