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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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alle Seminarteilnehmer auf aufzustehen. Dann, als jeder in dem großen Vorlesungssaal stand, sagte er: Alle Frauen setzen. Alle, die nicht in den Vereinigten Staaten geboren sind, setzen. Alle, die eins achtzig oder kleiner sind, setzen.‹ Und einer nach dem anderen begannen sich alle im Saal Anwesenden zu setzen. Als er die Liste seiner Bedingungen schließlich durchhatte, stand nur noch einer. Jared. Und dann sagte der Professor: ›Das ist der einzige Seminarteilnehmer, der, mit Ausnahme des Mindestalters, die Voraussetzungen aufweist, Präsident zu werden.«‹
    »Na, und wenn schon! Das heißt doch nur, Jared ist der Saubermann schlechthin und größer als eins achtzig.«
    »Nein, es ist nicht nur das. Egal, wie clever oder gerissen oder aggressiv man ist, findet Jared auf geradezu unheimliche Weise immer einen Dreh, alles zu seinen Gunsten laufen zu lassen. So hat er das Jurastudium geschafft, und deshalb wird er es wahrscheinlich auch zum Partner bringen, obwohl er Schwierigkeiten hat, neue Mandanten für seine Kanzlei zu gewinnen. Es ist schwer zu erklären, aber er ist einer jener Menschen, bei denen man den Eindruck hat, als fiele ihnen alles leicht, auch wenn sie hart dafür arbeiten müssen.«
    »Diese Typen hasse ich«, sagte Guff.
    »Und ich habe einen von diesen Typen geheiratet. Das heißt, wir werden uns sogar noch mehr anstrengen müssen, um zu gewinnen. Doch wieder zurück zu den wesentlichen Dingen. Ich würde noch gern mit Ms. Donigers Nachbarin telefonieren …«
    »Mit Patty Harrison.«
    »… sehen Sie zu, dass Sie sie mir ans Telefon bekommen, damit ich ein erstes Gespräch mit ihr führen kann. Sie ist mit Abstand der beste Zeuge, den wir für die Grand Jury haben – sie ist die einzige, die tatsächlich gesehen hat, wie Kozlow das Haus verlassen hat. Drittens möchte ich noch mal mit Ms. Doniger sprechen. Wir sollten dafür sorgen, dass sie gründlich vorbereitet ist, bevor wir vor die Grand Jury treten. Und viertens … Was war der vierte Punkt?«
    »Sie wollten noch mal mit Officer McCabe sprechen. Er wartet draußen auf dem Flur.«
    »Was? Er ist schon da?«
    »Während wir hier plaudern«, sagte Guff. »Weil Sie gestern ständig unterwegs waren, habe ich ihn angerufen und gefragt, wann er vorbeikommen könnte. Er arbeitet Freitagabends und das ganze Wochenende, deshalb fragte er, ob es heute ginge.«
    »Sehr gut«, sagte Sara. »Schicken Sie ihn rein!«
    Eine Minute später trat Officer Michael McCabe in Saras Büro. Er hatte stechende Augen und einen müden Zug um den Mund. Außerdem war er dünner, als ihn Sara von ihrem Gespräch am Bildtelefon in Erinnerung hatte. McCabe setzte seine Uniformmütze ab, unter der dichtes schwarzes Haar zum Vorschein kam, und nahm vor Saras Schreibtisch Platz. »Und wie sind die Leute hier zu Ihnen?«, fragte er mit einem starken Brooklyner Akzent.
    »Alle sind wirklich nett«, antwortete Sara, während sie zu einer Seite mit Fragen in ihrem Block blätterte. »Wenn wir kurz Ihre Aussage vor der Grand Jury durchgehen könnten. Erzählen Sie mir noch mal, was in dieser Nacht geschah.«
    »Die Sache war eigentlich ganz einfach. Ich bin für die East Side zuständig, von der Eightieth Street zur Ninetieth und von der Lexington zur Madison. Um halb vier Uhr morgens kriege ich also über mein Funkgerät rein, dass gerade jemand in der East Eightysecond zweihunderteins einen Einbruch gemeldet hat. Sie haben mir eine Beschreibung des Täters durchgegeben, und ich bin sofort los zur Eightysecond Street.«
    »Sind Sie dorthin gelaufen?«
    »Natürlich bin ich gelaufen. Ich gehe Streife, haben Sie das vergessen?«
    »Natürlich nicht.« Sara tat ihr Bestes, einen informierten Eindruck zu machen. »Sie gehen Streife.«
    »Jedenfalls, zwei Straßen vom Tatort entfernt sehe ich jemanden, auf den die Beschreibung des Täters zutrifft. Also nehme ich ihn fest.«
    »Und wie lautete diese Beschreibung?«
    »Schwarze Jeans, lange schwarze Lederjacke, Spitzbart. Die Beschreibung passte.«
    »Tat er irgendetwas Verdächtiges? Rannte er? Widersetzte er sich der Festnahme? Tat er irgendetwas, das ihn schuldig erscheinen ließ?«
    »Er war um drei Uhr morgens in einer verlassenen Straße zwei Blocks vom Tatort entfernt, und die Beschreibung des Täters passte auf ihn«, sagte McCabe trocken. »Was wollen Sie mehr?«
    »Haben Sie ihn an Ort und Stelle durchsucht?«
    »Ja. Und dabei kamen die Uhr, der Golfball und das Geld zum Vorschein.«
    »Ich würde sagen, wir machen das

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