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Der Fall

Titel: Der Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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dazu?«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben mich sehr gut verstanden. Sie haben mich von Anfang an vor Stockwell gewarnt, aber jedes Mal wenn ich Ihre Hilfe brauche, um ihm auf den Zahn zu fühlen, sind Sie sofort dabei. Was ist nun wirklich Sache?«
    Über Moores Züge legte sich der Anflug eines Grinsens.
    »Ich habe doch recht, oder?«, hakte Sara nach. »Sie glauben auch, dass er Dreck am Stecken hat.«
    »Da möchte ich mich vorerst noch eines Urteils enthalten. Tatsache ist jedoch, ich vertraue Ihrem Riecher. In diesem Fall gibt es zu viele unerklärliche Zufälle, und wenn es eines gibt, wovon ich fest überzeugt bin, dann, dass es keine Zufälle gibt. Wenn Sie also weiter bohren wollen, helfe ich Ihnen bohren, aber noch einmal: Ich werde nicht zulassen, dass Sie Victors Karriere gefährden, ohne Beweise zu haben.«
    »Ich erhebe keine Anklage gegen ihn. Ich versuche nur herauszufinden, was hier wirklich gespielt wird.«
    »Egal, was Sie vorhaben – ich glaube trotzdem, dass Sie ein schiefes Bild von der Sache haben. Unabhängig davon, dass Sie inzwischen von der Existenz des Falls wissen – wenn Victor ihn wirklich hätte unterschlagen wollen, könnte er ihn trotzdem zurückverlangt und einfach die Verfolgung abgelehnt haben.«
    »Das meinen Sie doch nicht im Ernst? Nachdem ich einmal die Einzelheiten des Falls kannte, konnte Stockwell doch die Verfolgung nicht mehr ablehnen. Es mag zwar ein unbedeutender Fall gewesen sein, aber keineswegs ein aussichtsloser.«
    »Vielleicht«, sagte Moore. »Trotzdem hätte er die Sache noch herunterspielen können. Dazu hätte er Kozlow nur eine Strafminderung anzubieten brauchen – oder dass er ihn wegen eines geringfügigeren Delikts anklagt.«
    »Außer der unbekannte Drahtzieher wollte aus irgendeinem Grand verhindern, dass der Einbrach überhaupt aktenkundig wird.«
    »Das würde ich glauben«, sagte Guff achselzuckend.
    »Sie glauben doch auch, dass alle Vegetarier böse sind«, sagte Sara.
    »Lachen Sie nicht«, konterte Guff. »Hitler war einer.«
    »Ihre Theorie hat trotzdem einen kleinen Schönheitsfehler«, sagte Moore zu Sara.
    »Der wäre?«
    »Sie haben keine Erklärung dafür, warum dieser Einbruch auf keinen Fall ans Licht kommen soll.«
    »Ich weiß«, gab Sara zu. »An diesem Punkt komme ich auch nicht weiter.«
    »Wie wär’s damit?«, schlug Guff vor. »Vielleicht ist Kozlow mit jemandem verwandt, und der Betreffende will verhindern, dass er als vorbestraft gilt.«
    »Oder Kozlow ist in einem anderen Bundesstaat auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen worden, und wenn er hier verurteilt wird, bekommt er dort Schwierigkeiten«, fügte Moore hinzu.
    »Das habe ich gleich am ersten Tag nachgeprüft«, sagte Sara. »Kozlow wurde zweimal verhaftet, aber nie verurteilt.«
    »Vielleicht soll er einen Job bekommen, für den er nicht vorbestraft sein darf«, sagte Moore.
    »Das hört sich sehr gut an«, sagte Sara.
    »Halt, ich hab’s«, platzte Guff heraus. »Vielleicht hat Kozlow mit irgendeiner anderen abgefuckten Type eine Wette abgeschlossen. Sie haben gewettet, dass Kozlow einen Monat lang nicht verhaftet wird. Doch dann macht er diesen Bruch und wird geschnappt. Und um die Wette nicht zu verlieren, versucht er die Festnahme jetzt mit allen Mitteln zu vertuschen.«
    »Das wäre auch eine Möglichkeit«, bemerkte Moore sarkastisch. »Soweit ich weiß, ist es gerade schwer in, darauf zu wetten, dass man nicht verhaftet wird. In Las Vegas ist es gerade der absolute Renner.«
    »Schweifen Sie jetzt bitte nicht ab«, sagte Sara. »Sonst noch irgendwelche Ideen?«
    »Ich glaube, der erste Schritt wäre, mehr über Kozlow und die Person herauszufinden, die seine Anwaltskosten bezahlt«, sagte Moore. »Wenn Sie das wissen, kennen Sie zumindest schon mal die beteiligten Parteien. Dann können wir auch anfangen, uns über das Motiv Gedanken zu machen.«
    »Und wir können uns mit der Frage beschäftigen, was sie mit diesem Türknauftyp von gestern zu tun haben«, sagte Guff.
    »Mit welchem Türknauftyp?«, fragte Moore.
    Sara bedachte Guff mit einem strafenden Blick. »Er meint Kozlow«, erklärte sie hastig. »Wenn wir wissen, wer sein anonymer Geldgeber ist, sehen wir wesentlich klarer, was hier wirklich gespielt wird.«
     
    »Waren Sie das?«, fragte Jared, sobald Kozlow sein Büro betrat.
    »Ob ich was war?« Kozlow schlenderte auf seinen Stuhl in der Ecke zu.
    Jared sprang von seinem Stuhl hoch und warf die Tür zu. »Sie wissen ganz genau, was ich meine!

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