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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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glühenden Feuers und schleuderte sie dem Geistwesen entgegen. Knoll wurde gleich mehrfach getroffen und stand von einem Augenblick zum anderen in hellen Flammen. Es blieb zum zweiten Mal wenig von ihm übrig.
    Pretorius hatte den kurzen Kampf mit Gleichmut verfolgt. „Du beherrscht die Magie lediglich über diese Klinge, richtig? Ohne sie ist deine Zauberei nichts weiter als Blendwerk.“
    Gebt ihm eins auf die Nase, Magier. Soviel Hochmut schreit förmlich nach einer Belehrung.
    Alep versenkte sich ins Element Erde, wohl wissend, dass er Pretorius auf einem Feld entgegentrat, auf dem der Magier es zu wahrer Meisterschaft gebracht hatte. Leise, so dass sein Gegner nicht durch die eigenen Worte rechtzeitig gewarnt wurde, sagte er:
     
    „Stein auf Stein gefügt zu Wänden,
    von meisterlichen, kund’gen Händen
    nicht länger sollt ihr Decken tragen
    sondern Pretorius erschlagen.
    So löst euch alle, Stück um Stück
    und brecht dem Magier das Genick.“
     
    Kein Geräusch kündigte den Steinhagel an, der nun folgte. Die schweren Steinquader zerfielen zu vielen kleinen Teilen, manche davon nur wenig größer als eine Faust, und deckten Pretorius mit einem unablässigen Steinschlag ein. Doch nur die ersten, kleineren Brocken fanden ihr Ziel. Pretorius murmelte etwas und ein Schild aus hellbrauner Magie legte sich um ihn. Gleichzeitig wurde der Zerfallsprozess der Wände ringsumher aufgehalten und - Alep wollte es nicht glauben - rückgängig gemacht, bis die Wände wieder unversehrt dastanden. Alep fand für diese Erscheinung keine Erklärung. Pretorius aber lachte.
    Der Wächter ist zerstört.
    Alep sah auf, doch Pretorius schien von der Zerstörung seines Wächters noch keine Kenntnis zu haben. Aleps Angriff musste ihn derart beansprucht haben, dass Tykaz nicht bis zu ihm hatte durchdringen können.
    Pretorius betrachtete Alep kalt. Sein Mund öffnete sich und Alep wusste, dass sein Gegner Magie beschwor, aber welchen Zauber er sprach, konnte Alep nicht einmal ahnen. Erneut lösten sich Steinbrocken aus den Wänden und flogen ihm wie Geschosse entgegen. Die ersten Treffer wurden von seinem Schutzschild aufgenommen, aber schon die nächsten Steine brachen durch und bereiteten ihm höllische Schmerzen. Schutz suchend sackte er, wo er stand, in die Knie, ließ den Eschenstab fallen und bedeckte seinen Kopf mit beiden Händen. Der größte Teil des Steinhagels flog so über ihn hinweg und krachte lärmend hinter ihm gegen die Holztür, aber einige Steine änderten rechtzeitig ihre Flugbahn und schlugen ihm Schultern und Rücken grün und blau. Alep glaubte, keinen weiteren Angriff diese Art durchzustehen und er dachte mit Entsetzen an Kwin, der ohne ihn verloren war, als der magische Schild, der ihn schon ein Leben lang begleitete, ohne sein dazutun sich ausbildete und um ihn legte.
    „ Die Klinge “, rief Wigget, doch es war bereits zu spät. Der Stab schwebte empor, stieg höher und höher bis er die Decke erreicht hatte. Wigget sprang in die Luft, flog hinterdrein und schnappte nach Aleps Waffe. Obwohl er all eine Kraft einsetzte, konnte er den Stab nicht bewegen. Aber der Stab bewegte jetzt ihn. Er senkte sich, Klinge voraus und schoss auf Alep zu. Wigget ließ den Stab fahren und beobachtete, wie die Klinge funkensprühend auf Aleps Schutzschild traf und anschließend verbogen zu Boden fiel. Damit war Alep seines letzten Amulettes beraubt.
    Leb wohl, Wigget, sagte Alep, als Pretorius erneut seine Lippen bewegte.
     
    Eichenherz
    Der Freigolem Eichenherz hatte die Drachenhöhle betreten und den Weg eingeschlagen, den er zuvor gemeinsam mit Juwel in der wahren Welt genommen hatte. Er erreichte die Stelle, an der in der wirklichen Welt der Eingang zum Talikon lag und erkannte die lange Reihe magiebegabter Wesen, die hier standen. Dunkelgraue Bänder aus reiner Magie hielten die seelenlosen Gefangenen aufrecht und sorgten dafür, dass die in ihren Körpern gesammelte Magie nicht in die Welt zurückkehren konnte.
    Eichenherz hob seine Lanze und zerschnitt die Fessel, die Pail Milaz an die Höhlenwand kettete. Hellgrüne Funken stoben auf, als die Klinge auf die magische Verbindung traf. Die leibliche Hülle des jungen Pail zerfiel zu Staub und gab augenblicklich die gesammelte Magie wieder frei.
    Eichenherz stellte sich vor den nächsten Körper und befreite auch diesen von Pretorius Zauber. Der Freigolem arbeitete schnell, doch die Reihe der Gefangenen war lang.
     
    Alep, Wigget und Twist
    Gleich nachdem

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