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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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schloss die Tür wieder hinter sich.
    »Was soll daran Besonderes sein?«, fragte Guff. »Ist doch nur ein Weinkeller.«
    »Nicht nur«, sagte Sara und wandte sich zum Gehen. »Schnell weg hier.«
    Sara saß in Fawcetts Büro im Keller des gerichtsmedizinischen Instituts und wartete, dass Guff aufhörte zu telefonieren.
    »Nein, ich verstehe«, sagte Guff. »Aber glauben Sie, es ist grundsätzlich möglich?«
    Während Guff auf eine Antwort wartete, kam Fawcett herein und setzte sich an seinen Schreibtisch. »Mit wem spricht er?«, fragte er Sara.
    »Mit Chillington Freezer Systems. Das ist die Herstellerfirma der Kühlanlage in Donigers Weinkeller.«
    »Ja. Ja. Nein, ganz meiner Meinung«, sagte Guff. »Und nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe!« Er legte auf und wandte sich Sara und Fawcett zu. »Also, die wirklich hilfsbereiten Kundenserviceleute bei Chillington sagen, ein Weinkeller ist normalerweise auf 12 Grad eingestellt, und die Luftfeuchtigkeit beträgt zwischen fünfundfünfzig und achtzig Prozent – je nachdem welche Luftverhältnisse im Raum herrschen.«
    »Ich will nichts über Weinlagerung wissen«, unterbrach ihn Sara. »Ich möchte wissen, wie kalt man ihre Kühlschränke stellen kann.«
    »Das ist das Problem«, sagte Guff. »Ein Weinkeller ist kein Kühlschrank. Er ist zum Kühlen gebaut, aber nicht für besonders niedrige Temperaturen.«
    »Und wie niedrig –«
    »Immer mit der Ruhe, dazu komme ich gleich«, sagte Guff. »Die Frau, die ich eben am Telefon hatte, meinte, manuell könnte man die Temperatur auf acht bis zehn Grad stellen. Aber wenn man den Luftentfeuchter und die Aufheizspule entfernt, und wenn keine Sonne in den Raum kommt –«
    »Wie in einem Keller.«
    »Genau. In einem Kellerraum zum Beispiel kann man die Temperatur auf vier bis sieben Grad minus senken.«
    »Ich hab’s gewusst!«, rief Sara und hieb auf Fawcetts Schreibtisch. »Ich wusste es in dem Moment, in dem ich diesen Kasten sah!«
    »Könnte mir vielleicht mal jemand erklären, worum es hier geht?«, sagte Fawcett. »Warum dieses plötzliche Interesse an Weinkellern?«
    »Wegen einer Bemerkung von Ihnen bei der Obduktion.« Sara zog den Entwurf von Fawcetts Obduktionsbefund heraus, den sie mit eigenen Notizen versehen hatte. »Sie erwähnten damals, Mr. Donigers Hirnhaut wiese Risse auf, die durch Minustemperaturen verursacht worden sein könnten. Hier haben wir unsere Minustemperaturen! So konnten sie verhindern, dass der Verwesungsgestank im ganzen Haus zu riechen war, und so konnten sie den Anschein erwecken, als wäre Arnold Doniger erst mehrere Tage nach dem Einbruch gestorben – sie packten ihn in den Weinkeller und stellten diesen so kalt wie möglich. Jede Wette, dass sie ursprünglich nur vorhatten, am Morgen nach seiner Ermordung den Notarzt zu rufen und zu sagen, ihr zuckerkranker Ehemann sei gestorben. Doch nachdem Patty Harrison Kozlow das Haus hatte verlassen sehen und dieser festgenommen worden war, mussten sie sich etwas anderes einfallen lassen.«
    »Was ist mit den Sachen, die er bei sich hatte?«, fragte Guff. »Dem Golfball und der Platinuhr?«
    »Ich würde sagen, Kozlow konnte den Hals nicht voll bekommen. Vermutlich hat er die Sachen in der Hoffnung, niemand würde es merken, einfach beim Rausgehen eingesteckt. Ihm war jedenfalls nicht klar, dass man ihn wenige Minuten später verhaften würde. Und als ihn dann der Cop zu Claire Donigers Haus zurückbrachte, fragte der Cop Mrs. Doniger, ob bei ihr eingebrochen worden sei. Ihr blieb keine andere Wahl, als auf die Einbruchsgeschichte einzusteigen. Jedenfalls war das an diesem Punkt besser, als zuzugeben, Kozlow wäre da gewesen, um ihren Mann umzubringen.«
    »Das ist eindeutig eine Möglichkeit«, sagte Fawcett. »Vor einigen Jahren versuchte ein Mann etwas Ähnliches mit seiner toten Frau. Soweit ich mich erinnern kann, verstaute er sie in einer Gefriertruhe, bis seine Stiefkinder in Urlaub fuhren.«
    »Sehen Sie, das ist es, was ich an New York so toll finde«, erklärte Guff stolz. »Die Leute hier sind so gewissenhaft.«
    Um immer einen Vorwand zu haben, nach Hause kommen zu können, ließ Jared fast alle seine Sachen in seiner Wohnung. So konnte er einmal die Woche zu Hause aufkreuzen, um sich einen Anzug, ein paar Krawatten, oder was ihm sonst gerade einfiel, zu holen und sich bei dieser Gelegenheit in der Wohnung umzuschauen und, was das wichtigste war, seine Frau zu sehen. Nach ihrer letzten Auseinandersetzung war Jared fest entschlossen

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