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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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glitt an ihr hinab bis er auf dem Boden saß. Überall klebte rotes Menschenblut - oder sein eigenes auf seiner grünen Haut, er konnte es nicht sagen. Er stank nach Tod.
    N’Gucha kam auf allen Vieren zu ihm gekrochen. „Die Bogenschützen geben ihren Kameraden Deckung. Wir können uns nicht mehr lange halten. Sie werden gleich das Portal erreichen.“
    Prak schüttelte den Kopf. So zu sitzen tat gut. „Wir müssen sie aufhalten. Irgendwie!“ Er sah die Treppe hinauf. Von Geron und dem letzten seiner Veteranen war noch immer nichts zu sehen. „Nur noch eine kleine Weile.“ Da sank der zweite Veteranen mit einem Pfeil in der Brust zu Boden.
     
    Alep und Kwin
    Alep, Kwin, Taukon, Wigget, Twist und Ratibor eilten durch die Palastflure und über die Treppen immer tiefer hinab in die unterirdischen Gewölbe des Palastes. Als sie in einen schmalen Flur einbogen, standen ihnen unversehens der Golem Vast und Halder von Locksberg gegenüber. Beim Anblick des heimtückischen Mörders stieß Ratibor einen irren Schrei aus und warf sich, die bloßen Hände vorgestreckt, dem verhassten Havlock entgegen.
    Alep spaltete Vast mit der langen Klinge seines Schlagstockes vom Kopf bis zum Rumpf. Er sah, wie die Magie aus dem leblosen Golemkörper entwich. War er schnell genug gewesen? Oder war es Vast doch noch gelungen, Pretorius von ihrer Anwesenheit im Palast zu benachrichtigen?
    Ratibors Angriff war für Havlock so überraschend erfolgt, dass er kaum Gelegenheit hatte, die Lage richtig einzuschätzen, da legten sich auch schon die kräftigen Hände des Hauptmanns um seine Kehle.
    Von der Wucht des Angriffes zu Fall gebracht, stürzten die beiden zu Boden.
    Havlock zog einen Dolch und stieß Ratibor die Klinge erst in die Seite und dann noch einmal in den Hals. Mit einem Schnaufen rollte er den leblosen Körper des Hauptmanns von sich herunter.
    Alep und seine Begleiter hatten dem kurzen Kampf unbeweglich zugesehen. Jetzt sprang Havlock auf die Füße, drehte sich um und lief brüllend den Weg zurück, den er gekommen war. „Die Erwählten!“, brüllte Havlock gellend. „Zu den Waffen! Die Erwählten sind hier! Meister! Die Erwählten.“
    Soviel zu einem gut durchgeführten Überraschungsangriff, murrte Wigget. Jetzt tritt Plan Nummer Zwei in Kraft.
    Haben wir denn einen zweiten Plan? fragte Alep verblüfft.
    Nein!, entgegnete Wigget. Noch nicht, aber vielleicht fällt mir ja rechtzeitig einer ein.
    Wiggets Stimme war noch nicht verklungen, da vernahm Alep eine andere Stimme: Eichenherz.
    Ich habe den Drachenberg erreicht. Niemand hat versucht, mich aufzuhalten, sagte der Freigolem. Ich gehe jetzt hinauf und betrete die Höhle.
    „Eichenherz hat die Insel im See erreicht“, erklärte er. Seine Nachricht wurde mit entschlossenen Mienen aufgenommen. Kwin nickte zufrieden.
    Vorsichtig folgten die Gefährten jetzt dem Weg, den Havlock für seine Flucht gewählt hatte. Nun, da das Überraschungsmoment keine Bedeutung mehr besaß, mussten sie überall mit dem Auftauchen weiterer unliebsamer Gegner rechnen. Aus den Angreifern waren Eindringlinge geworden. Über eine Treppe erreichten sie die tiefste Ebene des Palastes, die in eine weitläufige Halle mündete, in der steinerne Säulen eine hohe, reich verzierte Decke trugen.
    An beiden Enden des großen Raumes erkannten sie schmale, gewundene Gänge, die nur spärlich von Fackeln erhellt wurden. Einer der beiden Gänge musste zu den Räumen des Meistermagiers führen. Alep und Kwin tauschten fragend Blicke aus.
    „Hier bin ich nie zuvor gewesen“, brachte Wigget es schließlich auf den Punkt.
    „Dort vorne der Gang“, Alep wies nach Westen, „das ist unser Weg!“
    „Bist du sicher?“, fragte Kwin.
    Alep schüttelte den Kopf. „Nein! Aber da es nur diese beiden gibt, fällt die Entscheidung nicht schwer. Wir teilen und auf, richtig?“
    „Ich hasse es, wenn du deine Schlussfolgerungen mit einer Frage abschließt, deren Antwort offensichtlich ist.“
    Alep grinste seinen Freund an.
    „Ich nehme diesen Weg“, entschied Taukon. „Viel Glück!“ Der Ritter drehte sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort im Halbdunkel zwischen den Säulen.
    „Das gefällt mir nicht“, entschied Kwin. „Ich hatte nicht angenommen, dass schon nach so kurzer Zeit nur noch wir vier übrigbleiben würden.“
    Alep zuckte die Schultern. „So haben wir die Reise begonnen.“ Er betrachtete Twist, Wigget und zuletzt Kwin mit einem aufmunternden Lächeln. „So geht sie auch zu

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