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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Teppich«, unterbrach ihn Elliott. »Komm lieber hier vorbei, damit wir uns unterhalten können.«
    »Wenn du was zu besprechen hast, kommst du gefälligst hierher!«
    »Auf keinen Fall! Entweder hier oder gar nicht. Du kannst es dir ja noch mal in Ruhe überlegen – jedenfalls wirst du es nicht bereuen. Ich habe etwas, das dich bestimmt interessiert.«
    »Was soll das –«
    Elliott legte auf. Als er sich wieder dem Tisch zuwandte, öffnete er eine kleine Schachtel mit Munition und lud seinen Revolver neu. Links von ihm war ein Paar Plastikhände. Auf die Stümpfe der Hände waren mit schwarzer Tinte zwei Wörter geschrieben: OSCAR RAFFERTY. So einfach war das, dachte er. Jetzt brauchte er nur noch zu warten.
    »Warum hat er nicht angerufen?«, fragte Guff. Er hatte sein Kinn auf Saras Schreibtisch gestützt und starrte das Telefon an.
    »Er ist erst zwei Stunden weg«, sagte Sara. »Lassen Sie ihm etwas Zeit.«
    »Vielleicht hatte er Schwierigkeiten.«
    »Ach was. Sicher versucht er nur, es besonders realistisch hinzukriegen. Sie kennen doch Conrad: Perfektion braucht ihre Zeit.«
    »Glauben Sie, McCabe kommt mit Claire Doniger einigermaßen zurecht?«
    »Als ich vorhin unten im Keller war, hat sie ihn fast in den Wahnsinn getrieben.«
    »Dann sollten wir vielleicht mal zu ihnen runtergehen«, schlug Guff vor. »Um sie etwas bei Laune zu halten.«
    »Wenn es Sie glücklich macht, meinetwegen.« Sara folgte Guff zur Tür.
    Ein paar Minuten später kamen Sara und Guff im Keller an. Da sie sich erst über den Stand der Dinge informieren wollten, gingen sie zunächst in den Beobachtungsraum. Doch als sie durch den durchsichtigen Spiegel sahen, blickten sie in einen leeren Raum.
    Bevor sie dazu kamen, sich darüber Gedanken zu machen, kam Officer McCabe in den Raum gestürzt. Seine Stirn war schweißnass. »Bitte sagen Sie mir, sie ist bei Ihnen!«, stieß er hervor.
    »Wovon reden Sie?«, fragte Guff.
    »Wo ist Claire Doniger?«, fragte Sara.
    »Keine Ahnung«, sagte McCabe. »Sie bat mich, ihr eine Tasse Kaffee zu holen, und als ich zurückkam, war sie verschwunden!«
    »O mein Gott!«, entfuhr es Guff.
    »Was soll das heißen, sie war verschwunden?«, fragte Sara fassungslos. »Sie kann doch nicht einfach weg sein.«
    »Wann ist das passiert?«, fragte Guff.
    »Vor höchstens zehn Minuten«, sagte McCabe. »Ich habe in der Toilette nachgesehen, aber als ich hier Geräusche hörte, lief ich zurück und fand Sie.«
    »Guff, überwachen Sie die Aufzüge«, ordnete Sara an. »Und behalten Sie auch die Treppen im Auge! Wir beide sehen in jeden Raum hier unten. Wir sind hier im Keller – es ist also nicht so, dass sie durch ein Fenster ins Freie klettern kann.«
    Sara sprintete den Flur hinunter und sah in jeden Raum, an dem sie vorbeikam. Der Keller wurde vorwiegend zu Lagerzwecken verwendet, weshalb die einzelnen Räume lediglich mit Aktenschränken voll gestellt waren. Wie hatte sie nur entkommen können? fragte sich Sara. Hatte sie gewusst, dass es ein abgekartetes Spiel war? Hatte es ihr jemand verraten? Hatte McCabe sie absichtlich entkommen lassen? In diesem Moment blieb Sara stehen. Was war, wenn Stockwell etwas über McCabe wusste? Und was war, wenn Jared Stockwell erzählt hatte … Nein. Nein, das würde er nie tun. Schlag dir das aus dem Kopf. Nach zehn Minuten war jeder Raum durchsucht. Von Claire Doniger fehlte jede Spur.
    »Ich kann es immer noch nicht fassen«, stieß Sara atemlos hervor und wandte sich McCabe zu: »Wie konnten Sie sie nur allein lassen? Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Jetzt hören Sie mal – ich habe alles getan, um auf sie aufzupassen! Es ist nicht meine Schuld.«
    »Ach, und wessen Schuld ist es dann? Meine vielleicht, weil ich so blöd war, Ihnen zuzutrauen, Sie wären dieser simplen Aufgabe gewachsen!«
    »Jetzt regen Sie sich erst mal wieder ab«, sagte Guff und zog Sara von McCabe zurück. »Irgendwie kriegen wir das schon wieder hin.«
    »Sie haben vielleicht Nerven«, sagte Sara. »Sobald Rafferty und Elliott rausfinden, dass sie noch am Leben ist, sind wir geliefert.«

19
    »Glauben Sie wirklich, sie ist blöd genug, um zu Rafferty zu gehen?«, fragte Sara, die neben Guff auf dem Rücksitz eines durch die Stadt rasenden Polizeiautos saß.
    »Wo sollte sie denn sonst hin?«, sagte einer der zwei Polizisten auf dem Vordersitz. »Ihr Haus ist ein Tatort.«
    »Das weiß sie aber nicht.«
    »Wenn sie Rafferty wirklich liebt, wird sie auch zu ihm gehen«, sagte einer der zwei

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