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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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wissen.
    »Ein Vater ist hier nicht erwähnt«, sagte Guff. »Der Junge wuchs unter relativ ärmlichen Verhältnissen in Queens auf, und seine Mutter arbeitete sowohl als Sekretärin wie als Kellnerin. Aber jetzt wird es interessant! Ihren Steuerunterlagen zufolge arbeitete Elliotts Mutter für eine Firma namens Stage Rights Unlimited. Und das war der ursprüngliche Name von – Sie haben völlig richtig geraten –«
    »Echo Enterprises«, sagte Moore.
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«, fragte Sara.
    »Warten Sie, es kommt noch besser! Als sie bei Stage Rights war, war Phyllis Traylor die Sekretärin von Mr. Arnold Doniger. Aber ihren Sozialversicherungsunterlagen zufolge wurde sie ein paar Monate vor Elliotts Geburt bei Stage Rights entlassen.«
    »Das muss mindestens fünfundzwanzig bis dreißig Jahre her sein«, sagte Sara. »Lebt sie noch?«
    »Nein, sie ist vor sieben Jahren an Lungenkrebs gestorben. Elliott besuchte in Queens die Highschool und bekam ein Stipendium für ein Ingenieurstudium am Brooklyn College. Seinen Noten zufolge muss er ein richtiges Wunderkind gewesen sein, aber der Tod seiner Mutter setzte ihm offensichtlich schwer zu. Er war damals gerade das erste Jahr auf dem College.«
    »Weswegen war er im Gefängnis?«, fragte Moore.
    »Schwerer sexueller Missbrauch und schwere Körperverletzung. Wie es scheint, hatte er mit einer Frau, der er den Hof machte, gewisse Meinungsverschiedenheiten. Sie schrie, sie würde vergewaltigt, worauf er sie ins Gesicht schlug und ihr den Unterkiefer brach. Zum Glück hat es jemand gehört und die Polizei verständigt. Der Akte zufolge, die wir über ihn haben, ist er ziemlich brutal. Und clever.«
    »Das Ingenieurstudium könnte die Fingerabdrücke erklären«, sagte Sara.
    »Trotzdem verstehe ich eines nicht«, sagte Moore. »Was springt für diesen Traylor dabei heraus, wenn Kozlow für schuldig befunden wird?«
    »Vielleicht ist er noch sauer, weil seine Mutter damals gefeuert wurde«, schlug Guff vor.
    »Das glauben Sie doch selbst nicht«, sagte Sara. »Wegen so was geht man doch nicht solche Risiken ein.«
    »Vielleicht hat ihn jemand angeheuert, der aus einem anderen Grund etwas gegen Kozlow und Rafferty hat.«
    »Nein, jetzt verlieren Sie sich in Hirngespinsten«, sagte Moore. »Wenn Traylor hier mitmacht, muss er in irgendeiner Form davon profitieren. Immerhin geht es hier um eine Firma, die gut und gern ihre fünfzig Millionen Dollar wert ist.«
    »Darf ich Sie dann vielleicht Folgendes fragen«, sagte Guff, der sich zu Sara auf die Couch setzte. »Wenn Rafferty das Geld nicht kriegt, wer bekommt es dann?«
    »Laut Testament Arnold Donigers Erben.«
    »Heißt das, Claire Doniger?«, fragte Guff verwirrt.
    »Nein, im Testament steht ausdrücklich, dass Claire Doniger nichts bekommt, und da sie in ihrem Ehevertrag auf sämtliche Ansprüche verzichtet hat, geht alles an seine anderen noch lebenden Verwandten. Zuerst werden sie Nachforschungen anstellen, ob er irgendwelche Kinder hatte, dann werden sie –«
    »Augenblick, bitte«, sagte Moore. »Was ist, wenn Arnold Doniger einen Sohn hatte, von dem er nichts wusste?«
    »Wie sollte jemand einen Sohn haben, von dem er –« Sara lief plötzlich ein kalter Schauder den Rücken hinunter. »O mein Gott. Du meinst, Elliott Traylor –«
    »Klar, warum nicht? Das wäre das Einzige, was einen Sinn ergäbe.«
    »Einen Augenblick mal«, sagte Guff. »Sie glauben, Elliott Traylor ist Arnold Donigers Sohn?«
    »Ja, das glaube ich«, erwiderte Sara. »Nehmen Sie doch mal die einzelnen Fakten: Elliotts Mutter arbeitet fünf Jahre als Donigers Sekretärin. Im Lauf der Zeit entspinnt sich zwischen den beiden eine kleine Büroromanze und Arnold beginnt sich hinter dem Rücken seiner ersten Frau anderweitig zu vergnügen. Dann die schlechte Nachricht – Elliotts Mutter ist schwanger. Sechs Monate vor der Entbindung setzt Doniger sie auf die Straße. Er hat zwar massenhaft Geld, aber er ist nicht bereit, sich seine Ehe, seinen Ruf und seinen Lebensstandard durch ein uneheliches Kind ruinieren zu lassen.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, sagte Moore. »Sechs Monate später wird Elliott geboren. Seine Mutter hat keinen Job, kein Geld und, wie aus der Geburtsurkunde hervorgeht, keinen Mann. Als Elliott alt genug ist, erzählt ihm seine Mutter die Geschichte von seinem Vater, und in der Folge entwickelt Elliott starke Hassgefühle gegen den Mann, der seine Existenz zu leugnen versucht. Als sich schließlich eine

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