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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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immer noch Spuren des Mannes erkennen zu können, der er einmal gewesen war.
    Nachdem Pop Sara zur Begrüßung einen Kuss gegeben hatte, sah er Guff an und fragte: »Warum sehen Ihre Haare so komisch aus? Sind sie nicht echt?«
    »Nein, sie sind wirklich so«, antwortete Guff. »Ich bin übrigens Guff. Freut mich, Sie kennenzulernen, Pop.«
    »Nennen Sie mich ruhig Pop«, sagte Pop und schüttelte ihm die Hand. »Und das mit Ihren Haaren war natürlich nur Spaß. Immer zu einem kleinen Scherz aufgelegt, Sie wissen schon.« Mit einem vielsagenden Blick auf Sara folgte Guff Pop in das Restaurant. »Wo ist denn die Nervensäge von deinem Mann?«
    »Er arbeitet an einem Fall«, erklärte Sara. »Ich soll dich schön von ihm grüßen.«
    »Erzähl mir doch keinen Unsinn, Schwester. Ich bin schon von besseren Leuten versetzt worden als ihm.«
    »Das wundert mich überhaupt nicht.«
    Die Bedienung führte Guff, Sara und Pop an einen Tisch im hinteren Teil des Restaurants.
    »Ist der Laden hier auch wirklich ganz gut?«, fragte Guff.
    »Ganz gut?«, sagte Pop. »Das ist der Second Avenue Deli! Die machen hier schon Pastrami, seit Eisenhower seine riesige Stirn ins Weiße Haus zwängte.«
    »Eisenhower hatte eine große Stirn?«, fragte Guff.
    »Und ob«, sagte Pop. »Ike hatte einen Riesenkürbis. Genau wie Jack Kennedy. Der einzige Unterschied war, Kennedy hatte Haare. Sehen Sie sich mal die Fotos an – es stimmt.«
    »Das wusste ich nicht.« Guff hatte Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen. »Wer hatte sonst noch einen großen Kopf?«
    »Meine Güte, damals hatte jeder einen. Darum trugen ja auch alle Hüte. Goldwater, Nixon, Milton Berle, sogar dieser de Gaulle drüben in Frankreich – er hatte einen riesigen. Das war wie ein Geheimcode.«
    »Ein Geheimcode?«
    »Aber klar. Wenn man einen Hut trug, bedeutete das was. Das ist wie mit den Buchstaben eines Kartenspiels. Zählt man sie zusammen, kommt –«
    »Zweiundfünfzig raus!«, platzte Guff, plötzlich ganz aufgeregt, heraus. »Den Code kenne ich!«
    Als Sara zu lachen begann, fing auch Pop an.
    »Was ist so komisch?«, fragte Guff, als sich die anderen beiden kaum mehr halten konnten. »Moment mal – Sie haben ihm von dieser Sache mit dem Kartenspiel erzählt, stimmt’s?«
    »Und Sie sind drauf reingefallen!«, sagte Pop. »Entschuldigung«, fügte Sara hinzu, »aber als Sie plötzlich so aufgeregt wurden, konnte ich mich einfach nicht mehr beherrschen.«
    »Wirklich toll«, brummte Guff, griff nach einer Speisekarte und hielt sie sich vors Gesicht. »Immer auf den Neuen! Wenn es die Familie Tate glücklich macht, sich an einem armen Teufel abzureagieren, bitte, tun Sie sich keinen Zwang an.«
     
    Vor dem Deli stand der Mann mit den eingefallenen Wangen gegen einen silbernen Wagen gelehnt. Er war Anfang dreißig, aber wegen seiner markanten Züge war sein Alter schwer zu schätzen. Von seinem Standort aus hatte er Sara, Guff und Pop gut im Blick. In den fünf Minuten, die er sie aufmerksam beobachtete, kehrten seine Blicke immer wieder zu Pops Gesicht zurück. Noch ein wunder Punkt, dachte der Mann und verschränkte die Arme.
     
    »Und wie gefällt dir dein neuer Job?«, fragte Pop und griff nach seinem Sandwich mit Pastrami und Corned Beef. »Gut oder schlecht?«
    »Gut«, sagte Sara.
    »Und auf dem besten Weg, besser zu werden«, flocht Guff ein. »Erzählen Sie ihm von dem Fall.«
    »Von welchem Fall?«, fragte Pop. »Nichts …«
    »Erzähl schon«, drängte Pop. »Hör auf deinen Freund.«
    »Nichts Großartiges«, sagte Sara. »In meinem ersten Fall treffen Jared und ich aufeinander.«
    »Das ist es also«, sagte Pop. »Kein Wunder, dass er nicht hier ist. Ihr geht euch gegenseitig an den Kragen?«
    »Noch nicht.« Sara stocherte an einem Kartoffelpfannkuchen herum. »Er hat sich nur sehr gründlich darauf vorbereitet, was mich …«
    »Es macht dich nervös, stimmt’s?«, fragte Pop.
    Sara legte die Gabel weg und schob ihren Teller beiseite. »Er ist nicht nur ein guter Anwalt – er kennt mich auch besser als jeder andere.«
    »Also, da hast du nichts zu befürchten. Wenn es darum geht, Geschworene zu überzeugen, bist du wesentlich glaubwürdiger als er – ganz gleich, wie gründlich er sich vorbereitet. Er hatte es sein ganzes Leben lang leicht, und so was merken die Leute.«
    »Bitte sag das nicht, Pop. Er hat hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo er ist – er hatte es nicht leicht.«
    »Von wegen! Er hatte es leicht, als ich ihn kennenlernte,

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