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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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wiederkommst, werde ich nicht mehr hier sein. Meine letzten Tage liegen nun vor mir. Ich wünsche dir und deinen Gefährten Glück auf allen Wegen.“
    Alep nickte. „Leb wohl, Magier“, sagte er und trat durch das Weltentor.
    Wigget zögerte einen Moment, dann wandte er sich ein letztes Mal an Rodgatt und sagte: „Lasst ihn in Ruhe. Er weiß selbst, was zu tun ist. Und sollte er sich gegen die Weissagung entscheiden, kann keine Macht der Welt ihn wieder davon abbringen. Lasst ihn einfach in Ruhe! Ihr alle! Er hat genug getan.“ Wigget flog empor und folgte Alep.
     
    Alep betrat die wirkliche Welt, seine Welt und erkannte nach einem prüfenden Blick, dass alles ruhig war. Gleich darauf landete Wigget auf seiner Schulter und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Eingang der Drachenhöhle. Niemand stellte sich ihnen entgegen. Als sie aus dem Berg traten, kündete helles Mondlicht den nahenden Morgen an. Doch noch herrschte Dunkelheit und Alep hoffte unentdeckt den Königsberg verlassen zu können. Sie verließen das Areal um den Königspalast und stiegen vorsichtig den Hügel hinab in die Altstadt, um von dort zum Hornburger Hafen zu gelangen. Niemand bemerkte die dunkle Gestalt mit dem seltsam geformten Buckel auf der rechten Schulter, die hastig durch die Straßen und Gassen eilte. Als die beiden den Rand der Altstadt erreichten, trat Alep in eine schmale Passage zwischen zwei niedrigen Gebäuden und gab Wigget zu verstehen, er möge voraus fliegen und den Weg bis hinunter zum Hafen erkunden. Gerade als Alep den Durchgang verlassen wollte, erklang Wiggets Stimme. Bleibt wo Ihr seid, Magier! Vier Gardisten des Königs kommen genau auf Euch zu!
    Alep presste sich mit dem Rücken an die Wand und wartete mit angehaltenem Atem. Kurz darauf vernahm er das Stampfen schwerer Soldatenstiefel. Alep wagte nicht, sich zu rühren. Die Soldaten kamen immer näher und erreichten schließlich die enge Gasse, in der er sich versteckte. Ein einziger schneller Seitenblick und er wäre entdeckt. Doch die Gardisten marschierten geradeaus, passierten ahnungslos Aleps Versteck und waren bald darauf verschwunden.
    Der Weg ist frei. Beeilt Euch, Magier.
    Nenn mich nicht Magier!
    Eure Sorgen möchte ich haben!
    Alep verließ die dunkle Gasse. Noch zwei Mal musste er sich vor patrouillierenden Gardisten verstecken, bevor er endlich den Hafen erreichte. Nur wenige Schiffe lagen am Kai vor Anker.
    „Wo sollen wir Kwins Helfer jetzt finden?“, fragte Alep leise und musterte misstrauisch die wenigen Schiffe.
    „Wenn ich ein Anhänger Yaneas oder Rendons mit einem solch gefährlichen Auftrag wäre, würde ich meine Nächte sicher nicht hier am Hafen verbringen. Das wäre viel zu auffällig.“
    Alep nickte. Aber das bedeutete, dass sie im Laufe des Tages noch einmal hierher zurückkehren mussten und das erhöhte die Gefahr, so kurz vor der sicheren Flucht doch noch entdeckt zu werden. Aber sie hatten kaum eine andere, geschweige denn bessere Möglichkeit.
    Sie verließen den Hafen und machten sich auf den Weg ins Händlerviertel.
    Alep und Wigget erreichten das Gasthaus ‘Zur Goldenen Krone’, als die Sonne aufging. Die Goldene Krone war so früh noch geschlossen, also versteckten sie sich im angrenzenden Stall.
    „Das war knapp.“, bemerkte Wigget.
    „Der schwerste Teil des Weges liegt noch vor uns.“
    Alep setzte sich ins Stroh und sah sich aufmerksam um. Der Stall beherbergte zur Zeit viele Pferde. Kaum einer der Stellplätze war leer. Alep ließ seinen Blick über die Tiere gleiten und sagte dann: „Wenn das hier beendet ist, ich meine wirklich beendet ist, dann will ich Dohle aus dem Pferdestall des Palastes holen. Es würde Rina das Herz brechen, wenn ich ohne sie nach Hause zurückkehrte.“
    Wigget betrachtete Alep verständnisvoll. „Ich werde Euch daran erinnern - wenn es vorbei ist.“
    „Ja. Tu das! Und Wigget ...“
    „Hm?“
    „Danke.“
    „Wofür?“
    „... nun - für alles, für die ...“
    „Vergesst es“, entgegnete Wigget eilig. „Es war nichts.“ Wigget rollte sich ein und war bald darauf eingeschlafen.
    Alep erwachte, als die Händler des Marktes ihre Stände eröffneten. Er erhob sich, ging zur Tür und spähte durch einen Spalt im Scheunentor nach draußen. Wigget, der inzwischen ebenfalls aufgewacht war, kam herüber geflogen und landete auf seiner Schulter. „Alles ruhig“, murmelte Alep, ging zurück zu seinem Platz und nahm seine Habseligkeiten auf. „Komm. Wenn unser unbekannter Freund

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