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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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    »Sagen Sie mir nicht dauernd, ich soll noch etwas Geduld haben«, schnauzte Claire Doniger McCabe an. »Ich bin jetzt schon seit sechs Uhr morgens hier. Sie wollen mich nicht telefonieren lassen, ich darf niemanden sehen – man könnte meinen, ich stehe unter Arrest.«
    »Zum zehnten Mal, Ms. Doniger, der Prozess fängt erst an, wenn die Geschworenenauswahl abgeschlossen ist. Und wenn das der Fall ist, werden Sie in das Gerichtsgebäude gegenüber gebracht, damit Sie Ihre Aussage machen können. Bis dahin sind Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit hier.«
    Sara lehnte sich in ihren Stuhl zurück. Alles lief nach Plan.
    »Ja, ich verstehe«, sagte Jared ins Telefon. Dann trat langes Schweigen ein. »Wenn es das ist, was da steht, werde ich es schon irgendwie regeln. Und wenn ich ihn sehe, sage ich ihm Bescheid. Ja, werde ich. Auf jeden Fall.«
    »Und?«, fragte Rafferty, bevor Jared den Hörer auflegen konnte. »Was haben sie gesagt?«
    »Die gute Nachricht ist, dass sie Dutzende von Fingerabdrücken auf dem Messer in Claires Leiche gefunden haben«, sagte Jared zu Rafferty. »Die schlechte ist, alle Fingerabdrücke sind von Ihnen.«
    »Das ist ja der Hammer«, sagte Kozlow lachend.
    »Das muss ein Irrtum sein«, erklärte Rafferty bestimmt. »Das ist gar nicht möglich. Sie haben nicht mal meine Fingerabdrücke.«
    »Inzwischen schon – sie haben sie aus Ihrem Büro. Für meine Frau sind Sie jetzt der Hauptverdächtige, weshalb sie auch gleich die Spurensicherung in Ihr Büro geschickt hat. Und sie haben auf Ihrem Kaffeebecher, Ihrem Schreibtisch und sogar auf Ihren Türknäufen jede Menge tadelloser Fingerabdrücke gefunden.« Als er die plötzliche Veränderung in Raffertys Miene bemerkte, fragte Jared: »Ist etwas?«
    »Das ist vollkommen unmöglich«, stieß Rafferty hervor. »Ich schwöre bei Gott, ich war es nicht.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Jared. »Aber als Anwalt muss ich Sie darauf hinweisen, dass –«
    »Ich habe sie seit einer Woche nicht mehr gesehen«, fiel ihm Rafferty ins Wort.
    »Gibt es denn jemanden, der Zugang zu Ihren Fingerabdrücken haben könnte?«, fragte Jared. »Jemand, der davon profitieren würde, wenn Sie …«
    »Er meint doch nicht etwa …«, begann Kozlow.
    »Diese hinterhältige kleine Kröte«, fauchte Rafferty. »Wenn Elliott –« Er verstummte abrupt und wandte sich wieder Jared zu: »Wurde schon ein Haftbefehl gegen mich erlassen?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Aber spätestens heute Abend dürfte das der Fall sein.«
    »Gut«, sagte Rafferty. »Dann sollen sie ruhig kommen.« Er sprang auf und stürmte, gefolgt von Kozlow, aus dem Raum.
    »Wer ist Elliott?«, rief ihnen Jared hinterher. Keiner von beiden antwortete.
    Als Rafferty und Kozlow weg waren, kam Kathleen in das Büro. »Soweit alles in Ordnung?«, fragte sie Jared.
    »Ich weiß nicht«, sagte Jared. »Fragen Sie mich in einer Stunde noch mal.«
    Die erste Kugel traf ihn in die Brust. Die zweite durchschlug seinen Magen. Aber das erste, was Conrad Moore registrierte, war der Geschmack von Blut in seinem Mund. Er machte sich fast sofort bemerkbar und erinnerte ihn an den Geschmack von Lakritze. Das war der Punkt, an dem auch die Schmerzen einsetzten. Sie waren nicht wie die Schmerzen, als er sich beim Rugby den Arm gebrochen hatte. Diese Schmerzen waren auf einen bestimmten Bereich seines Körpers begrenzt geblieben. Dagegen gingen ihm diese hier durch und durch. Als sein Körper taub wurde, spürte er einerseits weniger – aber irgendwie tat es auch stärker weh. Ihm begann alles vor den Augen zu verschwimmen, aber den Mann auf der anderen Seite des Raums konnte er immer noch sehen.
    Elliott saß am Küchentisch und verfolgte das Geschehen wie eine Theatervorführung. Er wartete darauf, dass Moore zu Boden fiel, aber Moore gab nicht auf. »Da musst du schon noch etwas öfter abdrücken«, schrie er Elliott an, obwohl er seine eigene Stimme kaum mehr hören konnte.
    Zwei weitere Schüsse fielen. Einer traf Moore am Arm, der andere in der Brust. Sein Körper befand sich inzwischen in einem Schockzustand. Doch obwohl seine Beine bereits einzuknicken begannen, taumelte er weiter mit ausgestreckten Armen auf Elliott zu. Er versuchte zu sprechen, schaffte es aber nicht.
    Elliott gab noch einen Schuss ab. Er traf Moore in die Schulter und schleuderte ihn nach hinten. Aber fast im selben Augenblick setzte er seinen Marsch zum Tisch bereits wieder fort. Er wusste, er musste sterben, aber er war seinem Ziel ganz

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