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Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Der falsche Auserwählte (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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stellte ihn aufrecht gegen die Felsmauer. Eichenherz bückte sich, nahm das Schwert seines Gegners und köpfte ihn mit einem kräftigen Schwertstreich. Tykaz Kopf rollte davon und blieb, das eine Auge anklagend geöffnet und nach oben gerichtet, vor dem Höhleneingang liegen. Die Magie, die Tykaz belebt hatte, wich aus dem zerstörten Körper. Eichenherz nahm seine Lanze und betrat ungehindert das Talikon im Talikon.
     
    Tallis Lomen
    Der Böttcher war am Ende seiner Kräfte angelangt. Seine Brust hob und senkte sich im wilden Rhythmus, schnell und pfeifend fuhr der Atem ein und aus. Vor ihm lag Lindenbrunn in der Dunkelheit. Ein Ruck am Seil brachte ihn wieder zurück in die Wirklichkeit.
    „Was das?“, fragte Siznik. „Kein Licht!“
    Erst jetzt bemerkte Tallis Lomen, was den Anführer verwirrte. Lindenbrunn lag dunkel und wie leblos wirkend da. Nika hatte das Dorf rechtzeitig auf den Angriff vorbereitet. Nicht schlecht, dachte Tallis Lomen und konnte sich ein befriedigtes Lächeln gerade noch verkneifen. „Ich weiß es nicht“, erklärte er.
    Siznik warf einer Echse das Seilende zu. Tallis Lomen wurde zu einem Baum gezerrt und daran festgebunden.
    „Stadt wird brennen!“, rief Siznik hinter ihm her. „Du schauen und sehen mächtige Chetekkenkrieger kämpfen.“
    Mit lautem Geschrei stürzten die Echsen auf die dunklen Wehranlagen Lindenbrunns zu.
    Tallis Lomen stöhnte, konnte den Blick aber nicht abwenden.
    Die Chetekken erreichten das Stadttor und warfen sich krachend dagegen. Da flogen die ersten mit Pech oder Öl getränkten Fackeln, gefolgt von brennenden und rotglühenden Holzscheiten, über den Wall. Nikas Veteranen erschienen auf den Wehrgängen und schossen weitere Brandpfeile nach unten. Erste Flammen züngelten und noch mehr trockenes Holz fiel zwischen die wie erstarrt dastehenden Schlangen.
    „Ich sagte doch, Feuer wirkt am Besten.“
    „Arigan!“, flüsterte Tallis Lomen erleichtert.
    Er spürte, dass seine Fesseln durchtrennt wurden und erhob sich eilig. Er löste die Schlinge um seinen Hals, streifte sie über den Kopf und warf sie mit einer wilden Bewegung davon. „Jetzt lass uns von hier verschwinden“, sagte er leise.
    Das Gekreische entsetzter Chetekken drang von der Stadtmauer zu ihnen. Tallis Lomen sah mit Befriedigung einige brennende Echsen sich winden und über den Boden rollen. Immer mehr Fackeln flogen über den Wall und beleuchteten den Platz vor dem Tor. Inzwischen brannte es überall. Die Schlangen zogen sich eilig zurück.
    „Los, weg“, rief Arigan.
    Tallis Lomen drehte sich um und lief.
    „Nein! Nicht da lang“, warnte Arigan entsetzt. „Irgendwo dort laufen drei Echsen durch die Nacht. Folge mir.“
    Arigan führte Tallis Lomen nach Westen und in einem weiten Bogen um die Stadt herum. Kurz vor Mitternacht erreichten sie die westlich Schutzmauer, die sich bis zum Hafen erstreckte.
    „Schwimmen?“, fragte Tallis Lomen unsicher.
    „Nein! Klettern.“ Arigan stieß einen leisen Pfiff aus. Ein Seil flog über die Mauerkrone.
    Tallis Lomen nickte. „Du zuerst.“
    Bald darauf standen Arigan und Tallis Lomen neben Oberst Nika auf dem nach Süden weisenden Wehrgang. Der Böttcher sah zu den Sternen auf. Mitternacht war vorüber. Nun liegt es an euch, Alep und Kwin, flüsterte er und es klang wie ein Gebet.
     
    Alep, Wigget und Twist
    Gleich nachdem die Tür zugefallen war, hatte Wigget Aleps Schulter verlassen und war auf einem hoch gelegenem Regal gelandet.Von hier oben hatte er eine prächtige Sicht. Twist verkroch sich im Schatten einer Werkbank.
    Alep sah sich um. Eine seltsame, unergründliche Ruhe hatte von ihm Besitz ergriffen. Das Wissen um seinen möglichen, baldigen Tod hatte ihm auch die Angst davor genommen und er wartete gelassen auf die Ereignisse, die die nahe Zukunft für ihn bereithielt. Als er sprach, klang seine Stimme fest und ruhig. „Du bist gescheitert, Magier, deine Pläne zunichte gemacht.“
    Pretorius lachte. „Das ist alles? Da kommst du mit deinen Helfern den ganzen Weg bis hierher, kämpfst dich durch den Palast, um mir dann zu sagen, ich sei gescheitert.“ Pretorius funkelte Alep voller Zorn an: „Ich sehe das allerdings ganz anders. Für mich sieht es so aus, dass du gescheitert bist. Knoll!“
    Eine Tür wurde geöffnet und Knoll trat in den Raum, suchte und fand Alep und marschierte geradewegs auf ihn zu. Ihn aufzuhalten fiel Alep nicht schwer. Mit Hilfe der Klinge verschaffte er sich Zugang zur Magie, formte kleine Kugeln

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