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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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genoss er das mit der Einladung einhergehende Prestige, den Platz mitten unter der gesellschaftlichen Elite. Warum sollte er sich nicht mal etwas gönnen; in letzter Zeit hatte sein Leben nicht viel Spaß bereitgehalten.
    Während der Arbeitsminister weiter seine Rede abspulte, beugte sich Manning zu seinem Tischnachbarn hinüber, seinem Anwalt Bruce McCabe. » Wo«, flüsterte er, » steckt Stanley?«
    Damit war Stanley Keane gemeint, Besitzer von SK Tool and Supply, einer Firma im südlichen Teil des Staats.
    » Kann ihn nirgendwo entdecken«, sagte McCabe. McCabe war Mitinhaber der Kanzlei Dembrow, Lane und McCabe und externer Rechtsberater von Global Harvest.
    Manning legte die Hand auf die Rückenlehne von McCabes Stuhl und flüsterte ihm direkt ins Ohr. » Stanley sollte hier sein«, sagte er. » Er muss sich zeigen.«
    » Das weiß er.«
    » Wirklich, Bruce? Es war dein Job, dafür zu sorgen, dass er das kapiert.«
    » Er kommt schon noch«, versicherte McCabe.
    Er kam nicht. Nachdem die Rede und der Lunch vorüber waren, mischte sich Randall Manning unter die anderen Unternehmer und Manager. Er schüttelte ihnen die Hand, hörte ihren Geschichten zu und erzählte ein paar von seinen eigenen. Er lachte über ihre Witze und erzählte einige von seinen. Er stand auf für ein gemeinsames Foto mit dem Arbeitsminister, schluckte seine Verachtung hinunter und setzte ein Lächeln für den Fotografen auf.
    Als die Veranstaltung vorüber war, ließ sich Manning von seinem Fahrer zum Gold Coast Athletic Club chauffieren, wo er mit dem Vorstand eines Pharmazieunternehmens – einem der wichtigsten Kunden von Global Harvest – eine Runde Squash spielte. Um fünf traf er sich mit einem Stadtrat und einem Staatssenator auf einen Drink, um über Steuererleichterungen für einen Frachthof zu diskutieren, den Global Harvest innerhalb der Stadtgrenzen bauen wollte. Um sieben aß er ein Steak in einem der besten Lokale der Stadt und genoss dabei den Ausblick auf den Fluss.
    Um neun kehrte er in sein Hotel zurück. Er fuhr mit dem Aufzug in sein Zimmer hinauf, tauschte seinen anthrazitfarbenen Mantel gegen einen beigefarbenen, setzte einen Fedorahut auf und nahm den Aufzug hinunter in den vierten Stock. Von dort benutzte er den Übergang zu weiteren Aufzügen, die es ihm erlaubten, das Hotel unbemerkt durch einen Seitenausgang zu verlassen. Ohne Eile schritt er zu einer wartenden Limousine und ließ sich auf den Polstern nieder.
    Sie fuhren zu einem Ort namens Overton Ridge, ein paar Kilometer südwestlich der City. An der Ecke Wadsworth und Pickens rollte der Wagen an einer Methodistenkirche vorbei, die eine kleine Magnettafel schmückte mit der Aufschrift: WER AUCH IMMER DEN NAMEN GOTTES ANRUFT , WIRD ERRETTET WERDEN .
    Die Limousine hielt in der Gasse auf der Rückseite der Kirche, wo zwei große, bewaffnete Männer neben der Hintertür standen. Sie begleiteten Randall Manning die Stufen hinunter ins Souterrain und dann zu einem Hinterzimmer.
    Als sich die Tür öffnete, erhoben sich die sechs dort versammelten Männer. Unter ihnen war Mannings Anwalt Br uc e McCabe. Und unter ihnen war auch Stanley Keane von SK Tool und Supply, der es heute nicht zum Lunch geschafft hatte.
    Auf Mannings Zeichen hin setzten sich die sechs Männer an den langen, rechteckigen Tisch. Am Kopfende, wo ein Platz für Manning frei gehalten worden war, lag ein .38er Revolver. Manning nahm ihn und richtete ihn auf den Mann direkt zu seiner Rechten.
    » Bist du bereit, dein Leben für unsere Sache zu geben?«, fragte er.
    » Ja, das bin ich«, antwortete der Mann, der so jung und kraftstrotzend wie ein Footballspieler in seiner besten Zeit wirkte, einen militärischen Kurzhaarschnitt trug und dessen Augen bedrohlich funkelten. » Ich weiß, dass unsere Sache bedeutsamer ist als das Leben jedes Einzelnen. Ich weiß, dass die Hingabe dieses Lebens den Weg zu einem neuen und reicheren Leben im Jenseits eröffnet. Ich weiß …«
    » Gut.« Manning ließ die Waffe sinken und ging um den Tisch herum zu Stanley Keanes Stuhl. » Und Sie, Stanley?«
    Stanley schrumpfte unter seinem scharfen Blick. » Ich auch«, sagte er. » Ich weiß, dass unsere Sache …«
    » Genug«, sagte Manning. Er presste den Revolverlauf an Stanleys linkes Ohr. » Hatten wir nicht klargestellt, wie wichtig Ihr Erscheinen bei diesem Lunch heute ist?«
    » Doch, haben Sie, Sir.«
    » Trotzdem sind Sie nicht gekommen.«

» Ein Terminproblem, Sir …«
    » Ein Terminproblem? Wir müssen

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