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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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schlecht verheilte Wunde. Schon bald waren sie in den verwinkelten Gassen der Altstadt untergetaucht. Sie passierten die Wege und schmalen Sträßchen unbemerkt und erreichten ungesehen den ausgemachten Treffpunkt. Hinter einem abgestellten Karren gingen sie in Deckung. Alep sah über die Ladefläche hinweg und erkannte einen Königsgardisten, der am Fuß des Hügels Posten bezogen hatte. Kwin spannte den Bogen, aber bevor er einen Pfeil auf die Sehne gelegt hatte, fiel Ratibor ihm in den Arm. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Mit Handzeichen gab er zu verstehen, dass er den Posten ausschalten wollte. Alep nickte stumm. Ratibor zog ein langes Messer aus seinem Stiefel. Dann wandte er sich parallel zum Hügel und verschwanden in einer Straße, die Alep nicht einsehen konnte. Gespannt betrachtete er den Posten, der sich unruhig bewegte. Plötzlich erschien Ratibor direkt hinter ihm, legte eine Hand über dessen Mund und schlitze seine Kehle auf. Blut spritzte. Alep senkte den Blick. Ratibor packte die Leiche und schob sie unter die Sträucher am Straßenrand. Dann winkte er. Gebückt liefen Alep und Kwin weiter.
    Bald darauf tauchte N’Gucha mit ihren Bogenschützen auf. Sie trat in einen Hauseingang, der sie vor neugierigen Blicken verbarg. Die Bogenschützen versteckten sich hinter einigen Rosensträuchern. Fast gleichzeitig erreichten auch Taukon, Prak und die letzten beiden Soldaten den ausgemachten Sammelpunkt.
    N’Gucha verließ ihr Versteck, lief zu Taukon und eilte gemeinsam mit ihm die zum Palast führende Straße hinauf, bereit, jederzeit hinter einem der vielen Bäume in Deckung zu gehen. Oben angekommen trennten sich die Gruppen wieder. N’Gucha wandte sich nach links, Taukon nach rechts. Als Alep sie aus den Augen verloren hatte, sandte er Wigget hinter ihnen her.
    Der Drache folgte dicht über den Boden fliegend und bald darauf vernahm Alep seine Stimme: Kommt, Magier. Die Wachen hier sind tot.
    Alep erhob sich und gab den anderen ein Zeichen. Im Laufschritt nahmen sie den kurzen Anstieg und verteilten sich auf dem Hügel. Alep ließ seinen Blick suchend umherwandern. Hier war alles ruhig. Aus dem Arresthaus fiel Lichtschein durch ein Fenster und Alep hörte jemanden laut singen. Alep knirschte mit den Zähnen. Das Gejaule des offensichtlich betrunkenen Wächters steigerte sich noch, so dass es weithin zu vernehmen war. Nun brauchte nur noch jemand darauf aufmerksam zu werden und schon liefen sie Gefahr, entdeckt zu werden. Er gab Prak und Ratibor, die dem Arresthaus am nächsten standen, ein Zeichen und sah hinter ihnen her. Prak betrat als erster den Wachraum. Gleich darauf verstummte der Sänger mit einem entsetzten Röcheln. Dann hörte Alep erst einen, dann einen zweiten Körper zu Boden fallen. Der Wächter war wohl nicht allein gewesen. Wenig später kehrten Prak und Ratibor zurück.
    Alep sprang auf und lief zur Palastmauer. Er drückte sich flach dagegen und gebot den anderen, ihm zu folgen. Er schlich bis zur Ecke, sank auf die Knie und spähte vorsichtig darum herum. Er erkannte vier Gardisten vor dem schmiedeeisernen Tor, durch das man zum Platz vor dem Palast gelangte. Alep zog sich stumm fluchend wieder zurück. Wer hatte gesagt, dass Pretorius die Wachen verdoppeln würde? Er konnte sich nicht erinnern. Unmöglich, alle vier zur gleichen Zeit mit einem Bann zu belegen, aber wenn er vorsichtig zu Werke ging, bestand die Möglichkeit, einen nach dem anderen auszuschalten.
    Alep erhob sich, lehnte sich mit dem Rücken an die Mauer und schloss seine Augen. Er sammelte Kraft, spürte nach dem Wind, der in dieser Nach kräftig wehte und verstärkte die magischen Energien mit der Stabklinge. Dann trat er einen Schritt vor. In einer Entfernung von einem Dutzend Schritten lag das schmiedeeiserne Tor, vor dem die Gardisten des Königs Wache hielten. Alep streckte die Hand aus und ein kaum vernehmbares Fauchen ertönte
    Augenblicklich versteiften sich die ersten beiden Gardisten und fielen mit ungläubigem Gesichtsausdruck zu Boden. Die beiden anderen starrten verblüfft ihre Kameraden an und einer begann hämisch zu lachen, bis er merkte, das hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Er suchte die Umgebung ab und entdeckte Alep schließlich am Ende der Mauer.
    Alep wartete, um ganz sicher zu sein, auch über genügend Magie zu verfügen und warf dann den beiden anderen seinen Fesselzauber entgegen. Die Wächter brachen, wo sie standen, mit ungläubigem Blick

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