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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Müllmännern, die frühmorgens den Müll abholten, befragte die Nachtschichttürsteher der Häuser in unmittelbarer Nähe und rief sogar die lokalen Taxiunternehmen an, um herauszufinden, welche Fahrer in der fraglichen Nacht in dieser Gegend unterwegs gewesen waren. Egal, wie weit hergeholt, wie unwahrscheinlich oder wie grotesk die Spur war, Jared und seine Mitarbeiter suchten nach jemandem, der Kozlow an einem Punkt platzieren konnte, der nicht mit dem übereinstimmte, an dem McCabe ihn gesehen haben wollte. Doch am Ende, nach all den anstrengenden Nachforschungen, konnten sie keinen einzigen neuen Zeugen finden.
    »Es muss jemanden geben, den wir übersehen haben«, sagte Jared und starrte auf den Plan an der Wand.
    »Sie machen wohl Witze?«, sagte Kathleen. »Wir haben an alles und jeden gedacht.«
    »Haben Sie etwas über die Zeitungsjungen in Erfahrung gebracht?«
    »Welche? Die der New York Times, der New York Post, der Daily News oder der Newsday? Ich habe mit allen gesprochen und keiner hat am fraglichen Morgen vor halb sechs mit dem Austragen begonnen.«
    »Und was ist –«
    »Es gibt niemanden mehr«, unterbrach ihn Kathleen. »Wir haben sie alle durch. Die lokalen Bäckereien, die bei Tagesanbruch mit dem Teigkneten beginnen, die Lebensmittelläden, die rund um die Uhr geöffnet sind, sogar die noblen Hostessenagenturen, die in dieser Gegend aktiv sind. Ich glaube, der einzige Mensch, mit dem wir nicht gesprochen haben, ist Arnold Doniger, und das nur deshalb, weil er tot ist.«
    »Ich weiß«, sagte Jared. »Ich möchte nur nichts übersehen.«
    »Jared, Sie können Lenny nicht zurückholen, wenn Sie sich selbst ins Grab bringen. Und Ihre Frau retten Sie damit schon gar nicht! Wenn wir etwas über ihre Anträge erfahren, werden wir schon wesentlich genauer sehen, was auf uns zukommt. Aber solange das nicht der Fall ist, dürfen Sie nicht noch länger solchen Raubbau mit Ihren Kräften treiben.«
    »Es geht mir prima«, sagte Jared und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    »Jared, Sie sind nicht –«
    »Ich sagte, es geht mir prima«, unterbrach er sie gereizt. »Und jetzt zum nächsten Punkt.«
    »Wie weit müssen wir denn noch fahren?«, fragte Guff, der zwischen Sara und Moore auf dem Rücksitz eines Taxis saß.
    »Hören Sie endlich auf zu fragen«, sagte Moore, als das Taxi den Holland Tunnel verließ. »Wir kommen schon noch früh genug an.«
    »Ich kann mir nicht helfen«, sagte Guff. »Bei Außendiensteinsätzen werde ich jedes Mal ganz hibbelig. Dann fühle ich mich plötzlich wieder wie auf der Junior High.«
    »Auf der Junior High?«, brummte Moore. »Dann würde ich sagen: Halten Sie den Mund, bis wir da sind, oder ich stopfe Sie in ein Spind im Umkleideraum.«
    »Ahhhh, holde Jugendzeit«, sagte Guff lächelnd. »Wie ich diese längst vergangenen Tage vermisse.«
    Zehn Minuten später hielt das Taxi vor dem Haupteingang der Hudson County Pistol Range. Als die drei Kollegen aus dem Taxi stiegen, verkündete Conrad Moore: »Da wären wir – der beste Schießstand des Dreistaatengebiets.«
    »Sie meinen, außer Manhattan selbst?«, fragte Sara.
    Zwanzig Minuten später waren Moore, Sara und Guff bewaffnet, ausgerüstet und bereit, mit den Schießübungen zu beginnen. Sara und Guff folgten Moore durch das lang gezogene, unauffällige Gebäude in einen riesigen Raum, der acht separate Schießstände enthielt. Am gegenüberliegenden Ende befand sich jeweils die dazugehörige Zielscheibe. Einige Schießstände hatten als Ziele Scheiben mit einem Zehnerring, andere mit den Umrissen von Hirschen und Löwen, und wieder andere mit Umrissen von Menschen. Die einzelnen Schießstände waren in solche für Anfänger und Fortgeschrittene unterteilt, wobei die Zielscheiben für die Anfänger sechs Meter, für die Fortgeschrittenen neun Meter entfernt waren. Ohne zu zögern, steuerte Moore schnurstracks auf ein Abteil für Fortgeschrittene zu.
    »Wir sind wohl Anfänger«, sagte Guff zu Sara.
    »Von wegen«, sagte Moore. »Sie bleiben schön bei mir.«
    »Aber ich habe noch nie im Leben eine Schusswaffe abgefeuert.«
    »Das macht nichts«, sagte Moore. »Die beste Methode, jemanden schwimmen zu lehren, ist, ihn ins Tiefe zu werfen.«
    »Und wenn ich gar nicht schwimmen lernen will?«, warf Sara ein.
    Moore deutete auf das Abteil neben seinem. »Jeder schwimmt. Gehen Sie da rein.«
    Als jeder der drei in einem Abteil war, legte Moore Schutzbrille und Kopfhörer an. »Können Sie mich alle hören?«,

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