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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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zugeschickt wurden?«
    Manning öffnete eine Hand – eine Geste der Ahnungslosigkeit.
    » Schriftliche Anfragen«, sagte Kolarich. » Sie haben die Antworten mit Ihrer Unterschrift beeidet.«
    » Wenn Sie das sagen.«
    » LabelTek wollte unter anderem von Ihnen wissen, wer Glo-Max 2.0 von Ihnen gekauft hat. Und in Ihrer Antwort tauchte Summerset Farm nicht auf. Ich frage mich warum.«
    » Das ist lächerlich«, sagte Bruce McCabe. » Sie können nicht von Mr. Manning erwarten, dass er sich an solche Details erinnert.«
    Manning lächelte kurz. » Ich erinnere mich nicht daran.«
    » Gut einstudiert«, sagte Kolarich zu McCabe. Und dann zu Manning gewandt: » Wussten Sie, dass Mr. McCabe ein externer Anwalt von Summerset Farms ist?«
    Manning blickte zu McCabe. » Möglicherweise hab ich davon gewusst.«
    Kolarich lehnte sich in seinem Stuhl zurück. » Ihr Unternehmen besitzt über fünfundzwanzig Firmen in diesem Staat und im ganzen Land. Ist diese Schätzung in etwa richtig?«
    » Ja, in etwa.«
    » Und von all diesen Firmen vertrat Bruce McCabe nur Global Harvest und Summerset Farms. Stimmen Sie mir da zu?«
    Kolarich hatte offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht betreffend GHI und Tochtergesellschaften. » Ja«, sagte er.
    » Nein«, sagte Kolarich. » Es gibt eine weitere Firma. SK Tool and Supply.«
    » Mein Mandant muss keine Experte hinsichtlich der von mir vertretenen Firmen sein«, wandte McCabe ein.
    Kolarich fixierte Manning unverwandt. Er hatte einen durchdringenden Blick. Vermutlich brachte er eine Menge Leute zum Reden, nur indem er sie anstarrte.
    » Global Harvest kaufte die Summerset-Farms-Anteile im Juni 2009«, sagte Kolarich.
    Manning nickte. » Das kann hinkommen.«
    » Und im gleichen Monat kauften Sie auch SK Tool und Supply. Kann das ebenfalls hinkommen?«
    Manning warf einen Blick zu McCabe. » Irgendwann zu der Zeit, ja.«
    » Zwei Firmen innerhalb eines Monats.«
    » Ja, Mr. Kolarich.«
    » Und in den achtzehn Monaten vorher und nachher keine einzige.«
    » Wollen Sie auf etwas Bestimmtes hinaus, Herr Anwalt?«, fragte McCabe.
    » Sie haben die Rechtsstreitigkeit mit LabelTek durch eine Zahlung von über vier Millionen Dollar plus Anwaltskosten beigelegt«, sagte Kolarich. » Sie haben ihnen mehr gegeben als verlangt. Und das nur wenige Tage nachdem LabelTek eine schriftliche Anfrage an Summerset Farms geschickt hatte, deren Verträge mit Global Harvest betreffend.«
    Manning drehte sich zu seinem Anwalt. » Wusste ich überhaupt von dem Vorgang?«, fragte er. Natürlich hatte er davon gewusst, aber nun war der richtige Zeitpunkt, den Unternehmenschef zu spielen, der sich nicht um jede Kleinigkeit kümmern konnte.
    » Nein, das wussten Sie nicht«, sagte McCabe. » Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich davon wusste.«
    Natürlich hatte McCabe ebenfalls davon gewusst. Manning konnte sich noch gut an McCabes atemlosen Anruf erinnern, nachdem er von den Anfragen an Summerset Farms Wind bekommen hatte.
    » Warum haben Sie dann einem Vergleich zugestimmt? Der Fall war noch in den Kinderschuhen, trotzdem haben Sie denen alles Geforderte und noch mehr gegeben. Sie sind ein erfolgreicher Geschäftsmann, Mr. Manning, und sicher ein geschickter Verhandlungsführer. Enden Ihre Abschlüsse immer damit, dass Sie Ihrem Widersacher die Forderungen zu über hundert Prozent erfüllen?« Kolarich schüttelte den Kopf. » Irgendetwas hat Ihnen Sorgen gemacht. War es die schriftliche Anfrage von LabelTek an das Landwirtschaftsministerium? War es das?«
    » Das ist lächerlich. Absolut lächerlich.«
    » Warum sollte niemand Einblick in die Unterlagen über die Verkäufe an Summerset Farms erhalten?«
    » Das ist einfach nicht der Fall«, sagte Manning.
    Kolarich seufzte. » Dann haben Sie sicher nichts dagegen, sie mir auszuhändigen.«
    Kolarich schob Manning den Umschlag zu.
    » Diese Vorladung betrifft auch die Geschäftsunterlagen. Beweisen Sie es mir, Mr. Manning. Jetzt und hier. Und dann verschwinde ich.«
    Manning starrte auf den Umschlag. Kolarich bluffte vermutlich. Aber es war ein verdammt guter Bluff. » Wenn es Ihnen wirklich so wichtig ist, Mr. Kolarich, dann können wir einen Termin …«
    » Nein«, sagte Kolarich. » Erledigen Sie es jetzt. Nehmen Sie den Telefonhörer und machen Sie den Anruf. Die sollen die Unterlagen faxen. Ich warte so lange.«
    » Das ist absurd. Sie haben unser Entgegenkommen längst überstrapaziert.« Bruce McCabe erhob sich. » Sie werfen hier mit haltlosen

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