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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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körperlichen Schmerz. Seine Diagnose lag jetzt mehr als vier Jahre zurück, und Koffein war ihm absolut verboten. Er hatte koffeinfreien Kaffee probiert, doch der hatte wie Abwaschwasser geschmeckt. Da war es besser, man verzichtete gleich ganz.
    Er vermied jede Begrüßung und betrat die Küche im hinteren Teil des Lokals. Dort rührte Donnie in einem Topf Tomatensoße und unterhielt das Personal. Jesus, wenn der Kerl nicht aß, dann kochte er.
    Donnie fing Raminis Blick auf und kam zu ihm in die Ecke. Dort waren sie bei ihrem kurzen Gespräch ungestört genug.
    » Immer die Hände in den Taschen«, sagte Donnie und musterte Ramini. » Du bist hier unter Freunden, Petey.«
    Ramini runzelte die Stirn. » Wie auch immer«, sagte er.
    » Ich hab wie verabredet mit Paulie gesprochen.« Das laute Klappern der Töpfe und Pfannen und die Rufe der Köche übertönten seine Worte, trotzdem kannte Donnie die Regel. Man konnte nie vorsichtig genug sein. Daher näherte er sich Ramini, so weit sein Leibesumfang es zuließ.
    » Beseitige den Anwalt«, flüsterte er. » Und seine Freundin. Und komm nicht mit noch mehr Problemen zurück.« Donnie legte Ramini die Hände auf die Schultern. » Seine Worte, nicht meine, Petey.«
    Ramini nickte. Sein Magen revoltierte. Aber es war die richtige Entscheidung. Es gab keinen Anlass für Debatten. Er verließ das Restaurant auf demselben Weg, auf dem er es betreten hatte.
    39
    Randall Manning saß in demselben Konferenzraum, in dem sich sein Anwalt Bruce McCabe letzte Woche mit Jason Kolarich getroffen hatte. Manning trug einen anthrazitfarbenen Anzug und eine hellgelbe Krawatte. Er blickte auf die Uhr. Es war schon fast neun. Er hatte heute noch viel in der Stadt zu erledigen.
    Morgen war Thanksgiving. Früher hatte er das Wochenende geliebt, das Essen, die Footballspiele und vor allem die Zeit mit der Familie. Aber das war jetzt vorbei. Die Zeiten hatten sich geändert. Inzwischen fürchtete er diesen Tag.
    Wenige Minuten nach neun kam Jason Kolarich ins Büro spaziert. Er war groß. Über ein Meter achtzig und kräftig. Vermutlich ein Sportler. Und mehr als das. Kantig. Als würde er eigentlich gar nicht in einen Anzug passen. Und als würde man ihm nicht gerne in einer dunklen Gasse begegnen und noch weniger in einem Gerichtssaal.
    Sie gaben sich die Hand. Ein guter, kräftiger Griff. Kein Problem mit direktem Augenkontakt. Aber sein Gesicht verriet nicht viel. Jedenfalls keine Anzeichen von Wärme. Vermutlich schüchterte er eine ganze Menge Menschen ein. Aber nicht Manning. Darüber war er hinaus. Nichts konnte ihm an diesem Punkt noch Furcht einflößen.
    Nachdem Kolarich sich gesetzt hatte, zog er einen Umschlag aus der Jackentasche. » Das ist eine Vorladung für Sie«, sagte er. » Ich habe noch nicht entschieden, ob ich davon Gebrauch machen werde.«
    Manning antwortete nicht. Aber es war ein gelungener Eröffnungszug von Kolarich. Er erinnerte alle an sein Druckmittel. Spielt brav mit, oder ich schleife euch vor Gericht. Dieser Kolarich konnte zum Problem werden.
    » Dann schießen Sie los«, sagte Manning. Er blickte hinüber zu Bruce McCabe, der mit einem Stift über einem gelbem Notizblock gebeugt dasaß.
    » Sind Sie verheiratet, Mr. Manning?«
    » Ich bin Witwer, Mr. Kolarich. Ebenso wie Sie.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Manning Bruce McCabes Stirnrunzeln. Manning sollte es eigentlich besser wissen. Es war pures Ego, ein Machtspielchen, Kolarich wissen zu lassen, dass sie ihn genauso unter die Lupe nahmen wie er sie. Tatsächlich, Manning wusste es besser. Aber er konnte sich einfach nicht beherrschen.
    Kolarich zeigte keinerlei Reaktion. » Glo-Max-Dünger«, sagte er. » Hat Global Harvest Glo-Max 2.0 an eine Firma namens Summerset Farms verkauft?«
    » Ich denke, ja.«
    » Summerset Farms gehört zu hundert Prozent Global Harvest, ist das richtig?«
    » Ja, wir haben die Mehrheit der Geschäftsanteile erworben.«
    » Sie haben alle Geschäftsanteile erworben«, sagte Kolarich.
    Manning zögerte einen Augenblick, als müsste er nachdenken. » Das könnte richtig sein.«
    Kolarich hielt sich nicht mit der Mehrdeutigkeit dieser Antwort auf. Vermutlich weil er die wahre Antwort bereits kannte. Und sie waren nicht vor Gericht. Noch nicht.
    » Erinnern Sie sich daran, von einer Firma namens LabelTek Industries verklagt worden zu sein?«
    » Ja«, sagte Manning.
    » Erinnern Sie sich daran, dass Ihnen von den LabelTek-Anwälten Anfragen zur schriftlichen Erwiderung

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