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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Handwerker ihr Brot verdienen, als Soldaten und Söldner. Darin liegt keine Ehre!
    Jetzt schüttelte der Ritter den Kopf. „Das ist der Unterschied zwischen uns. Ich habe Ehre und erachte sie als meinen teuersten Besitz. Du aber strebst nach ihr und glaubst, sie nur im Kriege erringen zu können. Meine Ehre ist kostbar. Deine nicht.“
    „Dann stirb“, schrie der Waffenmeister und schlug zu. Sata Resch setzte einen Hieb nach dem anderen. Taukon parierte jeden dieser Schläge im Zurückweichen. Das sah nicht gut aus. Kwin biss sich auf die Unterlippe. Jetzt hatte Taukon die Wand erreicht und wurde gestellt. Ein Schwertstoß durchbrach seine Deckung und fügte ihm eine Verletzung am linken Arm zu. Der magische Schild hatte sich schon zuvor beim Kampf gegen die Gardisten aufgelöst.
    Ein siegessicheres Grinsen breitete sich über das Gesicht des Waffenmeisters. Taukon trat einen Schritt zur Seite und entging so dem nächsten Streich. Nun hatte er wieder Platz und konnte sich frei bewegen.
    Kwin eilte zurück zu N'Gucha. Die Wunde blutete noch immer und die Kriegerin atmete nicht richtig. Kwin wünschte sich, Alep wäre hier. Er war ein Heiler, Kwin nicht.
    Sata Resch führte einen weiteren heftigen Angriff. Taukon war kaum im Stande, seine Verteidigung aufrecht zu halten. Er wurde immer wieder getroffen und bald darauf wies Taukons Lederharnisch erste Risse auf. In diese Risse setzte Sata Resch seine Schläge und wenig später hatte er Taukon eine weitere heftig blutende Wunde zugefügt. Durch die ganze Halle wurde der Ritter jetzt getrieben. Er parierte die Angriffe seines Gegners so gut er es vermochte. Er nutzte eine Säule als Deckung, umrundete sie und kam, getrieben von Sata Reschs Hieben, wieder zum Ausgangspunkt zurück. Als die beiden Kämpfer Kwins Höhe erreicht hatten, blockte Taukon einen weiteren Schlag des Waffenmeisters, der gegen seine Schulter gezielt war, und führte sein Schwert an der Klinge seines Gegners entlang. Eine kurze Handbewegung und plötzlich klaffte eine Wunde am Arm des Waffenmeisters. Endlich kehrte sich das Kampfgeschehen um und Taukon ging zum Angriff über. Der nächste Ausfall des Ritters endete mit einem Stich in den Schwertarm des Waffenmeisters. Sata Resch war sichtlich erschöpft. Die beständigen Angriffe, die er gegen Taukon geführt hatte, forderten nun ihren Preis.
    Mochte es an Taukons geringerem Alter liegen, oder daran, dass er irgendwann während seines Aufenthaltes in der Hauptstadt Sata Reschs Schwäche erkannt hatte, nun war er deutlich im Vorteil und nutzte diese Überlegenheit, indem er dem Waffenmeister keinen Augenblick der Ruhe gönnte. Taukon packte den Schwertgriff mit beiden Händen und hieb mit aller Kraft nach Sata Reschs Brust. Der Waffenmeister blockte mit seiner erhobenen Klinge jeden Schlag, war aber nicht im Stande, diesen Schlägen aus eigener Kraft Einhalt zu gebieten. Sata Resch stolperte über die Beine eines gefallenen Gardisten, fing seinen Sturz mit einer Hand ab und schützte seinen Körper mit schräg gehaltener Klinge. Taukon drehte sich ein wenig zur Seite und schlug dem Waffenmeister das Schwert aus der Hand. Scheppernd fiel es ein paar Schritte entfernt auf den Steinfußboden. Taukon spreizte die Beine, richtete sich zu ganzer Größe auf und stieß dem Waffenmeister die Klinge geradewegs in die Brust. Sata Resch war auf der Stelle tot.
    Taukon wankte. Er ließ das Schwert fallen und stand dann einen Moment völlig unbeweglich da. Dann lief ein Zittern durch seinen Körper. Mühsam drehte er sich um und suchte mit müden Augen die Halle ab. Sein Blick fiel auf Kwin und N'Gucha. Langsam setzte er sich in Bewegung, als plötzlich ein Schatten von der Treppe her auftauchte und hinter Taukon trat. Kwin sah erschrocken auf. Geron! In der einen Hand hielt er das Schwert des Veteranen in der anderen dessen abgetrennten Kopf. Geron erreichte den Heetländer bevor Kwin einen Pfeil aufgelegt hatte und stach Taukon die breite Klinge zwischen die Schultern. Das Schwert versank im Rücken des Ritters und trat vorne wieder aus.
    „Der König hat das Urteil gefällt und eigenhändig vollstreckt“, kreischte Geron. „Es lebe der König! Lang lebe der König!“ Kwins Pfeil schlug in Gerons Körper und durchbohrte sein Herz.
    „Gut gemacht“, flüsterte N'Gucha.
     
    Eichenherz
    Eichenherz war unterwegs zur Insel, auf der in der wirklichen Welt die Hauptstadt Hornburg errichtet worden war. Mit jedem Schritt, den er tat, wuchs er in die Höhe. Die

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